Ich muss mich entschuldigen: Vor ein paar Tagen habe ich mich über eine Umfrage der ZEIT zu Homöopathie aufgeregt und fühle mich jetzt schlecht denn ich war viel zu gnädig. Die ZEIT schadet damit anderen Medien - und sich selbst.👇
Kurzes Beispiel von heute: WER DENKEN SIE WIRD DIE US-WAHL GEWINNEN?
Klar, dass wirkt erstmal oberflächlich und Banane. Aber wir kennen ja die Fragen noch nicht. Ich habe mir also die Mühe gemacht und alle (wirklich alle!) Fragen der Umfrage auf einem Bild zusammengefasst.
Es ist eine Frage. Nur eine.
Okay, werdet ihr sagen, aber warum regt Bent sich denn so auf?
Die ZEIT suggeriert hier, sie würde sich für ihre Leser:innen interessieren. Klar: Sie fragen sie ja!
Worum es ihnen eigentlich geht, sieht man, wenn man an der Umfrage teilnimmt: Kundendaten :-)
Weil der wichtige Teil schnell übersehen wird, habe ich nochmal rangezoomt:
Ist halt unsexy direkt nach Kundendaten zu fragen. Also schnell ne Pseudo-Umfrage vorschalten, deren Ergebnisse sich kein Journalist jemals angucken wird.
Es ist also: Marketing. Wäre ja nicht schlimm, wenn die ZEIT dadurch nicht ernstgemeinte Umfragen mit Dreck bewerfen würde.
Aber auch bei der ZEIT selbst. Als die Kinder wegen Corona auf einmal zuhause bleiben mussten, haben sie in einer Umfrage gefragt: Wie geht es euch damit? Was läuft gut, was nicht? Das sind super Fragen, denn die Antworten liefern einen echten Erkenntnisgewinn. Das Problem:
Zwischen ernstgemeinten Umfragen und Marketing-Pseudo-Umfragen kann niemand unterscheiden! Sie sehen gleich aus. Die Leser:innen fühlen sich ernstgenommen, bekommen dann aber eine halbgare, völlig egale Frage hingeworfen.
Die ZEIT wird so zu einem Askhole: Sie fragen - aber wollen gar nichts erfahren. Wenn das Überhand gewinnt, machen immer weniger Menschen bei Umfragen mit. Ein mächtiges, journalistisches Tool wird so zu einem Symbol für billige Datenbeschaffung.
Wann sollte die ZEIT mit diesen Marketing-Umfragen aufhören?
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In ganz Deutschland kann man den Rechtsruck in Schulen erkennen. Aber es gibt Orte, an denen die Stimmung bereits gekippt ist.
Wir haben für unsere Recherche mit dem ZDF Magazin Royale mit drei Schülern gesprochen, die sich wehren. Ihr solltet ihnen gut zuhören. THREAD 🧵
Leon ist 16 und wohnt in Berlin. Als er eines Morgens mit dem Fahrrad auf den Schulhof eingebogen ist, stand da sein Klassenlehrer und hat ihn zu sich gewunken. Er sagte, dass Steckbriefe aufgehängt worden seien.
Mit einem Foto von ihm, seinem vollständigen Namen, seiner Telefonnummer und den Worten „kennen sie diesen links radikalen“, „abstand halten“ und „vorsicht walten lassen“.
Seit diesem Morgen hat Leon immer Pfefferspray dabei.
„Mir sagen Grundschullehrkräfte: Wenn wir Kinderrechte in der Grundschule thematisieren, kommen die Eltern und sagen, dass wir das nicht dürfen. Dass das gegen das Neutralitätsgebot verstoße.“
Die AfD hat Neutralität gekapert – und verschiebt so den Diskurs in Schulen. THREAD 🧵
In den vergangenen Monaten haben wir bei @krautreporter zusammen mit dem ZDF Magazin Royale ausführlich dazu recherchiert, wie AfD hat sich in den vergangenen Jahren in den Köpfen der Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulbehörden festgesetzt hat.
Der größte und unfreiwillige Verbündete der AfD ist dabei der sogenannte Beutelsbacher Konsens. Eine Leitlinie, die das Ergebnis einer Konferenz in den 1970er Jahren war. Es ging darum zu beschließen, wie Politikunterricht in Deutschland aussehen sollte.
Monatelang haben wir gemeinsam mit dem @zdfmagazin dazu recherchiert, wie die AfD Schulen angreift.
Bei @krautreporter erscheint heute das Ergebnis: der Report „Brandmauer Schule”, mit allen Hintergründen zur heutigen Sendung von Jan Böhmermann. THREAD🧵
Es war eine enorm zehrende Recherche. Wir haben unzählige Gespräche mit Lehrkräften, Schüler:innen und Schulleitungen geführt. Nach jedem Gespräch haben wir uns angeguckt und hatten das gleiche Gefühl: Wie krass sind diese Geschichten bitte?
Aber auch: Wie mega korrekt sind diese Leute, die gegen die Angriffe von Rechtsaußen vorgehen?
Im Mittelpunkt unseres Reports stehen die Leute, die sich wehren. Lehrkräfte, Schüler:innen und Schulleitungen erzählen, wie die AfD sie angreift ...
Wahrscheinlich hattest du heute Nacht eine Psychose. Jedenfalls, wenn du geträumt hast.
Klingt komisch, aber die Hirnforschung findet immer mehr darüber heraus, warum wir träumen, wie wir träumen. THREAD 🧵
Matt Walker, einer der bekanntesten Neurowissenschaftler, die sich mit Schlaf und Träumen beschäftigen, nennt 5 Gründe, warum Träumen wie eine Psychose ist.
Wenn du träumst …
1. … siehst du Dinge, die nicht da sind. Du halluzinierst also.
2. … glaubst du Dinge, die nicht wahr sein können.
3. … verwirrst du Zeit, Ort und Menschen miteinander. Du bist also desorientiert.
Aber eigentlich müssten wir von einem gebrochenen Gehirn sprechen.
Ein paar Erkenntnisse aus der Hirnforschung darüber, warum es so weh tut, wenn jemand Schluss macht. Und was dagegen hilft (Paracetamol??). THREAD 🧵
Abgelehnt zu werden, tut physisch weh. Ich überdramatisiere hier nicht. Wenn wir zurückgewiesen werden – vor allem, obwohl wir verliebt sind – ähnelt die Aktivität im Gehirn der von körperlichen Schmerzen verblüffend.
Der sekundäre somatosensorische Kortex und die dorsale posteriore Inselrinde werden aktiviert. Das Gehirn verarbeitet emotionale und körperliche Schmerzen zwar nicht exakt auf die gleiche Weise, aber die Reaktionen auf beides sind sehr ähnlich.