Thread by @d_t_spencer

Der Verband @OhneGentechnik
(ihr kennt das Siegel?) feiert sich, weil die bekannte Veränderung eines bekannten Gens in einer Pflanze entdeckt werden kann. Für die #Prozesskennzeichnung gelten jedoch mehr Ausnahmen als Regeln...

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#Gentechnikwende #GMO
detect-gmo.org

...fangen wir bei tierisch erzeugten Lebensmitteln an. 1) Fütterungsfristen: fast alle Nutztiere müssen nicht ihr ganzes Leben lang Futter erhalten haben, das nicht als gentechnisch verändert (GV) gekennzeichnet ist. (z.B. Schweine nur bis 4 Monate vor Schlachtung...

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...milchproduzierende Tiere bis 3 Monate vorm Melken, Geflügel für die Fleischerzeugung bis 10 Wochen vor Schlachtung, Geflügel für die Eierzeugung bis 6 Wochen vor der Eigewinnung. Muttertiere (Sauen, Kühe, Hennen) dürfen übrigens generell GV-Futter bekommen).

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2) 0,9 %: Futtermittel können bis zu diesem Grenzwert GV-Bestandteile enthalten, wenn dies "zufällig oder unvermeidbar ist" (wird das jetzt mit der neuen Nachweisbarkeit eigentlich angepasst?).

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3) Tierarzneimittel: mittels GV-Mikroorganismen hergestellte Medikamente und Impfstoffe dürfen verwendet werden.

4) Futtermittelzusätze: Enzyme, Zusatzstoffe, Aminosäuren, Vitamine etc. dürfen mittels GV-Mikroorganismen produziert und verwendet werden.

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Kommen wir nun...

...zu Pflanzen und pflanzlich erzeugten Lebensmitteln. 1) 0.1 %: Pflanzliche Produkte dürfen bis zu diesem Grenzwert GV-Anteile enthalten, und trotzdem als "Ohne Gentechnik" gekennzeichnet werden.

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2) Lebensmittelzusatzstoffe: alle Zusatzstoffe (Aminosäuren, Vitamine, Emulgatoren, Antioxidantien, Citrat etc) dürfen durch GV-Mikroorganismen hergestellt worden sein, "wenn dies nicht der letzte Produktionsschritt ist".

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Und jetzt kommt's. 3) GV-Pflanzen, die mittels klassischer Mutagenese (chemisch oder radioaktiv) verändert wurden, dürfen für die Herstellung von Futter- und Lebensmitteln verwendet werden!

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4) Pflanzenschutzmittel, die mit Hilfe von GVOs hergestellt wurden, dürfen verwendet werden.

5) Düngemittel, die mit Hilfe von GVOs hergestellt wurden, dürfen verwendet werden.

6) Bodenverbesserer (z.B. auch Kompost) ebenso.

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7) Hilfsmittel für den technischen Betrieb (z.B. Reinigungsmittel, Biodiesel...) dürfen aus GVOs oder mit ihrer Hilfe hergestellt und verwendet werden.

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Neben der offen(sichtlich)en Frage, ob Verbrauchende hier noch bekommen, was versprochen wird...

...müssen wir uns nicht auch fragen, was wir uns davon versprechen? Ein vermeintlich gesundes, biologisches und natürliches Lebensmittel? Das Siegel kann das wohl nicht halten. Und wenn wir nicht nur Verbrauchendenschutz sondern auch die Klimaziele groß schreiben wollen...

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...müsste m.E. das @OhneGentechnik-Siegel durch eines für #Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ersetzt werden. Das kann man nämlich mit wissenschaftlichen Methoden super messen (im Gegensatz zur Unterscheidung von natürlichen versus induzierten Mutationen).

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Mich interessiert, wie viel mein Essen fliegen musste. Wieviel Wasser für den Anbau gebraucht wurde. Wie effizient die Landnutzung & wie gering der Impact auf Ökosysteme war. Ob die Landwirt*innen fair entlohnt wurden. Ob wir trotz Klimawandel starke Pflanzen haben werden.

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Die große Frage ist: Können wir akzeptieren, dass unsere Lebensmittel schon seit jeher "gentechnisch verbessert" werden? Gerne rt und konstruktive Gedanken formulieren. Danke! 🌱

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#GiveGenesAChance