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Eine sehr seltsame Einordnung. Was wir gestern gesehen haben, ist die neue gesellschaftliche Dynamik, die das INTERNET mit sich bringt, viele Menschen völlig überfordert und die sich AUCH Faschisten zu Nutze machen.
Wir beobachten seit Jahren (!) den kontinuierlichen Anstieg der Abozahlen von YouTubeKanäle mit rechtsextremen und verschwohrungstheoretischer Inhalten. Allerdings sind wir nur gut darin, das "Endstadium" dieser Entwicklung im Netz zu erkennen, also Leute wie die in Berlin,
die längst aufgehört haben selbst zu denken, ganz ganz tief im "Kaninchenbau" sind und zu Gunsten des Gemeinschaftsgefühl bereit sind auch wirklich jeden Mist zu glauben und weiterzuverbreiten.
Wie das beginnt ist hingegen viel schwerer zu vermitteln.
Ob der parlamentarische
Rechtsextremismus von Aktionen wie in Berlin profitiert, muss sich erst noch zeigen. Umfragen lassen etwas anderes vermuten.

Klar ist für mich: Wir haben das Problem im Netz nach wie vor nicht im Griff, Verbote und Löschungen dort sind extrem ineffektiv, und daher werden wir
Auch weiterhin mit diesen Manifestation des Internets wie gestern in Berlin rechnen müssen.

Wir stehen nicht mehr nur vor dem Problem, die Menschen über Faschismus aufzuklären, sondern auch vor dem, lernen zu müssen, welche unglaublich große Rolle das Internet jetzt einnimmt.
Wie navigieren Menschen im Netz? Warum? Was ist ihre Motivation, welche Sorgen und Bedürfnisse werden dort befriedigt UND wer macht sich das wie zu nutze.

Auf Demos wie die in Berlin sind unsere alten, analogen Kategorien einfach nicht mehr anwendbar.
Anders gesagt: wenn man diese Menschen als Faschisten bezeichnet, fühlen die sich einfach nicht mehr angesprochen, weil sie längst ihre eigene (Parallel)Welt geschaffen haben (Resonanzraum Internet).

Wenn man diese Demos also sachlichlich richtig als rechtsextrem dominierte
Aufmärsche bezeichnet, liegt man damit inhaltlich richtig, erreicht aber keinen der Teilnehmer mehr, oder Leute , die mit diesen symphatisieren.

Zu wem spricht man dann also?
Wichtig ist aber mMn den Erfolg dieser Demo (Teilnehmerzshl, tolle Bilder für die Kameraden) nicht den Faschisten zuzuschreiben, weil man sie damit mächtiger macht, als sie sind. Die große Masse der Leute auf solchen Demos sind überforderte, verunsicherte Leute,
Die durch diese Dispositionen ein lohnende Ziel von rechtsextremer Propaganda sind.
Wir haben nach wie vor keine Ahnung, was das Internet mit uns als Gesellschaft macht und erst Recht keine Lösungen für Probleme, die wir momentan noch nicht einmal richtig definieren können: "Der größte Erfolg der Faschisten seit 1945" halte ich schlicht für falsch...
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