Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat gerade eine neue Studie mit dem Titel "Sie sind überall - Eine repräsentative Umfrage zu Verschwörungstheorien" veröffentlicht. In dieser Studie werden drei faktische Aussagen einer Aussage zu einer angeblichen Weltverschwörung gegenüber gestellt. 
In der Studie geht es auch kurz darum, wie eigentlich der Verschwörungsglaube erforscht wird. Das nehme ich einmal zum Anlass darüber zu sprechen, was die Psychologie eigentlich macht.
In der Psychologie spielt der Wahrheitswert weniger eine Rolle, es geht darum, die psychologischen Elemente zu verstehen. Also, warum Menschen eigentlich an Verschwörungen glauben und was das mit ihnen macht. Ein guter Überblick findet sich hier: researchgate.net/publication/31…
Oft wurde und wird der Glaube an Verschwörungen durch die Zustimmung zu Einzelstatements abgefragt. Es interessiert dann weniger die Zustimmung zu den einzelnen Aussagen, sondern der Wert wird meistens gemittelt. Man möchte das dahinter liegende Konstrukt verstehen.
Wird eine Liste von realen Verschwörungen genommen, hat man die Schwierigkeit, dass man nicht genau weiß, inwiefern diese Liste wirklich den Verschwörungsglauben repräsentiert. Es gibt statistische Parameter, die einem hier helfen, aber ganz auflösen lässt sich das Problem nicht.
Als Alternative wurden daher abstrakte Aussagen vorgeschlagen, wie beispielsweise die Verschwörungsmentalität. Hier wird die generelle Tendenz an Verschwörungen zu glauben gemessen und nicht auf reale Ereignisse Bezug genommen.
Dazu: "Skalen, die den Glauben an bestimmte Verschwörungstheorien messen, sind eng an bestimmte zeitliche & geographische Kontexte gebunden. Daher wurde vorgeschlagen, die allgemeine Tendenz, an Verschwörungen zu glauben, in einer Weise zu messen,...
...die nicht von der kulturellen Vertrautheit ausgewählter Theorien abhängt und auch unabhängig vom Wissen über spezifische Verschwörungstheorien ist, die von Kultur zu Kultur unterschiedlich sein können." Quelle: kops.uni-konstanz.de/bitstream/hand…
Auch dieser Ansatz wurde, wie so üblich in der Forschung, kritisch diskutiert. Insbesondere die Annahme, dass es sich beim Verschwörungsglauben um eine Dimension handelt. ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P…
In der Studie der KAS hieß es, dass es kaum repräsentative Studien zu dem Thema geben würde in Deutschl. Auch wenn ich mir noch mehr Erhebungen wünschen würde, schätze ich das ein wenig anders ein. Mittlerweile gibt es wirklich viele gute Studien, die sich mit dem Thema befassen.
