Binder meint, wir müssten uns damit zufrieden geben, die Situation so weit unter Kontrolle zu halten, dass eine explosionsartige Vermehrung nicht stattfindet. Denn es sei unmöglich, das Virus "komplett einzudämmen und 'auszurotten'".
Nun ist es sicher richtig, dass eine weltweite vollständige Eindämmung unmöglich ist (zumindest ohne Impfstoff). Doch daraus folgt nicht, dass wir es nicht so weit wie möglich eindämmen sollten. Es ist bereits eine befriedigende Situation, wenn nur sehr wenige Fälle auftreten. 3/
Wir brauchen nicht nach Neuseeland oder Taiwan zu schauen, um zu erkennen, dass das möglich ist. Hier in Deutschland haben wir es geschafft, die Zahl der Neuinfektionen auf teilweise 300 pro Tag zu drücken. Wir hätten es ohne Lockerungen weiter schaffen können. (Grafik: RKI) 4/
#Streeck redet gerne von einer "neuen Normalität", die wir bräuchten. Doch wir brauchen eine Normalität, in der der R-Wert längerfristig > 1 und die Inzidenz sehr niedrig ist. Mit maßvollen Maßnahmen lässt sich das erreichen. 5/
Die hohe Mortalität und die schweren, teilweise noch nicht absehbaren Folgeschäden machen eine weitgehende Eindämmung des Virus zu einem moralischen Gebot. Wer weiß, ob wir in ein paar Jahren genügend Kardiolog:innen haben, um die Herzschäden zu behandeln. 6/
Ich meine natürlich, der R-Wert müsse UNTER 1 liegen. Hoffentlich ist niemand verwirrt.
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Der Titel ist ein bisschen Clickbait, daher fasse ich die wesentlichen Inhalte des Interviews mit Carmen Scheibenbogen hier zusammen.
1. Bei einer normalen Blutspende sind Autoantikörper nur in so geringen Mengen vorhanden, dass eine Übertragung --> tagesspiegel.de/gesundheit/im-…
von Long Covid unwahrscheinlich ist.
2. Plasmaspenden könnten in einem speziellen Anwendungsfall zur Übertragung von Long Covid führen, wenn aus dem gespendeten Plasma Blutplasma hergestellt wird. -->
3. Doch ist unwahrscheinlich, dass Long-Covid-Erkrankte überhaupt Blut spenden, weil sie dazu gesundheitlich nicht in der Lage wären und symptomatisch Erkrankte generell von der Spende ausgeschlossen werden. -->
Das wird der Ethik von Public Health als Paradebeispiel dienen: Ist es zulässig, einen Public Health-Plan mit EXTREM hohen Risiken zu verfolgen, dessen Erfolgschancen aber völlig ungewiss und mit enormen Kollateralschäden verbunden sind? 1/
Drostens Plan ist, dass wir uns immer weiter infizieren, damit das Virus irgendwann harmlos wird. Ich sehe die Evidenz dafür nicht, dass das so eintreten wird, und die Theorien dafür sind sehr vage. Auch gibt es keinen Expertenkonsens diesbezüglich. 2/
Drosten sprach ursprünglich davon, dass zwei oder drei Infektionen dafür sorgen würden, dass wir uns jahrelang nicht wieder infizieren würden. 3/
Es ist wieder Zeit für #BedingtBehandlungsbereit: Die Situation in den Kliniken beginnt sich zuzuspitzen. Ich sammle unter diesem Hashtag Berichte zur Versorgungslage. Über Hinweise freue ich mich jederzeit. 1/
Triage findet nicht erst statt, wenn Ärzte in einem geregelten Verfahren darüber beraten, welche Patienten noch versorgt werden können. Es gibt sie bereits in der Notfallversorgung auf ungeregeltem Weg. #StilleTriage #BedingtBehandlungsbereit 2/
Acht Stunden liegen im Krankenhausflur, weil die Zimmer voll mit Covid-Patienten sind. Das war schon vor mehr als einer Woche so. Ich bin etwas spät dran mit diesem Thread. #BedingtBehandlungsbereit 3/
Ich habe eine Denkschrift zur Ethik des weiteren Umgang mit Covid geschrieben. Das hat mich die letzten Monate auf Trab gehalten. Über zahlreiche Retweets würde ich mich freuen. 1/ open.substack.com/pub/michaelobe…
Die vielfältigen Schäden, die Covid anrichtet, erfordern auch in der beginnenden Endemie (oder dem Übergang dorthin) eine Niedriginzidenzstrategie. Infektionsschutz ist nicht Privatsache - jeder hat ein Recht geschützt zu werden, insbesondere aber die Hochvulnerablen. 2/
Das bedeutet jedoch nicht, dass Infektionsschutz absolute Priorität über alles andere hätte. Es gibt im Rahmen der persönlichen Autonomie einen gewissen Spielraum, andere Sachen zu priorisieren. 3/
Es gibt kein Covid Anxiety Syndrome. Was es aber gibt, ist das Covid Is Over Syndrome (COIS). COIS zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus: verywellmind.com/what-is-covid-…
🤔 Unfähigkeit, Evidenz anzuerkennen und sich danach zu richten,
🤔 mangelndes Vermögen, eine hochwertige Maske korrekt zu tragen,
🤔 der illusionäre Glaube unverwundbar zu sein,
🤔 zwanghaftes Verweisen auf das Nichtbestehen einer Maskenpflicht,
🤔 fehlende Resilienz gegenüber Gruppendruck,
🤔 Neigung zu Logikfehlern (z.B., sich mit Infektionen vor Infektionen schützen wollen, goldene Mitte),
🤔 Mangel an Empathie gegenüber Kranken oder von Krankheit Gefährdeten,
Diese Studie zeigt im Wesentlichen, dass es keine gute molekulargenetische Evidenz dafür gibt, dass OC43 zur Zeit der Russischen Grippe ab 1889 aufgekommen ist. Denn das Konfidenzintervall ist riesig - von 1835 bis 1953.
Es wird gerne so getan, als würden alle Coronaviren zunächst eine schwere Pandemie auslösen und dann wegen der entstandenen Immunität harmlos werden - mit OC43 als Beispiel. 2/
Die Autoren machen den plausiblen, wenn auch spekulativen Vorschlag, dass OC43 stattdessen das "pandemische Ereignis" von 1899/1900 ausgelöst hat. Das hat zwar auch zu einer hohen Übersterblichkeit geführt, doch die war nicht so groß wie bei der Russischen Grippe. 3/