der für 2.500 jüdische Opfer des NS am 13.04.1945 zum Ort ihrer Befreiung wurde, hat einen, wenn auch kleinen Ort der Erinnerung in Sachsen-Anhalt gefunden, dank einer lokalen Initiative.
Dennoch wird von der Presse, etwa @Volksstimme und @mdr, noch
immer ein vereinfachtes Narrativ beschrieben: Der Zug kam, wurde auf dem Streckengleis abgestellt, die Wachmannschaft verschwand, am nächsten Tag kamen die US-Truppen, das war es (inklusive der folgenden Typhus-Epidemie).
Nach den Zeitzeugeninterviews des unermüdlichen @marozell
war es nicht so einfach. Es ist die Rede vom Kommandanten, der Anweisung erhielt, den Zug auf einer Bahnbrücke samt hungernden, durstenden, teils verstorbenen Insassen zu sprengen (der Stadtkommandant hat die Brücke einige Tage später sprengen lassen, während die nächste Brücke
in Gegenrichtung am 12.04. bereist gesprengt war), von einem Teil der Wachmannschaft, der am Morgen und Maschinengewehre aufstellte. Die Überlebenden berichteten von Begegnungen mit Einheimischen vor ihrer Befreiung, und das sind denkwürdige Erlebnisse. Es gilt, das Narrativ
um einiges zu ergänzen, um der Wahrheit näher zu kommen.
In den USA ist die Geschichte des Zuges inzwischen wesentlich bekannter, in diesem soll ein spendenfinanzierter Dokumentarfilm erscheinen.
Es ist aus meiner Sicht dringlich, @marozell|s Buch "A Train near Magdeburg" ins
Deutsche zu übersetzen. Eine Anfrage bei der Landeszentrale für politische Bildung in Magdeburg ergab, dass dort die Mittel für eine Übertragung ins Deutsche nicht zur Verfügung stehen (dieselbe Anfrage gab es bereits vor zwei Jahren von anderer Seite).
Eine andere Aufgabe ist
die Institutionalisierung weiterer Forschung zum Zug. Das vorliegende Material zeigt, dass noch einiges geleistet werden kann. Der Vorschlag, diese Aufgabe an die @gfi_gardelegen zu übertragen, soll an die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt wie auch die Bitte um Übersetzung
herangetragen werden.
Tatsächlich ist die Geschichte des Zuges nicht die unwilliger SS-Mannschaften. Sie ist die Geschichte eine weiteren Endphaseverbrechens, das aus zufälligen günstigen Umständen nicht durchgeführt werden konnte. Und natürlich die der Befreiung von 2.500
jüdischen NS-Opfern.
Die Initiative hatte Mühe, 10.000 EUR für einen Gedenkstein zusammenzubringen. Offenbar hat das Land #LSA noch keinen angemessenen Zugang zum Zug von Farsleben gefunden.
Ich bitte um die Unterstützung der demokratischen Fraktionen im Landtag für das Gedenken
Bevor Sie urteilen, lesen Sie bitte, was Matthew Rozell in unermüdlicher Arbeit zusammengetragen hat. Als E-Book äußerst preisgünstig. amazon.de/Train-Magdebur…
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
#sdl0502 2025 Stendal
Anmerkungen zur AfD-Wahlkampfveranstaltung
Reichardt war da, Kirchner, Siegmund und der Bundestagskandidat Korell. Von der Seitenlinie sprach Lizurek. Der Landesvorsitzende, beide Fraktionsvorsitzende im Landtag, zwei Landtagsabgeordnete.
Die Positionen der AfD sind bekannt, auch die Art der Kommunikation. Daher nur einige Anmerkungen zu speziellen Punkten.
TikTok-Influencer Ulrich Siegmund: "Und ich hätte es ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass ein so wunderschönes Land wie Deutschland, mit so einer stolzen Kultur, Geschichte, Aufopferungsbereitschaft und Tugenden, wie wird es eigentlich haben über Jahrhunderte, Jahrtausende
Es gibt zwei maßgebliche Beteiligte an der Sicherheitssituation auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg: den Betreiber, eine 52%-Gesellschaft der Landeshauptstadt, und die Polizei, die dem Innenministerium untersteht.
