Durch ihre Broschüre und den unprofessionellen Umgang mit der Kritik an ihr, schadet die @Polizei_NRW_E den Ermittlungen gegen kriminelle Personen mehr als sie wahrhaben will. Warum? Ein #Thread für Nichtpolzist*innen und deshalb nicht immer im polizeilichen Sprachgebrauch.
Der Ausgangspunkt aller Ermittlungen sind in aller Regel Straftaten. Manchmal auch nur valide Erkenntnisse zu Straftaten. Wenn diese von erheblicher Schwere und sie offensichtlich von mehreren Personen verübt werden, dann beginnen umfangreiche Ermittlungen.
Dafür steht ein ganzer Katalog aus Befugnissen der StPO zur Verfügung, teilweise wird auch auf die ebenso umfangreichen Möglichkeiten der Polizeigesetze zurückgegriffen. Vorausgesetzt das nötige Personal und die Finanzen (Ermittlungen kosten Geld) zur Verfügung, dann ist es die
Aufgabe der Ermittler*innen die Tatbestände den einzelnen Personen zuzuordnen. Jedem seinen Tatbeitrag oder bei besonderen Delikten der Nachweis, dass man als Bande oder gewerbsmäßig handelt. Der Job erfordert einen langen Atem und höchste Professionalität. Die Akten müssen
lückenlos geführt und übersichtlich strukturiert werden. Denn beim Prozess werden Rechtsanwälte Beweislücken suchen und Maßnahmen rechtlich in Frage stellen. Ermittlungen gegen organisierte und professionelle Tatverdächtige sind die hohe Kunst der kriminalistischen Polizeiarbeit.
Was man dabei nicht brauchen kann ist
- Öffentlichkeit bevor die Ermittlungen abgeschlosssen sind
- den Eindruck der Voreingenommenheit oder tendenziöser Ermittlungen.
Die Ermittlungen haben sich streng an sachlichen Kriterien und nachweisbaren Fakten zu orientieren.
Maßnahmen müssen rechtlich ohne Fehler sein. Angesichts dieser Anforderungen muss man zu dem Schluss kommen, dass die Broschüre der Polizei Essen kontraproduktiv ist. Als Rechtsanwalt würde ich (und die Anwälte hier mögen mich korrigieren) sofort diese Broschüre als Beleg nehmen,
dass gegen meinen Mandanten voreingenommen ermittelt wurde. Ich würde den Hundeeinsatz kritisieren, auch wenn der Hund nur als Rauschgifthund eingesetzt wurde. Wen interessiert das, wenn doch in der Broschüre steht, dass man das als Druckmittel einsetzen soll?
Letztendlich liefert die Broschüre reichlich Munition für die Angriffe im rechtsstaatlichen Verfahren. Professionalität sieht anders aus. Erkenntnisgewinnung zur Strukturen kann man auch anders generieren. Starke Worte haben noch nie gute Ermittlungen ersetzt.
Starke Worte platzen wie Seifenblasen. Gute Ermittlungen führen zu rechtsstaatlichen Urteilen. (ab)
"Nichtpolizist*innen"
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Der Unterschied zwischen objektiver Sicherheitslage und subjektivem Sicherheitsgefühl ist uns bekannt. Darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass ein Vertreter einer #Polizeigewerkschaft seine Reichweite ausnützt, um Ängste zu schüren. Die Ergebnisse einer Studie dazu ver- 1/X
wundern nicht wo doch seit Jahren die gleichen Medien u. Scharfmacher jede schwere Straftat im öffentlichen Raum in Deutschland so verbreiten u. skandalisieren, dass die Angst auch in den letzten Winkel dieser Republik kriecht. Die objektive Sicherheitslage in Deutschland ist 2/X
immer noch gut. Das Risiko im öffentlichen Raum Opfer einer schweren Straftat zu werden ist für die Einzelne/den Einzelnen immer noch gering. Die von dem Gewerkschafter explizit genannten Großveranstaltungen und der ÖPNV wurden in den letzten Jahren mit höheren Sicherheits- 3/X
#Servicetweet für alle, die in den Drukos der letzten Beiträge vor allem ein Thema hatten:
Wie kann es sein, dass es einen Verein gibt, der sich PolizeiGrün nennt? Müssen Polizisten denn nicht politisch neutral sein? Und so weiter....
