Thread by @AnneSophieWue

Der Wortlaut der Erklärung von San Bernardo, der #DeclaraciónDeSanBernardo, auf Spanisch. Im folgenden Thread ins Deutsche übersetzt. In ihr wurde der 28.09. als Kampftag bestimmt.
#AbortoLegalYa #SeráLey #AbortoLegal2020 #InternationalSafeAbortionDay
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https://twitter.com/CampAbortoLegal/status/913434859615522819?s=20

Dies ist meine Übersetzung der #DeclaraciónDeSanBernardo
1990 sprachlich transexklusiv (weshalb ich sie auch so wiedergebe) verweise ich hier darauf, dass heute in Lateinamerika, der Karibik und hier Menschen mit Uterus und Allies für das Folgende gemeinsam kämpfen.
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"ERKLÄRUNG VON SAN BERNARDO

Wir, die Frauen Lateinamerikas und der Karibik, wiedervereint auf dem 5. Lateinamerikanischen und Karibischen Feministischen Treffen in San Bernardo vom 18. bis 24. November 1990,

in Anbetracht dessen, dass...
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• tausende Frauen täglich in Lateinamerika und der Karibik durch illegale Abtreibungen sterben,
• der heimliche Abbruch die Haupttodesursache von Frauen im reproduktiven Alter in der Mehrheit unserer Länder darstellt,
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• die Gesundheitsdienste widersprüchliche Haltungen in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche annehmen, diese einerseits weiterhin in der Illegalität haltend, um davon im privaten Sektor zu profitieren...
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...und andererseits Hilfe verweigernd, misshandelnd bis hin zu Folter, sowohl in öffentlichen wie auch in privaten Diensten,
• die unfreiwillige Mutterschaft eine Form der Versklavung von Frauen ist,
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• sich die Sektoren der Macht in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche scheinheilig verhalten, jene Frauen, Opfer des Systems, die sie verbleiben, negierend, unterdrückend, bestrafend
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• wir, die Mehrheit der lateinamerikanischen und karibischen Frauen, weder Zugang zu Sexualerziehung haben, noch Aufklärung über sichere Verhütungsmethoden oder adäquate Hilfe in der Mutterschaft, dennoch durch das Gesetz kriminalisiert werden,
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• die Entscheidungsfreiheit über unseren Körper ein essenzielles Menschenrecht ist,

erklären,

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• dass wir nicht bereit sind, weiter unsere Leben und unsere Gesundheit auf den Altären einer unterdrückenden Moral, aufgezwungen von den herrschenden Institutionen, zu opfern;
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• dass wir nicht Willens sind, weiterhin zu gestatten, dass unsere Körper dazu benutzt werden, ein System zu reproduzieren, das uns unterdrückt und ausschließt;
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• dass wir nicht akzeptieren, dass weiterhin über unsere Körper Gesetze verabschiedet werden, ohne dass unsere Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden und ohne unsere Stimme zu hören;
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• dass der legale Schwangerschaftsabbruch und die sichere und effiziente Verhütung Menschenrechte sind, zu denen alle Frauen dieser Welt Zugang haben sollten,...

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...unabhängig von unserem sozialen und ökonomischen Stand, unserer Ethnie, Religion und/oder Land, denen wir angehören;

• dass die Staaten den Zugang, insbesondere zu diesen Rechten, sicher und kostenlos mittels entsprechender Gesetzgebung garantieren müssen;
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• dass wir, die Frauen Lateinamerikas und der Karibik, uns allein durch diese Bewegung, von den Mythen, Vorurteilen, Gewohnheiten und Interessen, die für Jahrhunderte uns eingeredet haben, allein Gebärmaschinen einer Spezies zu sein...
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...und uns das Recht auf Freude und Entscheidung über unsere eigenen Körper und über unsere eigenen Leben absprachen, befreien.

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Aus all diesen Gründen rufen wir alle Frauen der Region dazu auf, für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen auf unserem Kontinent zu kämpfen und um das zu erreichen, schlagen wir vor:
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1. Den 28. September zum Tag auf das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche für Frauen Lateinamerikas und der Karibik zu erklären
#InternationalSafeAbortionDay
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2. In jedem Land der Region Ausschüsse für das Recht auf Abtreibung zu gründen und/oder schon bestehende zu unterstützen

3. eine „Koordinatorin Lateinamerikas und der Karibik für die Bewegung für das Recht auf Abtreibung“ zu besetzen
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4. um Unterstützung durch Frauen jener Länder, die schon auf dieses Recht in Praxis zähen können, zu ersuchen, und gleichfalls diese zu unterstützen, um dieses bestehende Recht zu erhalten
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5. Kampagnen in jedem Land und gemeinsam auf unserem Kontinent durchzuführen, um dieses Recht legale Wirklichkeit werden zu lassen, nicht mehr klandestin, sondern sicher und würdevoll für jede von uns.
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Zum Schluss rufen wir alle Organisationen und Institutionen, die für die Verteidigung der Menschenrechte eintreten, dazu auf, die Verteidigung der reproduktiven Rechte in ihre Agenda aufzunehmen.

San Bernardo, 22.11.1990" #DeclaraciónDeSanBernardo
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Unter der Erklärung findet sich eine Erklärung zur Wahl des heutigen Datums als Kampftag für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Lateinamerika, der 2011 vom Women's Global Network for Reproductive Rights(WGNRR) übernommen wurde als
#InternationalSafeAbortionDay
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"Warum haben wir den 28. September als Tag für den Kampf um die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Lateinamerika gewählt?

Dies geschah auf einen Vorschlag brasilianischer Kameradinnen auf dem Treffen von San Bernardo hin,...
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...da an diesem Tag in ihrem Land die Resolution der 'Freiheit der Bäuche', heißt, dass die Kinder der Sklaven frei geboren werden (1888), gefeiert wird. Wir Frauen Lateinamerikas nehmen dieses Datum zum Symbol:
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Freiheit der Bäuche – Freiheit der Sklaven – Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – Freiheit der Frau, zu entscheiden.
Wir rufen alle Lateinamerikanerinnen dazu auf, in jedem Land an diesem Tag Bewegungen mit diesem Ziel realisieren."

#InternationalSafeAbortionDay
FIN

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