Heute ist Tag 15 im #HalleProzess. Das Gericht vernimmt als ersten Zeugen einen Mann, von dem (und dessen Frau) der Angeklagte ein Auto verlangte. Zu diesem Zeitpunkt war er auf der Flucht, wollte in Landsberg-Wiedersdorf sein beschädigtes, bekanntes Auto gegen ein Neues 1/
tauschen. Der Zeuge berichtet, dass er nach einer Nachtschicht nachhause kam, noch etwas im Garten machen wollte und dort dann den Angeklagten sah, "...blickte in eine Pistole". Der Angeklagte habe den Autoschlüssel für das Auto vor dem Tor verlangt. 2/ #HalleProzess
Der Zeuge habe dem Attentäter erklärt, dass er ihm den Schlüssel nicht geben könne, da er ihn nicht habe. Der Angeklagte habe nochmals gefragt, er nochmals erklärt. Dann habe der Angeklagte an seiner Pistole gespielt, in dem Moment sei der Zeuge weggelaufen. 3/ #HalleProzess
Im Weglaufen habe er am Nacken gespürt, dass der Angeklagte ihn angeschossen hatte. Der Zeuge berichtet er habe seiner Frau, die im Haus war, zurufen wollen sie solle dort bleiben. Angeklagte sei ihm nachgelaufen, habe dann auch die Frau des Zeugen angeschossen. 4/ #HalleProzess
Die Frau des Zeugen sei aus der Scheune in den Garten gekommen, ohne Vorwarnung habe der Angeklagte ihr in den Rücken geschossen, schildert der Zeuge. Er glaubt sich zu erinnern, dass der Angeklagte auch die Frau nach den Autoschlüsseln gefragt habe. 5/ #HalleProzess
Die Polizei habe zunächst nicht geglaubt als sie anriefen, dass sie wirklich angeschossen worden seien, die Nachbarn mussten es bestätigen. Der Zeuge berichtet auch von erheblichen körperlichen und psychischen Folgen, Jobverlust in Folge von Arbeitsunfähigkeit. 6/ #HalleProzess
Nun vernimmt das Gericht die zweite Zeugin, eben wurde ihr Mann vernommen. Auch sie schildert, wie der Angeklagte in Landsberg-Wiedersdorf auf sie geschossen hatte. Er habe den Autoschlüssel für das Auto vor dem Haus haben wollen, aber sie habe diesen Schlüssel 7/ #HalleProzess
in der Situation nicht bei sich getragen, "Ich laufe nicht den ganzen Tag mit dem Autoschlüssel rum". Die Zeugin beschreibt der Angeklagte habe gesagt, er sei verletzt, brauche ein Auto. Er habe "rumgejammert, wie so ein Muttersöhnchen, wie so ein Weichei". 8/ #HalleProzess
Die Zeugin kann das Gespräch mit der Polizei (110) genauer beschreiben. Gefühlt 20 Mal habe sie ihren Namen nennen müssen, habe gesagt, dass ihr Mann verblute. Die Polizei habe sie – die auch angeschossen wurde – aufgefordert rauszugehen und zu schauen, wo der 9/ #HalleProzess
sich der Schütze aufhalte. Dann sei ein Polizeihubschrauber gekommen, sie seien aufgefordert worden rauszugehen, zu winken, dann sei der Hubschrauber erstmal wieder weggeflogen. Dem habe sie gesagt die Polizei glaube ihr nicht, er solle ihr sagen "was Sache ist" 10/ #HalleProzess
"Dann kam ein Polizist, einer", sagt die Zeugin. "Ach du Scheisse", habe er gesagt, als er die Verletzungen ihres Mannes gesehen habe, erst später habe er erkannt, dass auch sie verletzt war. Sie habe nur einen Krankentransport erhalten, keinen Krankenwagen. 11/ #HalleProzess
Ihr verletzter Mann sei mit einen Hubschrauber transportiert worden, schilderte die Zeugin. Sie berichtet, dass sie mehrere Tage im Krankenhaus behandelt wurde. Erst im Juni 2020 habe sie psychologische Hilfe bekommen, bis dahin habe sich niemand für zuständig 12/ #HalleProzess
erklärt, die Zeugin und ihr Mann hätten große Schwierigkeiten Hilfe zu erhalten und bis heute mit körperlichen, psychologischen Folgen zu tun, ihr Leben habe sich tiefgreifend verändert, trauten sich kaum aus dem Haus, hätten nichtmal ihr Enkelkind sehen können. 13/ #HalleProzess
