Thread by @chtraxler

Late to the party, aber diese “Studie” zu #Tempolimit|s kann ich nicht unkommentiert lassen. Ich halte diesen Policy Brief für grob fahrlässig. Die CBA ist irreführend und hat keine seriöse wissenschaftliche Basis. Thread

https://twitter.com/PatrickBernau/status/1303587112424480768

1) Es werden keine seriöse Schätzer für *Effekte* von Tempolimits auf Geschwindigkeit berücksichtigt; die verwendeten Zahlen (u.a. Löhe 2016) sind unbrauchbare Querschnitte. 2) Tempolimits beeinflussen unglaublich viele Outcomes (nicht nur Verkehrstote)…

Selbst wenn man nur kl. o mittlere Unfälle berücksichtigt, die schnell zu größeren Staus führen, sind die sozialen Kosten (nicht nur Zeitverlust) sehr hoch. Die Literatur legt nahe, dass aber v.a. Lärm/CO2/Staub/etc Emissionen & (räuml.)Diffusion noch bedeutsamere Kosten haben.

Letzere (aber auch Unfalleffekte) sind gerade im höheren Tempobereich stark Konvex. D.h., das Einführen eines (finiten) Limits hat hohes potential, Externalitäten stark zu reduzieren.

3) Am Haarsträubendsten finde ich aber das Negieren von Externalitäten (was @GFelbermayr hier noch verteidigt?).

https://twitter.com/GFelbermayr/status/1303777011769507845

Natürlich führt das Rasen der Einen u.a. zu Stress bei anderen (langsameren) Fahrern! Hier mit dem 1.Hauptsatz zu argumentieren ist mehr als abenteuerlich.

Don’t get me wrong - ich kenne und schätze Ulrich Schmidt als brillanten Verhaltensökonomen. Aber das war ein Griff ins Klo, mit Glaubwürdigkeits- und Reputationskosten für all jene, die seriöse Grundlagen für seröse CBAs produzieren (wollen).

Fazit: vielleicht sollte man den einen oder anderen Policy Brief mal nicht veröffentlichen – auch wenn man die Sau ganz gut durch’s mediale Dorf der Aufmerksamkeit jagen kann... @ProfDrDrSchmidt @AndrewWattEU @OdendahlC @KaasLeo

PS:erstmal wieder off, busy mit online Lehre...