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Sep 19, 2020 8 tweets 2 min read Read on X
Die FDP wollte 2017 bei den Jamaika-Sondierungen 12 Mrd € für die Digitalisierung der Schulen haben, sagt Kubicki.

"Hätten wir das damals vereinbart, wir hätten weniger Probleme gehabt beim Homeschooling in der Corona Krise."

Das wäre schön, ist aber Quatsch. Thread 1/7 👇
Was stimmt:12 Mrd sind deutlich mehr als die 5 Mrd, die die große Koalition letztendlich beschlossen hat. DigitalPakt nennt die Groko das, was für viele mittlerweile für das Scheitern der Digitalisierung steht, und nicht für den Start. Warum? 2/7
Von den 5 Mrd €, die der Bund den Ländern (nach langen, also wirklich absurd langen Gesprächen, wir reden von Jahren!) mit dem DigitalPakt zur Verfügung stellt, wurden bisher - Achtung! - ganze 15 Mio € ausgegeben. Das sind 0,3 Prozent. 👀 3/7
Okay, beruhigt euch. Ein bisschen müssen wir raufrechnen. Denn das Geld wird erst ausgegeben, wenn "eine Maßnahme beendet ist". Heißt: wenn die Rechnung eingereicht ist. Wie viele Rechnungen da in den nächsten Monaten kommen? Ich habe keine Zahl gefunden bisher. Aaaber... 4/7
Das größte Problem beim DigitalPakt sind eh die Kommunen. Denn die wurden jahrelang weggespart. Und jetzt wundert man sich, dass die Kommunen zu wenig Personal haben, um die Anträge zu bearbeiten. Sie kommen nicht hinterher. Das heißt... 5/7
Selbst, wenn die FDP 2017 in den Sondierungen 100 Mrd € für die Schulen gefordert hätte - das Problem ist nicht die Summe, sondern das Zuständigkeitsgerangel im Schulsystem. Das durch eine höhere Summe für Digitalisierung auch nicht beseitigt gewesen wäre. 6/7
Vielleicht hätten es die Kinder in der Coronakrise einfacher haben können. Dann hätte man aber an ganz anderen Schrauben drehen müssen als an einer Milliardensumme, von der viel zu lange niemand was sieht. 7/7
Hier kommt Kubickis Zitat her:

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Nov 13
Wird die AfD bei den Neuwahlen etwa stärkste Kraft?

Wir können jetzt pessimistisch sein und uns monatelang Sorgen machen. Das Problem: Das lähmt uns. Hier ist eine bessere Strategie, die fast niemand kennt. THREAD 🧵
Evolutionsbedingt ist unser Gehirn darauf ausgerichtet, unmittelbare Gefahren abzuwenden. Mit lang andauernder Unsicherheit kann es dagegen extrem schlecht umgehen. Deshalb empfinden wir ständige Ungewissheit als besonders belastend.
Das Warten auf potenziell schlechte Nachrichten kann deshalb quälend sein, im wörtlichen Sinne. Ein paar Beispiele:
Studien zeigen, dass die Angst beim Warten auf schlechte Nachrichten größer sein kann als in dem Moment, in dem sie dann tatsächlich eintreffen.
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Nov 6
#Trump ist zurück. Und ich? Springe stundenlang von einer Nachrichtenseite zur nächsten.

Mein Gehirn ist im Krisenmodus. Das Problem? Dieser Modus verstärkt die Angst, anstatt sie zu mindern. Doch es gibt Strategien, die uns helfen, Trump aus unserem Kopf rauszuhalten. THREAD 🧵
Eine Hauptfunktion unseres Gehirns ist es, Vorhersagen zu treffen. Bei allem, was wir sehen oder lesen, erwartet es die nächsten Schritte. Das hilft, Ungewissheit zu reduzieren – besonders wichtig in Krisen.

Aber was, wenn nichts mehr vorhersehbar ist?
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Read 21 tweets
Nov 4
Die Gesellschaft spricht heute offener über mentale Probleme. Das kann dazu führen, dass die Zahlen der Diagnosen steigen – auch bei Kindern und Jugendlichen.

Diese 3 Studien zeigen, was dahinter stecken könnte. Mit teilweise paradoxen Ergebnissen. THREAD 🧵
Studie 1: In einer Studie aus dem Jahr 2023 wurde einer Gruppe von Studierenden (im Durchschnitt 20 Jahre alt) Social-Media-Beiträge gezeigt, in denen Ängste als normal und weit verbreitet dargestellt wurden.
Diese Gruppe diagnostizierte anschließend bei sich selbst häufiger eine Angststörung als die Kontrollgruppe. Wichtig: Diese Beiträge verursachten bei den Studierenden keinen besonders starken Stress.
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Nov 1
Ihr kennt alle den „Kinder- und Jugendreport“ der DAK. Er wird praktisch überall zitiert, wenn es um die psychische Krise der Jugend geht.

Krasse Anstiege bei Depression, Angst, Essstörungen.

Ich habe mir den Report mal genauer angeschaut. Ihr solltet da was wissen. THREAD 🧵
Kurz, worum es geht: In die bundesweite Analyse der DAK flossen die Daten von gut 800.000 DAK-versicherten Kindern & Jugendlichen bis 17 Jahren ein.

In praktisch allen Artikeln, in denen es um die psychische Krise der Jugendlichen geht, gelten die Daten aus dem Report als Beleg.
Zeit Online schreibt zB: „Laut dem Report der DAK ist die Zahl der Neuerkrankungen psychischer Krankheiten bei 15- bis 17-jährigen Mädchen seit 2019 bei Depressionen um 24 Prozent gestiegen, bei Angststörungen um 44 Prozent und bei Essstörungen um 51 Prozent.“
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Aug 5
Juhu! Bald ist Schulstart! Aber Moment mal, ein Schulranzen kostet heute 300 Euro!?!?

Mehr als das: Das Geschäft mit Schulranzen ist mittlerweile so absurd, dass sich schon das Bundeskartellamt eingeschaltet hat. THREAD 🧵
Zur Einordnung: Allein zum Schuljahr 2023/24 wurden in Deutschland 830.600 Kinder neu eingeschult. Ungefähr genauso oft klingelte es in den Kassen deutscher Schulranzenhersteller. Und das nicht zu knapp.

Warum sind die Teile so teuer?
Fangen wir vorne an: beim Ranzenkauf. Er ist so etwas wie die Einführung der Kinder in die unendliche Welt der Marken. Bei Schulranzen heißen die unter anderem: Scout, McNeill, Scooli, Tatonka und – nicht zu vergessen – Ergobag (dazu später mehr, das wird pikant).
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Jul 29
Wir sollten junge Menschen wie eine Minderheit behandeln.

Aus einem einfachen Grund: Sie sind eine. Das schreibt selbst ein Expertengremium der Bundesregierung. Und nennt drei Gründe, die ihr kennen solltet. THREAD 🧵
Kurz vorab: Um welches Gremium geht es? Um das Bundesjugendkuratorium. Das BJK ist ein Sachverständigengremium der Bundesregierung, dem bis zu 15 Fachleute aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft angehören.
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In einem neuen Papier weisen die Expert:innen auf drei Probleme hin, die man kennen sollte, wenn man sich eine Meinung zu Generationengerechtigkeit bilden möchte.
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