Die Zeugin erklärt sie habe eine Einladung für die Gedenkfeier am 9.10.2020 erhalten, dort sei nur von zwei Tatorten die Rede gewesen. Ihr Anwalt habe angerufen und darauf hingewiesen, es gebe mehr als zwei Tatorte. Die Verletzten seien vergessen worden. 14/ #HalleProzess
Die Zeugin berichtet von Unterstützung durch den Weissen Ring. Zudem habe sie einen Gutschein für einen Besuch im Hotel Adlon von einer Person aus der Synagoge erhalten, die anonym bleiben wolle. Dort habe jemand gemerkt, dass es sie auch gebe, so die Zeugin 15/ #HalleProzess
Das Gericht vernimmt nun als weiteren Zeugen einen KfZ-Meister, dessen Werkstatt in Landsberg-Wiedersdorf liegt. Er berichtet wie er Reifen bei zwei Taxen gewechselt habe, wie ein Kollege rein kam und rief, dass da jemand sei. Dann habe er den Angeklagten 16/ #HalleProzess
vor der Werkstatt gesehen, mit einer Wunde am Hals die er mit einem Tuch abgedrückt habe. Der Zeuge habe erst gedacht da sei eine Person die Hilfe brauche, als er die Waffe sah habe er gedacht, der Angeklagte habe sich vielleicht beim Reinigen der Waffe selbst 17/ #HalleProzess
verletzt. Doch dann habe der Angeklagte ihm gesagt, dass er ein gesuchter "Schwerverbrecher" sei und gerade "vorne" zwei Menschen erschossen habe, wobei er auf das Nachbargrundstück gezeigt habe und ein Auto verlangte. Dem Angeklagten sei der Schlüssel zu einem 18/ #HalleProzess
der Taxis von einem der anwesenden Taxifahrer (die für einen Reifenwechsel da waren) gegeben worden. Der Angeklagte habe zwei Mal 50 Euro hingeworfen und gebeten, man solle ihm 10 Minuten Zeit geben, bevor man die Polizei rufe. Dann sei er losgefahren. 19/ #HalleProzess
Der Zeuge schildert, wie er sich danach um die verletzten Nachbar_innen gekümmert habe, dem Hubschrauber eine Fläche zum Landen signalisiert und den Notarzt auf das Grundstück geführt habe. Auch dieser Zeuge berichtet von massiven Presseanfragen. 20/ #HalleProzess
Das Gericht vernimmt als weiteren Zeugen den Taxiunternehmer, von dem der Angeklagte den Autoschlüssel erpresst hatte. Er berichtet den Ablauf wie der Zeuge zuvor, ergänzend der Hinweis, der Angeklagte habe versucht ihm direkt 50 Euro zu geben, der Zeuge habe 21/ #HalleProzess
gesagt "verschwinde" und das Geld nicht angenommen. Von seinem Bruder habe sich der Zeuge den Schlüssel für ein weiteres Taxi geben lassen um dem Angeklagten nachzufahren. Er habe das Taxi zwar orten können, sei aber davon ausgegangen, dass der Angeklagte 22/ #HalleProzess
die entsprechende Technik irgendwann aus dem Fenster werfen würde. In Wiedemar seien sie an einer Polizeistreife vorbei gekommen, dort habe der Zeuge angehalten und die Polizei aufgefordert, den Angeklagten zu verfolgen. Die Beamten hätten ihm gesagt das ginge 23/ #HalleProzess
nicht, sie seien ein Kontrollposten für Halle. Die Beamten hätten nichts von den Ereignissen in Landsberg-Wiedersdorf gewusst, der Zeuge nichts von Halle. Die Beamten hätten dann per Funk informiert, Kräfte angefordert. Dem Zeuge sei eingefallen 24/ #HalleProzess
dass Mercedes das Fahrzeug orten könne, er habe dann dort angerufen, den Datenschutzbedenken der Mitarbeiter die Situation entgegengehalten und per Rückruf einen Standort mitgeteilt bekommen, den er der Polizei genannt habe. Daraufhin sei er von einem Beamten 25/ #HalleProzess
