Seit ich lebe, muss ich kämpfen, und um Verbündete ringen.
Doch Verbündete reichen nicht, ich brauche Kompliz*innen, Mitstreiter*innen, Gefährt*innen.
Wann beginnt ihr, unsere Kämpfe vorauszusehen, unseren Schmerz zu teilen, eure Zukunft in unserer Befreiung zu sehen?
Ich will, dass ihr meine Kompliz*innen werdet. Dass ich auf euch zählen kann, wenn es eng wird. Dass ich mich auf euch verlassen kann, wenn die gender revolution wieder kleine Schritte geht. Dass ihr dabei bleibt, wenn Verbündetenschaft kein Buzzword mehr ist.
Ich will, dass ihr meine Mitstreiter*innen werdet. Dass meine Kämpfe zu euren Kämpfen werden, dass ihr Feminismus nicht mehr ohne trans Rechte denken könnt. Dass diese binäre Welt euch genauso untragbar wird wie uns. Dass wir ihr gemeinsam die Stirn bieten.
Ich will, dass ihr meine Gefährt*innen werdet. Dass wir nicht nur kämpfen, und das war's. Dass wir Freund*innen werden, dass du dich um mich sorgst, und mich in dein Leben lässt. Dass ihr über meine Kämpfe lernt, bis ihr schon vorher wisst, was ich brauchen werde.
Ich habe 2 Jahre den 8. März mit organisiert, aber in der Orga so viel Transfeindlichkeit erlebt, dass ich jetzt gar keinen feministischen Aktivismus mehr mache. Ich war zu erschöpft, zu allein, zu verwundet.
Das muss nicht sein.
1. Sprache ist nicht alles, aber zeigt trans Leuten ganz schnell, ob wir wirklich willkommen sind. Trans sensible Sprache zeigt uns: Da hat wer in der Orga an uns gedacht.
Claude Cahun (1894-1954) war surrealistische*r Künstler*in, jüdische*r Partisan*in gegen die Nazis—und nichtbinär!
Hier ist Cahuns inspirierende Geschichte:
"Mischt die Karten! Männlich? Weiblich? Kommt auf die Situation an. Neutrois ist das einzige Geschlecht, das mir passt."
Cahun dachte über Geschlecht nicht in festen Kategorien, sondern erkundete, was es alles sein könnte.
CN: misgendering
Wir wissen: Claude war der bevorzugte androgyne Name, den Claude Cahun ausschließlich verwendete. Wir wissen nicht, welche Pronomen Claude Cahun heute bevorzugen würde, verwendete aber manchmal il und elle abwechselnd. Trotzdem verwenden Forscher*innen meist sie.
@derspiegel hätte fast dieses Cover gedruckt. Das ist transmysogyn bis zum Abkotzen.
Söder hat sich 2013 zum Franken-Fasching tatsächlich als trans Frau verkleidet. Unten im Bild mit Christine Haderthauer in rassistischer Verkleidung. Wir sind kein Kostüm! Falls ihr Fragezeichen habt, warum das Scheiße ist, schaut doch dieses Video: facebook.com/watch/?v=35582…
Das erinnert an die Kampagne mehrfraumehr vom @libertine_mag, wo ich erkläre, warum solche Moves wie vom @derspiegel einfach richtig, richtig Kacke sind.
Es reicht nicht, "Menstruierende" zu sagen.
Es reicht nicht, "trans Frauen sind Frauen" zu posten.
Es reicht nicht, über Rowling zu ranten.
Es reicht nicht, für Diversity auch mal einen trans Körper zu malen.
Fangt endlich an, unsere Kämpfe ernstzunehmen, und zu euren zu machen.
1. Lernt über unsere Geschichte. Trans Menschen gibt es schon länger als ihr denkt. Wir sind kein Trend!
Hier findet ihr zwei inspirierende Biografien, als ein Anfang:
2. Kämpfe um Reproduktive Gerechtigkeit dürfen nicht auf 218/219 beschränkt bleiben. Sterilisation bleibt die Realität von vielen marginalisierten Communities.
Dass ein lesbisches Paar ohne Beteiligung von einem Typen Eltern werden kann, ist schon so lange Realität. Für wen das ein utopisches Gedankenexperiment ist, ignoriert uns.
Und solche Überschriften haben so einen Beigeschmack von Sterilisation.
Wenn keine Schwarzen Menschen in Gewahrsam verbrennen.
Wenn BiPoC und trans Leute nicht grundlos kontrolliert werden
Wenn Menschen mit Behinderung nicht einfach so erschossen werden
Wenn die #Polizei entnazifiziert ist