Oliver Picek Profile picture
Jul 29, 2020 7 tweets 2 min read Read on X
Soweit bisher bekannt: Die Einigung zur Kurzarbeit ist in Ordnung. Die Verlängerung auf sechs Monate ist zwar planungstechnisch kurz. Der der Druck auf die Regierung wird aber da sein, eine weitere Verlängerung anzubieten, weil die Krise in 6 Monaten nicht vorbei sein wird. 1/7
Gerade wenn das Modell noch weitere Anpassungen benötigt und die Krisensituation in sechs Monaten noch einmal anders ist, lässt eine kürzere Dauer Verschärfungen oder Erleichterungen zu. Es sollte aber jetzt schon eine nochmalige Verlängerung kommuniziert werden. 2/7
Mit der Einschränkung auf eine Arbeitszeitreduktion zwischen 30 und 80% statt 10-90% tragen die UnternehmerInnen wieder etwas mehr unternehmerisches Risiko bei den Personalkosten. kurier.at/politik/inland… 3/7
Vielleicht noch besser wäre gewesen, nicht pauschal alle Ausfallsstunden staatlich zu kompensieren, sondern die Unternehmen einen Anteil davon als "Selbstbehalt" tragen zu lassen. Damit es für den Unternehmer noch mehr Anreiz gibt jederzeit mehr arbeiten zu lassen. 4/7
Die Maßnahmen gegen Missbrauch sind gut, aber auf den ersten Blick nur bei Genehmigung der Kurzarbeit, nicht aber bei der Abrechnung? Ein Whistleblower-System könnte Sinn machen, sodass Arbeitnehmer Missbrauch durch den Arbeitgeber an AMS/AK/Sozialversicherung melden. 5/7
Leider gibt es keine systematische Studie dazu, aber vom Hörensagen bekommt man schon regelmäßig mit, dass es schlechte Chefs gibt, die einen Betrug beim Kurzarbeitsgeld als Kavaliersdelikt sehen und ihre Mitarbeiter trotz Kurzarbeit arbeiten lassen. 6/7
Whistleblower des Kurzarbeitsmissbrauchs durch den Chef könnten ein höheres Arbeitslosengeld (im Falle einer Kündigung) oder eine einmalige Prämie für die Meldung des Missbrauchs und der Veruntreuung staatlicher Gelder erhalten. 7/7

