ich habe den thread vor dem kanzlerinterview in der #zib2 begonnen und hatte noch keine ahnung, ob die ominöse zahl „3.700“ oder (wahrscheinlicher) „100 kinder pro woche“ auch kommen wird, aber dem war natürlich so.
auch gestern hat in seiner „videobotschaft“ bei fb davon gesprochen, dass in diesem jahr „100 kinder pro woche einen positiven asylbescheid bekommen haben und hier in österreich sicherheit gefunden haben“.
diese zahlen stimmen nicht.
christoph riedl von der diakonie hat heute nachgerechnet.
er begibt sich auf das schwammige terrain, einfach alle zahlen der unterschiedlichen bereich in den topf zu werfen, damit die zahl größer wird.
das passiert aber meiner meinung nach gar nicht nur deswegen, sondern ich vermute einen kommunikativen griff:
„100 kinder / woche“ ist nicht zufällig ident zu „manche politiker fordern 100 kinder aufzunehmen“.
menschen merken sich zahlen schwer; tun sich mit bildern leichter. und hier erfolgt diese gleichsetzung: dass, was andere fordern, machen wir schon längst - und zwar jede woche.
damit das noch glaubwürdiger erscheint, wird man auch von anderen menschen diese zahl wiederholen lassen.
wiederholung ist eines der stärksten instrumentarien.
und dabei ist es dann auch völlig egal, ob die statistik nun stimmt und/oder eine ordentliche grundlage hat.
selbst mit der konfrontation mit der tatsache, dass er die zahlen verdreht und dinge zusammenmischt, die nicht zusammengehören, kann er mit ausflüchten ablenken.
etwaige gegenargumente fallen ggf. unter das gleiche argument, dass man sich zahlen zurechtbiegen würde.
was also bleibt am ende?
die zahl und das statement sind draußen: „österreich macht doch schon mehr als genug“.
medien und der politische mitbewerb greifen die zahl auf, wiederholen und verstärken sie.
und man ist damit beschäftigt, zu analysieren und zu korrigieren. das ist allerdings dann bestenfalls mediales randthema und zudem schwierig und komplex.
und damit wird auch wunderbar von den eigentlichen fragen abgelenkt.
mittlerweile ein klassiker der övp-kommunikation.
sorry. eben erst gesehen, dass @ch_riedl_diak auch hier ist.
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twitter hat jetzt endlich einfach zu merkende, leicht zu erkennende layout-anpassungen und verifizierungshaken eingeführt.
falls sie die heutige nacht überstehen: hier ein überblick, wer jetzt was bekommt.
thread:
unternehmensprofile sind jetzt eckig. und haben einen gelben haken, wie bei @Tesla
und wenn es ein affiliate ist, dann sind die profilbilder auch eckig, der haken ist auch gelb und daneben gibt es ein miniatur-icon des verbundenen/übergeordneten unternehmens.
hier zB @Tesla_Asia
„haha. ja, #verkehrswende. die autos aus den städten verdrängen. ja genau,. das schau ich mir an! 😆😅😂😂🤣🤣
#lastenrad my ass. wie stellst du dir das vor? sollen wir am ende etwa alles mit dem fahrrad transpo…“
- autofahrer_innen ignorieren geltendes recht auf den straßen
- jemand stellt sachlich fest, dass es doch ganz fein wäre, wenn diese sich doch bitte auch an die regeln hielten
- ergebnis: „gebt den autofahrer_innen doch halt nach, was ist denn schon dabei?!“
fahrradstraßen, wohnstraßen, spielstraßen:
autos sind zu schnell unterwegs, fahren unerlaubt durch, bedrängen die anderen.
reaktionen?
„ihr müsst ja nicht nebeneinander fahren“, „aber man kann doch auch ausweichen“, „was ist denn so schlimm daran?“
jedes.einzelne.mal.
autos, die wie selbstverständlich auf fahrradstreifen halten oder parken; autos, die über die begrenzungen hinausragen - aber natürlich in die radspur oder gehweg.
reaktionen?
„aber wo sollen sie den parken?“, „ich halte ja eh nur kurz und es kommt niemand!“
ein shitstorm ist eine „online-empörungswelle“.
und GAR KEINE variante eines pogroms. #Nuhr
hier mal der versuch einer einordnung dieser aussage und ein vorschlag, warum man meiner meinung nach dagegen auftreten sollte und was ggf. tun kann.
ein #shitstorm zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass es eine loslöung vom ursprungsthema gibt und sich eine eigendynamik entwickelt.
wenn es in meinen workshops um den bereich „community-management“ geht, führe ich immer drei grundsätzliche auslöser für shitstorms an:
a) man ist quasi selbst schuld durch e. falsches versprechen, eine „mogelpackung“
b) man verhält sich ungeschickt
c) „pech“, weil man indirekt zum handkuss kommt
aber genau genommen auch
d) man initiiert so etwas selbst oder befeuert es, um medienaufmerksamkeit zu bekommen.
aber weitergabe an 122 unternehmen mit der begründung „berechtigtes interesse“.
es ist einfach nur mühsam.
zudem sind diese 122 nur jene, bei denen es um „Auswahl einfacher Anzeigen“ geht. es kommen noch weitere (aber auch teilweise überschneidende) unternehmen dazu, bei denen man sich offenbar auch auf das „berechtigte interesse“ beruft - was ja quatsch ist.
und dann auch noch falsch als „anbieter rechtmäßiger interessen“ betitelt.