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Über ein Drittel aller uigurischen Frauen in der westchinesischen Provinz Xinjiang soll sterilisiert werden, so Recherchen der Presseagentur AP.

Ein paar Zahlen ↓
Die chinesische Regierung plane durch die Zwangssterilisierung einen Rückgang des Bevölkerungsanteils der uigurischen Minderheit.
Dass es keine uigurischen Kinder mehr geben soll, demonstrierten bereits die staatlich angeordneten Zwangsehen mit Han-Chinesen, die von Human Rights Watch angeprangert wurden. Über verschiedene Methoden erzwingt die Kommunistische Regierungspartei ein Ende des uigurischen Volkes
2018 kam bereits raus, dass die Regierung unter Uiguren unter Zwang Spiralen zur Verhütung einsetzt. 80% aller Spiralen in ganz China landeten demnach allein bei der Bevölkerung in Xinjiang, die lediglich 1,8% der Bevölkerung Chinas ausmacht. Es ist ein konzentrierter Vorgang.
Knapp 82% aller gebährfähigen Frauen in Xinjiang sollten laut einer Ankündigung von 2018 der Kommunistischen Regierungspartei mit "Verhütungsmitteln versorgt" werden. Gemeint waren sehr wahrscheinlich jene unter Zwang eingesetzten Spiralen und andere nicht freiwillige Methoden.
Laut Human Rights Watch gibt es mehrere Zeugenaussagen, dass Frauen (und auch Männer) durch Injektionen unfruchtbar gemacht werden sollen.
Viele der Eingriffe sollen in den Internierungslagern stattfinden, die vom Präsidenten des World Uyghur Congress als "Konzentrationslager" bezeichnet werden. Das "Center for World Indigenous Studies" spricht von einem "kulturellen Genozid".
Bis zu 3 Millionen Uiguren - auch Usbeken, Kasachen und andere muslimische Minderheiten - sollen bereits in eines der zahlreichen Lager deportiert worden sein. In den Lagern werden die Insassen indoktriniert; sie sollen ihre uigurische Identität ablegen.
Gleichzeitig werden sie als Zwangsarbeiter eingesetzt. Es ist unklar, wie viele Sterilisationen bereits insgesamt stattgefunden haben. In der uigurischen Stadt Hotan sollen es laut AP 14.872 Sterilisierungen in 2019 sein, das sind 34% aller verheirateten Frauen dort.
Über die Sterilisierung hinaus gibt es zahlreiche Hinweise auf Zwangsabtreibungen. Es besteht kein Zweifel daran, dass es eine systematische Unterbindung des Fortbestehens der uigurischen Minderheit gibt.
In der Provinz Xinjiang gingen die Geburtenraten um zwischen 2015 und 2018 um 24% zurück. Im Vergleich: Im restlichen China sind es lediglich 4,2%. In den traditionell uigurischen Regionen Kaschgar und Hotan ging die Geburtenrate sogar um 60% zurück.
Die Zwangsmaßnahmen sollen dabei strukturell erfolgen und kontrolliert werden. Dem Bericht nach finden alle drei Monate Überprüfungen statt. Das alles bedeutet: Die chinesische Regierung macht nicht etwa bei Internierungslagern, Indoktrinierung und Zwangsarbeit Halt;
sie ist bereit und längst dabei, die uigurische Bevölkerung langfristig aus ihrer Heimat in Ostturkestan (Xinjiang) zu beseitigen. Mit Mitteln, die gegen das Völkerrecht und Menschenrechte verstoßen.
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