Wir schränken uns seit Februar/März sehr ein. Wir empfangen keinen Besuch mehr im Haus, treffen unsere Freunde auf der Terrasse. Es gibt keine Umarmungen, keinen Handschlag, wir halten Abstand.
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Und tatsächlich stört uns das nicht. Es ist vollkommen in Ordnung. Wir haben soziale Kontakte, interagieren, lachen, reden, diskutieren.
Schränken wir uns also wirklich ein?
Ja.
Das gilt nämlich auch für meine Partner. Mit pP bilde ich eine abgeschlossene Bubble.
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Mit den anderen gilt #AHAAL. Ja, wir sehen uns, wir gehen gemeinsam spazieren, wir grillten im Sommer, trafen uns auf der Terrasse.
Und das ist für uns vollkommen in Ordnung.
Wir nehmen diese Einschränkung hin. Wir sind davon überzeugt, dass es für uns der richtige Weg ist.
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Vorerkrankungen, Risikogruppenzugehörigkeit und unvermeidliche -kontakte haben uns das so abwägen lassen.
Also alles paletti, oder? Warum schreibt sie dann einen Frustthread?
Weil unsere Entscheidung ständig attackiert und untergraben wird.
Weil die Gesellschaft ein
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Problem mit dieser Konsequenz zu haben scheint.
Einer sagt das sei Selbstgeißelung um auf der moralisch richtigen Seite zu stehen, nennt meine Partner Penisse und statt unsere Entscheidung einfach zu ignorieren, erklärt er mir noch, dass das epidemiologisch keinen
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Unterschied mache.
Das ist 1. falsch und 2. scheißegal. Ich möchte niemanden anstecken, ich möchte nicht der Auslöser für Spätfolgen sein. Herrgott, ich möchte diese Krankheit nicht bekommen. Punkt.
Ich war im Sommer ein paar mal geschäftlich in Hotels.
"Ach, die Maske
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Können Sie hier abnehmen." ist für mich übrigens kein Pluspunkt im Bereich Kundenservice, sondern ein Grund nie wieder zu kommen und das Frühstück abzubestellen.
Wenn ich Menschen darauf hinweise, dass ihnen die Maske von der Nase gerutscht ist, erwarte ich vom
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Supermarktpersonal entweder Ignoranz oder Rückendeckung.
Mehrfach wurde ich stattdessen beschwichtigt.
Ja, die haben keinen Bock das tausendmal am Tag zu sagen, hätte ich auch nicht.
Warum kann man dann nicht einfach froh sein, dass sich jemand kümmert? Kommt ja auch dem
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Personal zugute, wenn Maske getragen wird.
Jeder sagt, dass er sich natürlich an alles konsequent hält. Immer.
Mein Nachbar letzte Woche auch, nur die vielen Arbeitskollegen aus anderen Kulturkreisen, die würden das nicht so machen.
10 Minuten später kommen
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6 Personen zu Besuch, man umarmt sich, klettert maskenlos in einen großen, geschlossenen Anhänger um darin lachend die neu erworbene Schwalbe anzuschauen.
Und nein, ich erzähle euch nicht ausführlich von denen, die sich die Finger ablecken, bevor sie Obsttüten abreissen,
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den Backerverkäufern, die immer die Maske runterziehen, um die Kundschaft besser zu verstehen(!), den Jugendlichen, die sich zu zwanzigst feiernd auf dem Parkdeck treffen, denjenigen, die inkonsequent sind und trotzdem ständig Omi und Opi besuchen...
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Ich weiß, dass man von niemandem erwarten kann, sich plötzlich virensicher zu bewegen.
Ich mache wie jeder andere Fehler, greife die Maske falsch, vergesse sie manchmal beim Tanken im Auto.
Dann möchte ich angesprochen werden.
Blöd gucken hilft mir nicht.
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Was mich daran stört ist die Ignoranz, die Legitimation durch Unterlassen. Wir können uns das nicht mehr leisten.
Wir können uns das gesellschaftlich, gesundheitlich und finanziell nicht mehr leisten.
Wir benötigen einen weiteren Ruck zu Vernunft und Verantwortung.
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Jetzt gerade tragen einzelne Bereiche eine große persönliche Last für die Gesellschaft.
Restaurants, Hotels, Freizeit- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Gesundheitsämter...
Sie baden aus, dass wir es als Gesellschaft nicht schaffen, das Virus zu kontrollieren.
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Würden wir das schaffen, könnten wir uns Dinge erlauben. So müssen wir politisch einschränken, was auch immer gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Verluste bedeutet.
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Schwurbler, Idioten und Irrlichter verharmlosen täglich auf allen Kanälen die Situation. Viele sind einfach "dagegen", haben aber weder verstanden, wo wir stehen, noch einen Alternativplan parat.
Die Maßnahmen sind halt "falsch".
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Das ist dumm und gefährlich.
Viele Medien melden lieber, dass sich Söder und Laschet in irgendeinem Detail uneinig sind, statt darzustellen, worum es eigentlich geht.
Manche (Drecks)Blätter befeuern aktiv die Spaltung, treiben populistisch Massen vor sich her.
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Meine Bitte:
Macht mit, lasst euch nicht einlullen, hinterfragt euch, prüft, ob ihr irgendwo unangemessene Risiken eingeht und versucht euch und euer Umfeld zu schützen.
Widersprecht Leugnern, zeigt Haltung und benennt Missstände.
Wir sitzen gemeinsam in diesem Boot.
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Wir sind es denen, die gerade für die Gesellschaft eine hohe Last tragen schuldig ihnen etwas abzunehmen und uns einzubringen, Infektionen zu vermeiden.
Je besser wir das schaffen, desto leichter kommen wir durch den Winter und erreichen einen hoffentlich ruhigeren Sommer.
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Und nein, damit wird es nicht vorbei sein. Selbst mit der Verfügbarkeit einer Impfung werden wir, Impfmüdigkeit und -ablehnung sei Dank, vermutlich über Jahre mit dem Virus kämpfen.
Umso wichtiger, dass wir #AHAAL zu unserem Alltag machen.
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Telefonat:
"Ich benötige A, B, C und bei D bitte die Konfiguration 1."
"D gibt es nur in 2."
😳
"Ich habe das bereits zweimal bestellt, bitte prüfen Sie unsere vorhergehenden Aufträge."
"Nein, das geht nicht, nur in 2."
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"Haben Sie die Aufträge geprüft?
"Nein."
🙄
"Bitte tun Sie das."
"Oh, das scheint ja wirklich zu gehen. Ich weiß nur nicht wie, der Kollege meldet sich dann nochmal."
💪
3 Stunden später rufe ich erneut an.
"Ich bin der zuständige Kollege, das geht nicht."
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"Haben Sie die alten Aufträge geprüft? Bis vor ein paar Wochen war das kein Problem, was hat sich nun geändert?"
"Nein, warum sollte ich?"
😒
"Weil es damals ging. Klären Sie das doch bitte nochmal belastbar beim Hersteller ab."
"Das hat aber noch mein Vorgänger gemacht."
😡
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