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Oliver Picek

Oliver Picek Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

More from @OliverPicek

Aug 22
Arbeiten bis 67 schafft mehr Probleme, als es löst. Am Ende produzieren viele Arbeitslose und Kranke, die ihre Zeit bis zur Pension frustriert daheim absitzen. Was stattdessen tun? Ein Thread 1/13
derstandard.at/story/30000002…
Zunächst zum Finanziellen: Nach einer Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters auf 67 Jahre müssten die Menschen zwei Jahre länger arbeiten. Dafür fallen zwei Jahre ihrer Pension weg und damit auch zwei Jahre Lebens-Pensionseinkommen. 2/13
Arbeiten bis 67 kostet Ärmere mehr Pension als Jüngere. Eine Führungskraft mit einem Einkommen im Fünftel der Leute mit dem höchsten Einkommen verliert nur 6 Prozent seiner gesamten Pension. Ein Mann im Niedriglohnsektor (unteres Einkommensfünftel) verliert 13 Prozent. 3/13 Image
Read 13 tweets
Feb 8
Ich tue mir schwer mit den Andeutungen von @GrimmVeronika und @HallaMartin dass Kinderarbeit derzeit ein notwendiges ökonomisches Übel sei, dass man nicht verbieten dürfe. Unsere Gesellschaften sind reich genug, um Kinderarbeit zu verbieten. Ein kurzer Thread 1/5
Hier eine Replik auf den als Argument vorgebrachten Artikel: Kinderarbeit zu verbieten schadet einem Land nicht. Eine Ausnahme gibt es: Wenn die Gesellschaft so ungleich ist, dass alles Vermögen und das Einkommen daraus in der Hand einiger weniger ist. 2/5 Image
Damit ist Kinderarbeit aber ein reines Verteilungsproblem. Das (fiktive) Land ist ausreichend gut entwickelt, könnte die Kinderarbeit ohne Nachteile verbieten. Sie existiert, weil viele nichts besitzen außer ihrer Arbeitskraft, die sie verkaufen müssen - auch die der Kinder. 3/5
Read 5 tweets
Jan 31
Der Steuerplan des Bundeskanzlers ist Harakiri für das Budget. Der Fiskalrat sagt: Es fehlen jährlich 9-13 Milliarden Euro. Der Finanzminister rückt zur Verteidigung aus: „Wir holen 3,5 Milliarden durch Kürzung bei Förderungen herein.“ Nur wo? Ein Thread 1/18 Image
Zu Förderungen muss man wissen: Es gibt 13,5 Milliarden direkte und 24,4 Milliarden indirekte Förderungen (Stand 2022). Indirekte Förderungen sind hauptsächlich Steuervergünstigungen. Direkte Förderungen sind echte Ausgaben. Doch zuvor zu den Sondereffekten. 2/18
Das Förderbudget ist tatsächlich noch immer sehr groß, weil während Corona und der Teuerung hohe Förderungen ausbezahlt wurden – und teils immer noch werden. Die fallen in den nächsten Jahren komplett weg. Dennoch ist nicht mehr Geld da. 3/18
Read 19 tweets
Jan 29
Bei den Lohnnebenkosten erzählen wirtschaftsliberale Ökonomen ein Märchen: Eine Senkung der Unternehmer(!)-Abgaben gehe an Arbeitnehmer (sic!). Die neueste Forschung sagt jedoch: Das Geld bleibt den Unternehmen. Arbeitnehmer schauen durch die Finger. Ein Thread 1/22 Image
Zunächst. Es widerspricht schon dem Hausverstand. Wieso sollten sich Unternehmervertretungen und Wirtschaftsparteien für eine Senkung der Dienstgeber-Abgaben stark machen, wenn sie damit rechnen, dass sie als Gegenleistung eins zu eins die Löhne erhöhen müssen? 2/22
Rhetorisch erinnert das Argument an Trickle-Down-Economics von Ronald Reagan – Steuersenkungen für die Reichen kämen bei den Armen an. Die österreichische Version davon: „Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut.“ 3/22 Image
Read 22 tweets
Oct 12, 2022
"Verdoppelung der Zinszahlungen" im Budget 2023. "4,3 Milliarden mehr Zinsen nächstes Jahr." Das schreiben heute manche Medien in Österreich. Stimmt das so? Nein, da werden ein paar Zahlen verdreht. Ein 🧵1/20 ImageImage
Von 4,3 auf 8,7 Milliarden Euro für Zinszahlungen? Das wäre ein Anstieg um rund 1% der jährlichen Wirtschaftsleistung. Das wäre tatsächlich dramatisch, wenn das in nur einem Jahr passiert. Dem ist aber nicht so. /2
Es ist unplausibel hoch, denn die aktuell steigenden Zinsen werden immer nur auf einen kleinen Teil der Staatsverschuldung fällig. Das meiste ist fix verzinst für mehrere Jahre. /3
Read 20 tweets
May 25, 2022
Die Gutschrift-Aktion des Verbund ersetzt eine Steuer auf seine Übergewinne nicht. Sie macht nur rund ein Fünfzigstel (2%-2,7%) des erwarteten diesjährigen Gewinns des Verbund von 1,5-2 Milliarden aus. Thread 1/7
2 Monate Gratis Strom + 30 Euro Gutschrift für seine wenigen Haushaltskunden kosten den Verbund 40 Millionen Euro.
Ein Verbund Durchschnittskunde bekommt gerade einmal die Hälfte (120 Euro) der Preiserhöhung vom Mai zurück (240 Euro aufs Jahr gerechnet). 2/7
Nur für Haushalte mit ganz wenig Einkommen dürfte es sich ausgehen, dass die Gutschriften die vorherige Preiserhöhung im Mai aufs Jahr gerechnet fast ausgleicht (30 Euro fehlen). 3/7
Read 7 tweets

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Don't want to be a Premium member but still want to support us?

Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal

Or Donate anonymously using crypto!

Ethereum

0xfe58350B80634f60Fa6Dc149a72b4DFbc17D341E copy

Bitcoin

3ATGMxNzCUFzxpMCHL5sWSt4DVtS8UqXpi copy

Thank you for your support!

Follow Us!

:(