#OTD 11.8.1904 fand in Deutsch-Südwestafrika die "Schlacht am Waterberg" statt, ein Schlüsselereignis im #Genozid
#Herero . 120 Jahre danach, gibt es immer noch keine offizielle Anerkennung, keine Entschuldigung und keine Aussöhnung. Ein kurzer 🧵 👇 /2
Nachdem #Südwestafrika 1884 dt Kolonie geworden waren, führte eine Politik der Verdrängung & Entrechtung, mit zahlreichen Übergriffen dt. Siedler, im Jan 1904 zum koordinierten Widerstand der #Herero. Im Bild, die "Alte Feste", der Reiter, und die Christuskirche in Windhoek /3
Der #Widerstand der Herero war so erfolgreich, dass nur einige befestigte Ortschaften von deutscher Seite verteidigt werden konnten. Entgegen bis heute tradierter Greuelpropaganda schonten sie dt. Frauen und Kinder. Nur die Männer galten als legitime Kriegsziele /4
#OTD 25.April 1974 fällt das älteste rechtsautoritäre Regime in Europa. Der "Estado Novo" in Portugal. Es putschen linke, im Kolonialkrieg radikalisierte Offiziere der mittleren Ebene in Lissabon, binnen Tagen fällt das Regime. Es leitet Demokratisierungsschub in Europa ein /2
Der Stutz des Estado Novo ist unmittelbar mit Portugals Kolonialkriegen verbunden, in denen sich Portugal seit 1961 verkämpft und dabei vollständig verarmt. In Afrika lernen die port. Offiziere auch dekoloniale Ideen kennen, von ihren Gegnern und wenden sie auf sich selbst an /3
Die Verarmung war so gross, dass Berichte der WHO 70% der Schullkinder im Norden Portugals Alkoholismus attestierten, weil sie statt eines Frühstücks nur Wein bekamen. Die WHO verteile Nahrungspakete. Europa sah dieser Verelendung zu. Deutschland stütze das Regime /3
#OTD 7.4.1994 begann der #Völkermord in #Ruanda. Nachdem in der Nacht zuvor das Flugzeug des ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana abgeschossen worden war, begann das - geplante -Morden. In nur 100 Tagen wurden ca 800.000 Tutsi &ca 100.000 oppositionelle Hutu getötet /2
Auch weil das Morden durch Macheten und Messer ausgeführt wurden, wurde in Europa lange Zeit von "Stammeskonflikten" gesprochen. Dabei hatten europ. Diplomaten Vorabkenntnisse von den völkermörderischen Plänen. Auch waren gerade Europäer in Entwicklung schuldhaft involviert /3
Man leugnete - auch die USA - deshalb schlichtweg, dass ein Völkermord begonnen hatte, noch als Lake Victoria von Leichen verstopft wurde. Auch Clinton wollte nicht eingreifen, nach dem am. Scheitern in Mogadischu im Jahr vorher. ("Black Hawk Down"). Die Welt sah zu /4
#OTD 11.8.1904 fand in Deutsch-Südwestafrika die "Schlacht am Waterberg" statt, ein Schlüsselereignis im #Genozid #Herero. 119 Jahre danach, gibt es immer noch keine offizielle Anerkennung, keine Entschuldigung und keine Aussöhnung. Ein kurzer Thread 👇 /2
Nachdem #Südwestafrika 1884 dt Kolonie geworden waren, führte eine Politik der Verdrängung& Entrechtung, mit zahlreichen Übergriffen dt. Siedler im Jan 1904 zum koordinierten Widerstand der #Herero. Im Bild, die "Alte Feste", der Reiter, und die Christuskirche in Windhoek /3
Der #Widerstand der Herero war so erfolgreich, dass nur einige befestigte Ortschaften von deutscher Seite verteidigt werden konnten. Entgegen bis heute tradierter Greuelpropaganda schonten sie dt. Frauen und Kinder. Nur die Männer galten als legitime Kriegsziele /4
#OTD vor 125 Jahren. Otto v #Bismarck stirbt in Friedrichsruh vor den Toren Hamburgs. Er wurde (und wird) geliebt und gehasst. Gefeiert wurde er als Reichseiniger und genialer Aussenpolitiker, wohinter sich aber vor allem ein zynischer, antidemokratischer Machtpolitiker verbarg/2
Die Reichseinigung setzte er durch Krieg und Gewalt durch und in einer spezifischen Form, ohne Österreich, und mit preussischem Übergewicht, mit Folgen für das europ. Gleichgewicht, bis hin zum Ersten Weltkrieg. Er versuchte die Verwerfungen durch Diplomatie zu entschärfen /3
Letztendlich scheiterte diese Politik #Bismarck s unter Nachfolgern, mit fatalen Folgen für Europas Geschichte im 20. Jh. Ein aussenpolit. System, das zu komplex war, um dauerhaft Stabilität zu gewährleisten. Er taugt auch deshab nicht als Vorbild. Es war zynische Machtpolitik /4
#Kolonialismus & #Universität. Freue mich sehr, dass ich für "Forschung & Lehre", der Zs. @DHV_Tweet dieses wichtige Thema skizzieren darf. Die Rolle der #Wissenschaft und ihrer Institutionen ist in der Debatte um @coloniallegacy immer noch unterbelichtet. Zeit das zu ändern/2
@DHV_Tweet@coloniallegacy Zwar kamen aus den Universitäten zentrale Impulse zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus, die in Verbindung mit zivilgesellschaftlichen Initiativen die Aufarbeitung erzwangen. Ihre eigene Geschichte als Förderin des imperialen Gedankens & der kolonialen Praxis /3
@DHV_Tweet@coloniallegacy als Nutznießerin kolonialer Aneignung und Hort des Kolonialrevisionismus, arbeitete ‚die Wissenschaft‘ dabei weit weniger auf. So bleibt die Universität im Umgang mit dem kolonialen Erbe eine weitgehende Leerstelle, und das trotz ihrer zentralen Rolle. /4