Das linke Schweigen zum Islamismus, welches Kühnert und Lobo kürzlich beklagten, war immerhin ehrlicher und weniger peinlich als diese verdruckst-verschämtem Statements nach Nizza, denen in jeder Silbe der Widerwillen ihrer Autoren anzumerken ist.
Pflichtschuldig ein „Gegen Rechtspopulismus und Islamismus“ getippt, kurz ein Selfie vor der französischen Botschaft und ein nicht ehrlich gemeintes Bekenntnis zur Meinungsfreiheit (aber bitte mit Rücksicht auf religiöse Gefühle), schon geht's zurück zum Tagesgeschäft.
Das feinsinnige Bekenntnis zur Meinungsfreiheit verschleiert, dass es vornehmlich um eine Autoritätsfrage geht: Wer bestimmt, was gesagt und gezeigt werden darf und vor allem: was nicht.
In einigen Teilen Berlins ist diese Frage vorläufig geklärt.
Auch die ganzen linken Figuren, die sich hier permanent als Résistancekämpfer gerieren, weil sie in ihrer Bio ein #Antifa stehen haben und auch schon mal was Freches gegen die AfD getwittert haben, wissen ganz genau, mit wem sie sich besser nicht anlegen.
Würden sie wenigstens ihre eigenen Parolen ernst nehmen, dass Islamismus sowas wie Faschismus sei (was nicht stimmt), dann müssten sie Demos durch Neukölln und andere dschihadistisch befreite Zonen organisieren, mit Marseillaise und Charlie-Hebdo-Karikaturen.
Dabei gibt's hierzulande keine französischen Verhältnisse, kein Militär auf den Straßen, keine höchste Terrorwarnstufe.
Aber auch nicht die Widerständigkeit der Redaktion von Charlie Hebdo, stattdessen: Opportunistische Schenkelklopferfabriken wie „heute show“ und „Postillon“.
Frankreich wird seit Jahren nicht nur von weitaus mehr dschihadistischen Terrorattacken überzogen als Deutschland, auch die Qualität ist eine andere: Zum einen in der Anzahl der Opfer (Paris 2015, Nizza 2016), zum anderen ist auch die besondere Rohheit der Täter bemerkenswert.
Mohammed Merah, bis heute eine Ikone französischer Jihadis, ermordete während seines Terrorangriffs 2012 in Toulouse auch drei Kinder. Miriam Monsonego lief vor ihm weg, er holte das Mädchen ein und schoss ihm aus nächster Nähe mehrfach in den Kopf. telegraph.co.uk/news/worldnews…
Anders als bei dschihadistischen Messerangriffen in Deutschland oder selbst in UK kommt es in Frankreich immer wieder zu Enthauptungen: Gestern in Nizza, davor unter anderem an Samuel Paty, am Priester Jacques Hamel (2016) und an Hervé Cornara (2015).
Bemerkenswert auch: Der dschihadistische Terror in Frankreich richtet sich gegen die Repräsentanten des Staates (Polizisten, Soldaten, Lehrer) sowie „gotteslästerliche“ Orte und Institutionen wie Bataclan und Charlie Hebdo – aber oft auch explizit gegen Kirchen und Christen.
Während Juden in Frankreich aufgrund des antisemitischen Terrors entweder auswandern oder ihre Gebäude sichern, ist dies bei den Tausenden Kirchen kaum möglich. Erfolgreiche (und viele weitere vereitelte Angriffe) gab es u.a. in Villejuif (2015), Normandie und Paris (2016).
Die katholische Kirche wird von den Dschihadisten nicht ganz zu Unrecht als Ort wahrgenommen, an dem zumindest teilweise und in unzureichender Form der Glaube an die eine Menschheit bewahrt wird, also das Gegenbild zum dschihadistisch-narzisstischen Übermenschenwahn.
Während also einige Linke und Grüne angesichts der barbarischen Gewalt in Frankreich sich ein „Gegen Islamismus“ abgepresst haben, machen echte deutsche Woke-Identitäre aus ihrem Herzen keine Mördergrube: Image
Ince und Sixtus befinden sich mit ihrer Hetze in guter Gesellschaft: Die britische Islamisten-NGO IHRC zeichnete die Redaktion von Charlie Hebdo 2015 mit dem Negativpreis für „Islamophobie“ aus, nur zwei Monate nachdem Dschihadisten die halbe Redaktion abgeschlachtet hatten.
Während der „Preisverleihung“ höhnten die Veranstalter dann, wie schade es doch sei, dass niemand von Charlie Hebdo anwesend sei.
Auf das Urteil „rassistisch“ können sie sich alle einigen: Die schiitischen Islamisten vom IHRC, die Woke-Identitären, die sunnitischen Jihadis.

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