Monatelang haben wir die rechte Szene auf Instagram beobachtet, Tausende Accounts kartografiert, Schlüsselfiguren und Codes analysiert. Ab heute zeigen wir, wie Neue Rechte die Plattform (aus)nutzen – und wie wenig sie dagegen tut 👇 correctiv.org/top-stories/20…#KeinFilterFürRechts
Uns war bewusst, dass Rechte Instagram längst als Propaganda-Tool benutzen. Doch in welchem Ausmaß sie sich mittlerweile dort vernetzen und wie strategisch sie dabei vorgehen – das nicht.
Wir sammelten Unmengen an Daten. Sie zeigen nicht nur das Netzwerk eines relevanten Teils der deutschsprachigen rechten Szene, sondern beispielsweise auch, über was dort gesprochen wird.
Der Datensatz erzählt viele Geschichten: Uns sind etliche Phänomene und Eigenheiten der rechten Szene auf Instagram aufgefallen, darunter, welche zentrale Rolle die Frauen dort einnehmen. Natürlich geschieht das nicht ohne Grund.
„Wenn gerade etwas wirklich wichtig ist, dann Instagram“, sagte uns eine ehemalige Aktivistin sogenannten „Identitären Bewegung“. Sie erklärte uns auch, wie die rechtsextreme Organisation über die Plattform gezielt neue Leute anwirbt.
Die Löschung einiger Accounts mit „IB“-Bezug von der Plattform vor zwei Jahren war offenbar nur Oberflächenreinigung: es sind nach wie vor hochrangige „IB“-Aktivist*innen dort vertreten. Sie tarnen sich nur gut.
Obwohl sich laut Instagram ein Team von 350 Leuten um Hassrede kümmere, hat die Plattform offenbar wenig Plan, wie deutsche rechtsextreme Accounts und Symbole effektiv erkannt werden können.
Ein Bild mit eindeutig rechtsextremem Bezug löschte Instagram erst dann, als wir die Plattform darauf hingewiesen hatten. Es stand bis zu diesem Zeitpunkt elf Monate lang online. Funktionierende Filter gegen rechtes Gedankengut sehen anders aus.
Abstruser wird’s heute nicht mehr, aber here we go: Hinter indirekter Wahlwerbung für die AfD vor der #Thueringen-Wahl steckt nach Recherchen von @correctiv_org und @Frontal21 ein anonymer Strippenzieher mit guten Kontakten zu Großspendern. correctiv.org/aktuelles/neue…
Unter anderem das Gratisblatt „Wahlhelfer“ mit 500.000er-Auflage soll mit Geldern finanziert worden sein, die an sein privates Konto gingen. Von vorne:
Hinter dem „Wahlhelfer“ steht offiziell die „Vereinigung der freien Medien“, die Ende 2018 gegründet, unter anderem von Michael Stürzenberger, Vera Lengsfeld und „Hanno Vollenweider“. web.archive.org/web/2019102209…