angeschrieen worden woher er das denn wisse, es sie die Aufgabe der Polizei solche Ortungen durchzuführen. Nach weiteren Telefonaten und Angaben zum Standort sei der Angeklagte wenig später gefasst worden. Eine Entschuldigung der Polizei für das Verhalten der 26/ #HalleProzess
Beamten habe er bis heute nicht erhalten. Auf Nachfrage berichtet der Zeuge, der Opferbeauftragte der Bundesregierung @FrankeEdgar habe ihm schriftlich angeboten, sich mit dem Zeugen in Berlin oder Halle zu treffen, der Zeuge habe um ein Treffen in Halle 27/ #HalleProzess
gebeten. Bis heute habe ihn der Opferbeauftragte der Bundesregierung nicht getroffen. Auf Nachfrage erinnert sich der Zeuge auch, der Angeklagte habe ihm wörtlich gesagt "Ich habe da drüben schon zwei Leute erschossen, das will mit euch nicht machen." 28/ #HalleProzess
Das Gericht hat als weiteren Zeugen den Bruder des Taxiunternehmers vernommen, auch er ist selbst Taxiunternehmer. Er schildert den Ablauf an der KfZ-Werkstatt wie die beiden Zeugen zuvor. Erst spät habe er von seinem Bruder gehört, dass es ihm gut ging. 29/ #HalleProzess
Sein Bruder hatte den Angeklagten verfolgt, konnte aber erst spät anrufen, auch da der Akku des Telefons leer war. Die Verhandlung geht nach einer Mittagspause um 14 Uhr weiter. 30/ #HalleProzess
Die Verhandlung wird mit der Vernehmung eines Kriminalhauptkommissars des Landeskriminalamts Berlin fortgesetzt, er/seine Behörde unterstützte die Tatortarbeit in Halle & Landsberg-Wiedersdorf. Dazu mal kurz zwei Zahlen aus dem Zuschauerbereich, 31/ #HalleProzess
es gibt sowohl für Presse als auch für Zuschauer_innen 44 Plätze. In den letzten Tagen waren die Plätze für Zuschauer_innen häufig nahezu komplett belegt, auch gerade 40 von 44 Plätzen. Presse inzwischen nur noch 9 von 44 Plätzen belegt. 32/ #HalleProzess
Der Beamte wurde zu Details der Tatortarbeit in Landsberg-Wiedersdorf vernommen. Inzwischen nimmt das Gericht Lichtbildmappen (Fotos) in Augenschein, gerade aus dem Auto des Angeklagten. Sie zeigen auch, wie viel Waffen & Munition er noch im Auto hatte. 33/ #HalleProzess
Kurz vor Ende des Prozesses weißt Rechtsanwalt Weber, der den Angeklagten verteidigt, noch darauf hin, dass bisher die Schuldfähigkeit seines Mandanten nicht geklärt sei. Es hat auch noch niemand Grund gesehen, sie in Frage zu stellen – außer Weber, offenbar. 33/ #HalleProzess
Hier ging was im Thread durcheinander, der hier sollte davor. Nun ist jedenfalls die Sitzung für heute beendet, der nächste Prozesstag ist erst kommenden Mittwoch, da u.a. die Beamten die den Angeklagten verhafteten. /35 #HalleProzess
Das Gespräch zum 15. Prozesstag im #HalleProzess läuft wie immer bei @radiocorax im Programm und ist online zum Nachhören u.a. im Blog, bei Spotify und Apple Podcasts zu finden.
In Sachsen-Anhalt regiert eine Koalition aus CDU, SPD und FDP. Doch im Ältestenrat des #ltlsa entschied gestern eine Mehrheit aus CDU und AfD.
Die Entscheidung: Der Landtag wird eine geplante Ehrung Ehrenamtlicher absagen. 1/ n-tv.de/regionales/sac…
Die Stimmenmehrheit einer regierungstragenden Fraktion (CDU) mit der extremen Rechten (AfD) wurde laut Medienberichten möglich durch Enthaltungen aus den regierungstragenden Fraktionen SPD und FDP.
Die Oppositionsfraktionen Die Linke und GRÜNE stimmten gegen die Absage. 2/
Die Regierungskoalition – die die Regierung von Ministerpräsident Haseloff trägt – hat damit möglich gemacht, dass extrem Rechte tatsächlichen Einfluss darauf erhalten, wie das Verfassungsorgan Landtag den Ehrenamtlichen im Bundesland begegnet. Nämlich mit Missachtung. 3/
#Antisemitismus bei der #Jahresausstellung24 der Kunsthochschule @burghalle.
