wer denkt, dass der umstand, „dass eine Lehre zu einem automatischen Aufenthaltsrecht führt“ eine „Sogwirkung“ entfaltet, hat sich vermutlich nicht rasend mit migrationsgründen beschäftigt.
vorweg (weil ja der vorwurf dann sicher kommen wird): ich auch nicht, aber sogar mein hausverstand sagt mir, dass es vermutlich ein paar mehr gründe geben wird, warum menschen flüchten oder migrieren. das ganze ist ja dann doch ein klein wenig komplexer.
ja, natürlich #kann so etwas auch einer von tausend weiteren gründen sein.
nur ich stell mit gerade vor, wie sich die 14jährige textilarbeiterin aus sabhar und der 15jährige minenarbeiter aus boungou sich zu hause denken:
„ej, cool. wenn ich nach österreich auswandere, kann ich dort eine lehre machen und dann auf immer dort bleiben.“ und sie packen instant ihre sachen, um loszumarschieren.
ich tweete gleich noch einen thread, in dem menschen zu wort kommen, die nach deutschland migriert sind.
(angeblich soll das ja eine gute idee sein, betroffenen zuzuhören und raum zu geben. muss man aber nicht, man kann zB auch leitartikel mit vorurteilen schreiben.)
„Wer den Einzelfall des gut integrierten Afghanen mit abgeschlossener Tischlerlehre betrachtet, wird ihn natürlich halten wollen“.
es.SIND.immer.einzelfälle.
es gibt nicht „die“ migrantInnen.
„Folgekosten durch Familiennachzug und Heiratsmigration“
und jene menschen, die dann nachziehen und/oder nach österreich „einheiraten“ zahlen keine steuern? tragen nichts zum sozialsystem bei?
„51 Prozent der Wiener Schüler sprechen daheim nicht deutsch.“
a) und?
b) die diplomatInnenkinder womöglich auch nicht.
ob man eine fremde sprache gut, leicht, schwer oder nicht erlernt, hängt nicht davon ab, ob daheim in dieser sprache gesprochen wird.
im gegenteil: afaik sagen sprachwissenschaftlerInnen, dass es eher kontraproduktiv ist, wenn man daheim #schlechtes deutsch spricht.
wenn kinder nicht gut deutsch lernen, hat das u.a. mit d. schulsystem zu tun - nicht damit, ob eltern daheim gut/schlecht/nicht deutsch reden.
also sollten wir, wenn wir probleme lösen wollten, wohl eher darüber reden, wie wir die ausbildungen verbesern können - statt einfach rassistische meinungsbilder zu befeuern?
aber so passt es halt einfach besser in das gezeichnete bild der dummen, unerwünschten ausländerInnen.
„Etlichen von ihnen droht ein Leben in der Mindestsicherung.“
dann sollten wir hier auch darüber reden, was wir verbessern können, damit das nicht passiert. aber klar, abschieben statt integrieren ist ja auch eine lösung …
ein leitartikel hat die aufgabe, die meinung des redaktionsmitglieds darzulegen. diese kann politisch und auch durchaus kontrovers sein, steht aber oft für die politische richtung des mediums.
ich finde: dieser leitartikel baut teilweise auf falschen und überholten annahmen auf, er pauschaliert und befeuert rassistische meinungsbilder.
das finde ich ziemlich beschämend.
auch für den journalismus, btw.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
twitter hat jetzt endlich einfach zu merkende, leicht zu erkennende layout-anpassungen und verifizierungshaken eingeführt.
falls sie die heutige nacht überstehen: hier ein überblick, wer jetzt was bekommt.
thread:
unternehmensprofile sind jetzt eckig. und haben einen gelben haken, wie bei @Tesla
und wenn es ein affiliate ist, dann sind die profilbilder auch eckig, der haken ist auch gelb und daneben gibt es ein miniatur-icon des verbundenen/übergeordneten unternehmens.
hier zB @Tesla_Asia
„haha. ja, #verkehrswende. die autos aus den städten verdrängen. ja genau,. das schau ich mir an! 😆😅😂😂🤣🤣
#lastenrad my ass. wie stellst du dir das vor? sollen wir am ende etwa alles mit dem fahrrad transpo…“
- autofahrer_innen ignorieren geltendes recht auf den straßen
- jemand stellt sachlich fest, dass es doch ganz fein wäre, wenn diese sich doch bitte auch an die regeln hielten
- ergebnis: „gebt den autofahrer_innen doch halt nach, was ist denn schon dabei?!“
fahrradstraßen, wohnstraßen, spielstraßen:
autos sind zu schnell unterwegs, fahren unerlaubt durch, bedrängen die anderen.
reaktionen?
„ihr müsst ja nicht nebeneinander fahren“, „aber man kann doch auch ausweichen“, „was ist denn so schlimm daran?“
jedes.einzelne.mal.
autos, die wie selbstverständlich auf fahrradstreifen halten oder parken; autos, die über die begrenzungen hinausragen - aber natürlich in die radspur oder gehweg.
reaktionen?
„aber wo sollen sie den parken?“, „ich halte ja eh nur kurz und es kommt niemand!“
ein shitstorm ist eine „online-empörungswelle“.
und GAR KEINE variante eines pogroms. #Nuhr
hier mal der versuch einer einordnung dieser aussage und ein vorschlag, warum man meiner meinung nach dagegen auftreten sollte und was ggf. tun kann.
ein #shitstorm zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass es eine loslöung vom ursprungsthema gibt und sich eine eigendynamik entwickelt.
wenn es in meinen workshops um den bereich „community-management“ geht, führe ich immer drei grundsätzliche auslöser für shitstorms an:
a) man ist quasi selbst schuld durch e. falsches versprechen, eine „mogelpackung“
b) man verhält sich ungeschickt
c) „pech“, weil man indirekt zum handkuss kommt
aber genau genommen auch
d) man initiiert so etwas selbst oder befeuert es, um medienaufmerksamkeit zu bekommen.
aber weitergabe an 122 unternehmen mit der begründung „berechtigtes interesse“.
es ist einfach nur mühsam.
zudem sind diese 122 nur jene, bei denen es um „Auswahl einfacher Anzeigen“ geht. es kommen noch weitere (aber auch teilweise überschneidende) unternehmen dazu, bei denen man sich offenbar auch auf das „berechtigte interesse“ beruft - was ja quatsch ist.
und dann auch noch falsch als „anbieter rechtmäßiger interessen“ betitelt.