1/X
Wir sind ein Verein, der juristisch nicht mit der Partei @diegruenen verbunden ist. Wir sind unabhängig, die Mitgliedschaft bei den Grünen ist keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft bei uns. Aber natürlich stehen wir den Grünen nahe, das kann in der Satzung nachlesen. 2/X
Im Gegensatz zu dieser Form der unabhängigen Vereinsgründung gibt es bei #CDU u. #CSU aber auch bei der #SPD Arbeitskreise #Polizei. Diese sind Teil der Partei, also auch an die Mitgliedschaft u. die Regelungen der Partei gebunden. Damit sind die Mitglieder deutlich enger 3/X
Nach dem Tod eines Mannes durch die Schüsse der #Polizei in #Mannheim gewinnt man den Eindruck, die Debatte darüber bestehe aus zwei Extremen. Die einen halten Schüsse auf Menschen mit Messern in jedem Fall gerechtfertigt u. die anderen sprechen sofort von #Polizeigewalt. 1/X
Wenig Differenzierung ist zumindest hier auf X (Twitter) zu lesen. Von den unterirdischen u. menschenverachtenden Posts will ich mal gar nicht reden. Es ist auch nicht damit getan auf den Ausgang des Ermittlungsverfahrens zu verweisen, denn die rechtliche Beurteilung des 2/X
Sachverhalts allein reicht nicht aus. Polizeiliches Handeln kann rechtmäßig sein, aber deshalb bedeutet dies nicht, dass die Einsatzlage nicht besser hätte gelöst werden können. Und es sollte der Anspruch sein, dass die #Polizei in ihrer Lagelösung immer besser wird. 3/X
Jetzt wird jede Realpolitiker*in sagen, dass es normal ist, dass man seinem Koalitionspartner nicht auf die Füße tritt. Das ist richtig. Wenn aber die Zustände in einem Innenministerium schlimmer sind als zu den Zeiten in denen man noch in der Oppositon war u. heftig Kritik 2/X
übte, dann ist der Zeitpunkt gekommen den Koalitionspartner auch mal in die Schranken zu weisen u. ihn aufzufordern dafür Sorge zu tragen, dass die Missstände abgestellt werden. Dass dabei die Frage nach der Verantwortung gestellt wird u. ggfls. auch ein Minister den Hut 3/X
Nochmals zur Klarstellung, insbesonder für diejenigen, die sich zwar der Profession zugehörig fühlen, denen aber offensichtlich entweder das Fachwissen o. das Grundverständnis unseres Rechtssystems fehlt:
Selbst aus der Ferne kann man bei den übermittelten Informationen 1/X
davon ausgehen, dass es aus der Versammlung heraus zu Straftaten kam. Deshalb sind Festnahmen nicht nur zulässig, sondern geboten. Das steht außer Frage. Wo kommen wir denn hin, wenn die #Polizei einfach nur zuschaut und der Deeskalation zuliebe die Strafverfolgung aufgibt? 2/X
Die Frage ist wie die Einsatzleitung die Strafverfolgung sichern will. Setzt sie auf einzelne Festnahmen von erkannten Straftätern während oder nach der Versammlung o. will sie einer gewissen Menge der potenziellen Tatverdächtigen die Anonymität nehmen, Feststellungen zu 3/X
"Tag X": Nach Demo-Einsatz verlangt Elterngruppe Rücktritt von Leipzigs Polizeichef Demmler mdr.de/nachrichten/sa… - Die Vorwürfe sind massiv, es geht von Demütigungen bis zu sexualisierter Gewalt. Wenn die Polizei in Leipzig die Kritik dann mit der mangelnden Kooperations- 1/X
bereitschaft der ca. 80 jugendlichen Versammlungsteilnehmer begründet, dann zeigt sich darin auch wie wenig vorbereitet diese "Einkesselung" war. Die Problemstellungen von Massenfreiheitsentziehungen rechtlich u. taktisch (Verhältnismäßigkeit, Differenzierung, Versorgung, 2/X
Entsorgung, Priorisierung von Jugendlichen, kranken Menschen, Schwangeren) sind schon immer bekannt und bei der polizeilichen Lagebeurteilung u. der Entscheidung zu berücksichtigen. Da kann ich mich dann hinterher nicht über mangelnde Kooperation beklagen. Die Kooperation 3/X