Bereits in den letzten Wochen wurden Plakate mit Zitaten von Überlebenden des Anschlags vom 9. Oktober 2019 mit Pro-Palästina-Stickern beklebt. [Thread]1/
Ebenfalls wurden Plakate zu einem Rundgang im KZ Außenlager der Siebel-Werke mit Pro-Palästina-Stickern beklebt. Andere Plakate, die nicht a die Shoah erinnern oder Jüdinnen:juden zu Wort kommen lassen, waren nicht betroffen. 2/
Während am gesamten Neuwerk-Campus antisemitische Botschaften hängen, die bisher weder Lehrende noch Studierende abgehängt haben, hat sich die @burghalle an anderer Stelle richtig Arbeit gemacht.
Die Botschaft “Antisemiten runter vom Campus” am Eingang hat die Uni verhängt. 3/
"Scheiss Juden"-Rufe, Wolfsgrüße, "From the River to the Sea, Palestine will be free" – eine antisemitische Demo in Halle, ein Landesvorstandsmitglied von @dielinkelsa als Ordnerin, linker #Antisemitismus bei @dieLinke und Kritik jüdischer Organisation – ein Thread 1/
Am 30.05.24 fand in Halle erneut eine antisemitische Demonstration statt, zu der "Students for Palestine Halle" aufgerufen hatte. Als Ordnerin dabei: Stefanie Mackies, @dielinkelsa-Vorstandsmitglied. Rückschau auf die Demo davor im angehängten Thread. /2
@dielinkelsa Im Vorfeld der Demonstration tauchten am Versammlungsort (Riebeckplatz) Graffiti auf, die "Freiheit für Gaza" und – tlw. in Formulierungen des Nazirappers MaKss Damage – die Ermordung israelsolidarischer Linker forderten. 3/
#Antisemitismus, Israelhass: Heute sollen sowohl an der @UniHalle (Hs. Z [MEL]) als auch an der @burghalle (Villa) Veranstaltungen mit der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost" gestreamt werden, ausgerichtet von "Students for Palestine Leipzig". 1/
"Der Verein ‚Jüdische Stimme‘ irrlichtert zwischen Israelhass und Terrorismusverharmlosung.", sagt Schuster @ZentralratJuden. Petra Pau (Die Linke) spricht von Holocaustrelativierung. @JSUDeutschland spricht von einem enormen Schaden für die jüd. Gemeinschaft durch d Gruppe. 2/
@ZentralratJuden @JSUDeutschland "Schaut man auf ihre Demonstrationen, ihre Statements und ihre Social-Media-Auftritte, zeigt sich ein anderes Bild. Es finden sich zahlreiche Belege, dass dieser Verein insbesondere den israelischen Staat dämonisiert und delegitimiert." schreibt IIBSA. 3/
Rufe nach der Vernichtung Israels, die Gleichsetzung von Zionisten mit Faschisten, Hamas-Propaganda und mit dabei ein Landesvorstandsmitglied von @dielinkelsa.
Ein Thread zu linkem #Antisemitismus in Halle. 1/
@Report_Antisem
Am Vorabend des 1. Mai fand in Halle eine pro-palästinensische Demo statt, organisiert vom "Solidaritätsnetzwerk Halle". Es wird „From the River to the Sea, Palestine will be free“ skandiert, "Scheiss Juden" gerufen und Zionisten werden als Faschisten bezeichnet. 2/
An der Demo beteiligt sich Stefanie Mackies, Mitglied im Landesvorstand @dielinkelsa und Stadträtin im #StadtratHalle. Fotos zeigen sie an einem Transparent. Ebenfalls dabei, Frederic C., bis vor einiger Zeit Mitglied im Stadtvorstand @DieLinkeHalle. 3/
"Bullenspitzel raus aus dem Stadtrat" – das "Antirepressions-Bündnis Halle" berichtet von der Kooperation linker Aktivist*innen in Halle mit der Polizei. Selbst bei Dating-Seiten spitzelten Linke andere Linke aus, gaben Bilder an Cops. Ein 🧵 1/
Offenbar liegen dem Bündnis polizeiliche Akten vor. Es berichtet, wie Linke den Cops
- Infos über zig Personen der linken Szene gaben,
- sie identifizierten,
- Strukturen zuordneten,
- Wohnorte angaben,
- tatsächliche / vermutete Zusammenarbeit linker Strukturen offenlegten 2/
Es wurden auch Personen der linken Szene
- als Teilnehmende linker Demos identifiziert,
- dazu Angaben zu persönlichem & beruflichem Umfeld gemacht,
- sich auf interne Kommunikation in der linken Szene ggü. den Cops bezogen,
- Szene-Tratsch weitergetragen.
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