Als das Osmanische Reich sich zum "kranken Mann am Bosporus" entwickelte, holte es deutsche Finanziers und Ingenieure, um zunächst die Anatolische Bahn (finanziert durch Überlassen anatolischer Getreideernten ganzer Jahre), dann die Bagdadbahn und schließlich die Hedschasbahn zu
bauen. Das gigantische diente im WW I verschiedenen Kriegsparteien, auch der Deportation armenischer Bürger, und fand seine Fortsetzung danach, freilich ohne die Deutschen. Grenzziehungen und WW II führten dazu, dass Teile des Netzes verödeten. Zu jener Zeit stand das Projekt für
Entwicklung, Aufbruch und Zivilisation. Es wäre schön, wenn diese alten Hoffnungen doch noch Realität würden.
Da oben sollte "Das gigantische Infrastrukturprojekt" stehen.
P.S. Amerikanische Western kommen ohne Eisenbahn nicht aus. Die filmische Creme de la Creme in DE sind "Eisenbahnromantik", Führerstandsmitfahrten und jede Menge seltsamer Bücher. Aber die Deutschen hatten mit
Bethel Henry Strousberg einen eigenen Eisenbahnmogul, der im Alleingang die vertikale Fertigung erfand, bevor man den Begriff kannte. Sein Aufstieg und tiefer Fall als deutsch-englischer Jude, einem Aufsteiger par excellance, betroffen vom antijüdischen Ressentiment, ist eine
Lebensgeschichte wie ein Roman, dabei gibt es nur eine Biographie eines fleissigen Hobbyisten. Hollywood hätte seine Geschichte längst mehrfach verfilmt; und irgendjemand hätte ihm ein Museum gebaut.
Die Strecken im Osmanischen Reich, 1.300 km in China vor WW I. Es gäbe wirklich
viel zu erzählen.
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#sdl0502 2025 Stendal
Anmerkungen zur AfD-Wahlkampfveranstaltung
Reichardt war da, Kirchner, Siegmund und der Bundestagskandidat Korell. Von der Seitenlinie sprach Lizurek. Der Landesvorsitzende, beide Fraktionsvorsitzende im Landtag, zwei Landtagsabgeordnete.
Die Positionen der AfD sind bekannt, auch die Art der Kommunikation. Daher nur einige Anmerkungen zu speziellen Punkten.
TikTok-Influencer Ulrich Siegmund: "Und ich hätte es ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass ein so wunderschönes Land wie Deutschland, mit so einer stolzen Kultur, Geschichte, Aufopferungsbereitschaft und Tugenden, wie wird es eigentlich haben über Jahrhunderte, Jahrtausende
Es gibt zwei maßgebliche Beteiligte an der Sicherheitssituation auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg: den Betreiber, eine 52%-Gesellschaft der Landeshauptstadt, und die Polizei, die dem Innenministerium untersteht.
Es gibt zwei Klassen von Sicherheitsverstößen: Die, die den
Anschlag ermöglicht haben, und die, die nun darüber hinaus auffällig werden.
Der Betreiber habe also der Polizei in MD im November (der Markt hat vor der Adventszeit geöffnet, alte christliche Tradition) mitgeteilt, dass ein für die Hartstraße vorgesehenes Polizeifahrzeug falsch
gestanden hätte. Die Hartstraße war die Ausfahrt des Täters, nachdem er Hunderte überfahren hatte. Aber es wäre nichts passiert, erklärt der Betreiber.
Wir erfahren darüber hinaus, dass es zwei Sicherheitskonzepte gegeben haben soll: Das des Betreibers und das der Polizei.
Während des Trauermarschs kommt es zu Aggressionen gegenüber einem rechten Streamerpaar. Keine überraschende Reaktion bei der Mischung der Teilnehmer aus vermeintlicher bürgerlicher Mitte der Neuen Rechten und alten Rechtsextremisten. Aber sie behaupten sofort, es handele sich
um Provokateure, "Antifa", die ihre Gesichter vermummen, um auf verschiedenen Demos teilnehmen zu können, ohne erkannt zu werden.
Die AfD hat den Anschlag instrumentalisiert, sie spaltet bewusst Stadt und Land. Die von ihr vertretenen Behauptungen leisten den rassistischen
Übergriffen Vorschub und legitimieren sie. Dazu gehört zuallererst die Behauptung, das Problem wären nicht Täter, sondern, dass Weihnachtsmärkte überhaupt Sicherheitskonzepte bräuchten. Auf diese Weise wird der Anschlag für Vorstellungen massenhafter Abschiebungen genutzt, die
Es ist der 20.12.2024, als sich Liebhaber geistlicher Chormusik im Magdeburger Dom, dem jahrhundertealten Wahrzeichen der Stadt, zum "Weihnachtssingen des Magdeburger Domchores gemeinsam mit den Magdeburger Dombläsern". Das Konzert beginnt um 19:00
Uhr. Nach einiger Zeit wird die Atmosphäre des Konzerts gestört: Mehr und mehr Handys klingeln, es entsteht Unruhe. Einige fühlen sich gestört. Als am Ende "Oh du fröhliche" gespielt werden soll, heißt es: "Es gab einen Anschlag." Das bekannte Weihnachtslied wird man in
Magdeburg in diesen Tagen nicht mehr spielen. Und jene, die keinen Anruf erhielten, beginnen wie die anderen, hektisch zu telefonieren. Familienmitglieder, Freunde, Kinder. Viele werden berichten, dass Angehörige nur kurz zuvor auf dem Weihnachtsmarkt waren und dem Anschlag
#md2112 2024 Magdeburg
Rechtsextremer "Trauermarsch" - Rassismus und Antisemitismus
Während der Versammlung sprach der militante Neonazi Thorsten Heise. Hier erklärt er: "Und ich frage euch, was machen wir mit diesen ganzen Menschen, dieser Zuwanderung, diesen sinnlosen
Einwanderern, nicht lesen, nicht schreiben, kulturfremd..."
"Zuwanderung" und "Einwanderer" sind in ihrer Aussage nicht begrenzt auf bestimmte Gruppen, es gibt hier keinen Hinweis auf eine bestimmte Herkunft. ein Eingrenzung erfolgt erst mit "kulturfremd", aber die ist
exegetisch nicht sinnvoll, nachdem alle, die nicht mit Heises Vorstellung einer deutschen Kultur vertraut sind, "kulturfremd" sind. Damit sind pauschal alle Nichtdeutschen gemeint, die ebenso pauschal "nicht lesen, nicht schreiben" könnten. Das ist eine Abwertung von