Queere Community in Berlin, wir haben ein Problem.
#fetischparty #polizeiproblem #liebig34
Als das anarchaqueerfeministische Hausprojekt Liebig34 geräumt wurde, benahmen sich die zumeist männlichen Bullen im Haus wie die letzten Dreckschweine. Einer weiblichen Besetzerin im (1/8)
Haus wurde etwa auf die Toilette gefolgt, inklusive der Ansage: »Du bist so ekelhaft, dir will ich eh nicht zugucken.« Danach ließ man TV-Kameras zur öffentlichen Demütigung der queeren und feministischen Besetzer*innen in die privaten Räumlichkeiten der Menschen, die dort (2/8)
Jahre gelebt hatten, und warf ihre Intimsphäre dem Pöbel zum Fraß vor. Bullen posierten stolz zum Gruppenfoto im Objekt und ließen auch sonst keine Gelegenheit verstreichen, klar zu machen, wem die Verachtung galt.
Und jetzt das: die Bullen stürmen eine queere und (3/8)
politische, genehmigte(!) Open-Air-Veranstaltung, und zwar ne halbe Stunde vor Schluss(!!!) um 22 Uhr. Wieder sind Pressekameras mit im Schlepptau. Die Veranstaltenden berichteten heute von vergleichbarem Verhalten der Cops: so seien Feiernde als ekelhaft und pervers (4/8)
beschimpft worden. Und weil die Bullen in diesem Land mittlerweile eh die vierte Gewalt mit übernommen haben, lancieren sie ihre von Hass durchzogene Sicht der Dinge in die Presse: es habe eine illegale "Fetisch"-Party gegeben, inklusive Suggestion, die sei indoor (5/8)
gewesen. Gäste seien wegen des Polizeieinsatzes wohl "unbefriedigt" nach Hause gegangen. Veröffentlicht wurde auch das Foto eines nackten Beinpaares in Lederriemen. Allein: Die Party war nicht illegal. Sie war angemeldet, hatte strenge Corona-Auflagen erfüllt, (6/8)
am Eingang wurde sogar Temperatur gemessen und selbst Klos waren im Außenbereich angebracht.
Geht's noch? Es ist klar, dass bei den Berliner Bullen auch nach ständigen Naziskandalen in den eigenen Reihen nicht auch nur daran gedacht wird, sich mal minimal zu benehmen oder (7/8)
auch nur den Anschein einer demokratischen Bürger*innenpolizei zu erwecken - aber wir als Öffentlichkeit sollten sie damit wenigstens nicht mehr so leicht durchkommen lassen.(8/8)

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10 Oct
Thread zum #Drecksloch #Liebig34
Die Leute präsentieren sich grad ernsthaft Fotos von zum Barrikadenbau eingesetztem Müll aus der gestern geräumten #Liebig34lebt und witzeln darüber, dass so wohl sozialistisches Wohnen gehe. Sie posten dazu Fotos von Luxusbau und meinen, (1/10)
der symbolisierte hingegen den Kapitalismus (nicht die Despotie). Oder sie meinen, dass man sich in der Liebig34 alle möglichen Krankheiten hätte einfangen können. Und irgendwie feiern sie eine große Kartoffelparty. Ich möchte bescheiden an folgendes erinnern: im deutschen (2/10)
Kapitalismus lebt jedes fünfte Kind in Armut. Zu welchen Wohnverhältnissen sind sie gezwungen? Kapitalismus ist, wenn unser Elektroschrott einfach verschifft und ins Nildelta gekippt wird, unser Atommüll die russische Provinz verstrahlt, wenn Illegalisierte in Südspanien (3/10)
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