Es gibt zwei Klassen von Sicherheitsverstößen: Die, die den
Anschlag ermöglicht haben, und die, die nun darüber hinaus auffällig werden.
Der Betreiber habe also der Polizei in MD im November (der Markt hat vor der Adventszeit geöffnet, alte christliche Tradition) mitgeteilt, dass ein für die Hartstraße vorgesehenes Polizeifahrzeug falsch
gestanden hätte. Die Hartstraße war die Ausfahrt des Täters, nachdem er Hunderte überfahren hatte. Aber es wäre nichts passiert, erklärt der Betreiber.
Wir erfahren darüber hinaus, dass es zwei Sicherheitskonzepte gegeben haben soll: Das des Betreibers und das der Polizei.
Während des Trauermarschs kommt es zu Aggressionen gegenüber einem rechten Streamerpaar. Keine überraschende Reaktion bei der Mischung der Teilnehmer aus vermeintlicher bürgerlicher Mitte der Neuen Rechten und alten Rechtsextremisten. Aber sie behaupten sofort, es handele sich
um Provokateure, "Antifa", die ihre Gesichter vermummen, um auf verschiedenen Demos teilnehmen zu können, ohne erkannt zu werden.
Die AfD hat den Anschlag instrumentalisiert, sie spaltet bewusst Stadt und Land. Die von ihr vertretenen Behauptungen leisten den rassistischen
Übergriffen Vorschub und legitimieren sie. Dazu gehört zuallererst die Behauptung, das Problem wären nicht Täter, sondern, dass Weihnachtsmärkte überhaupt Sicherheitskonzepte bräuchten. Auf diese Weise wird der Anschlag für Vorstellungen massenhafter Abschiebungen genutzt, die
Es ist der 20.12.2024, als sich Liebhaber geistlicher Chormusik im Magdeburger Dom, dem jahrhundertealten Wahrzeichen der Stadt, zum "Weihnachtssingen des Magdeburger Domchores gemeinsam mit den Magdeburger Dombläsern". Das Konzert beginnt um 19:00
Uhr. Nach einiger Zeit wird die Atmosphäre des Konzerts gestört: Mehr und mehr Handys klingeln, es entsteht Unruhe. Einige fühlen sich gestört. Als am Ende "Oh du fröhliche" gespielt werden soll, heißt es: "Es gab einen Anschlag." Das bekannte Weihnachtslied wird man in
Magdeburg in diesen Tagen nicht mehr spielen. Und jene, die keinen Anruf erhielten, beginnen wie die anderen, hektisch zu telefonieren. Familienmitglieder, Freunde, Kinder. Viele werden berichten, dass Angehörige nur kurz zuvor auf dem Weihnachtsmarkt waren und dem Anschlag
#md2112 2024 Magdeburg
Rechtsextremer "Trauermarsch" - Rassismus und Antisemitismus
Während der Versammlung sprach der militante Neonazi Thorsten Heise. Hier erklärt er: "Und ich frage euch, was machen wir mit diesen ganzen Menschen, dieser Zuwanderung, diesen sinnlosen
Einwanderern, nicht lesen, nicht schreiben, kulturfremd..."
"Zuwanderung" und "Einwanderer" sind in ihrer Aussage nicht begrenzt auf bestimmte Gruppen, es gibt hier keinen Hinweis auf eine bestimmte Herkunft. ein Eingrenzung erfolgt erst mit "kulturfremd", aber die ist
exegetisch nicht sinnvoll, nachdem alle, die nicht mit Heises Vorstellung einer deutschen Kultur vertraut sind, "kulturfremd" sind. Damit sind pauschal alle Nichtdeutschen gemeint, die ebenso pauschal "nicht lesen, nicht schreiben" könnten. Das ist eine Abwertung von