Vier Verletzte, zwei schwerverletzt, ein ausgebrannter Laden, beschäftigte Wohnungsfassaden. Das ist das Resultat einer Explosion in dem arabischen Restaurant Al Andalos auf der Sonnenallee, Berlin-Neukölln. Der Block riecht nach verbranntem Holz, Menschen bleiben stehen, gucken. 
Die Polizei schließt einen „fremdenfeindlichen Hintegrund“ nicht aus. „Fremde“, als wäre das Geschäft nicht heimisch in Berlin. Al Andalos gehört zu den ältesten bestehenden Restaurants auf der arabisch geprägten Sonnenallee. Der Verdacht liegt nahe.
Seit geraumer Zeit wird Neukölln von einer rechtsextremen Anschlagsserie terrorisiert. Nazi-Schmierereien zeugen von der Gesinnung. Erst zwei Wochen davor war die syrische Konditorei Damaskus betroffen von einem Brandanschlag auf ein Lieferfahrzeug vor dem Geschäft.
Insgesamt wurden nun 72 Taten dem rechtsextremen Netzwerk zugerechnet, darunter 23 Brandstiftungen. Verurteilungen bislang: 0. Das lebhafte Neukölln wird medial und von der Polizei oft als „No-Go-Area“ diffamiert. Nicht aber wegen der Nazis, die in der Nacht zuschlagen.
Man redet lieber von „Clans“. Das ist kein neues Muster. Beim NSU-Terror hieß es jahrelang „Döner-Morde“ und es wurde eine „türkische Mafia“ reinfantasiert. Das Problem mit Rechtsextremismus ist die innewohnende Ignoranz der rechten Umtriebe in unserem Land.
Die B.Z. (Axel Springer Verlag) titelt „flambierter Döner“, als sei es witzig. In dem Geschäft wird kein Döner serviert. Aber wir verstehen.
