Was im Westen die Hasskappe ist, ist in Japan der Helm. DAS Symbol der radikalen, militanten Linken, insbesondere in den 60ern. Das japanische Wort dafür ist "Geba-heru", ein Lehnwort aus dem Deutschen(!) und bedeutet "Gewalthelm". Ein kleiner Thread bzw. Galerie. Viel Spaß. 
Markenzeichen des "Geba-heru": Jede Gruppe hat(te) ihren eigenen Helm, mit der Aufschrift der Gruppe und einheitlicher Farbe. Auf aufgetreten wird gemeinsam, wie auf den Bildern ersichtlich.
Heute ist der ”Geba-heru" kaum noch auf Demos zu sehen. Zwar nicht illegal, steht er doch grösstenteils für verknöcherte K-Gruppen Sekten die seit den 60er Jahren überlebt haben.
Am ehesten ist er noch als Museumsstück zu sehen, wie hier in einem Museum in der Stadt Narita. Bis in die 80er gab es dort militante Proteste gegen den Flughafenbau.
Auch die japanische RAF (von der es insgesamt 3 Abspaltungen gab) startete als militante Campusgruppe und trat offen mit mit dem Helm am Bild auf, bevor sie in den Untergrund ging. Die Deutsche RAF hat ihren Namen übrigens von der japanischen Übernommen. Kein Joke.
Der "Geba-Heru" hat sich tief ins japanische kollektive Gedächtnis eingeprägt. Vor ein paar Jahren machte Japans bekannteste Girlpop-Band Namens "AKB 48" sogar ein Musikvideo im typischen "Linke Studenten"-Look. Es ist... bizarr??
Aber wieso ein deutsches Lehnwort? Nun, linksradikaler Szeneslang in JP hat einige solcher Lehnwörter. Parutai (Partei), Bunto (Bund), Kerun (Kern) und mehr.
Es kommt davon, dass in den 60ern nicht Englisch, sondern Deutsch die Nr.1 Fremdsprache der JP Linken war. Wieso?
Es kommt davon, dass in den 60ern nicht Englisch, sondern Deutsch die Nr.1 Fremdsprache der JP Linken war. Wieso?
Nun, Onkel Karl (Marx) lässt grüssen. Deutsche linke Philosophen übten und üben bis heute einen großen Einfluss auf linke Theoriskurse in JP aus. Man trifft bis heute relativ viele Linke, die einigermaßen Deutsch zumindest lesen können.
Da ich hier auch über die Japanische Rote Armee Fraktion geredet habe. Das gleichnamige Buch von William Andrews @TokyoStages geht auf die Geschichte der Gruppierung ein. Erschienen im @bahoebooks Verlag, Vorwort von mir.
