(Es folgt teilweise derbe Sprache, es wurde ein Rant gefordert)
Das Ding gibt es unter mehreren Synonymen, in Deutschland ist die Diagnose "Impingement" üblich. Nur leider ist diese Diagnose schon dem Namen nach bestenfalls irreführend,
wenn nicht sogar falsch. Da "trifft nichts aufeinander", da klemmt nichts ein.
Die korrekte international (zur Zeit) gebräuchliche Diagnose lautet #Rotator Cuff Related #Pain, also Rotatorenbezogene Schmerzen. Worum geht es, wie stellt sich dies da?
Die RCRP ist das klassische Schulter Kontroll Problem, in späten Stadien auch Dekonditionierung. Bei einer (arthrotischen) Gelenkstörung ist der Patient schmerzhaft steif und vor allem steif. Die Beweglichkeit ist steif reduziert, sei es nun beim Heben, Drehen oder Rückengriff.
In der Untersuchung macht es keinen nennenswerten Unterschied, ob der Patient den Arm aktiv hebt oder passiv durch den Untersucher bewegt wird. Steif ist steif.
Beim typischen RCRP Patienten ist das anders. Zumindest zu Beginn seiner Schmerz Karriere - wenn er sich jahrelang
Wegen Schmerzen wenig bewegt, wird dieser auch zusätzlich steifer. Normalerweise ist hier die Steifigkeit aber nicht der entscheidende Faktor.
Wenn er den Arm hebt, treten Schmerzen auf, aber er kann weiter heben. Vielleicht werden die Schmerzen auf dem Weg dann sogar besser.
Wenn der Untersucher den Arm hebt, ist es sogar viel besser. Das Gelenk kann also nicht Schuld sein.
Nun haben wir große Muskeln. Den riesen Latissimus, dicken Brust muskel, Delta und Trapez. Diese bewegen den Arm und Schultergürtel im Raum.
Und wir haben kleine feine Muskeln. Supraspinatus (die Knochenleiste auf dem Schulterblatt heißt Spina, also oberhalb davon), Infraspinatus (unterhalb), Subscapularis (unter Scapula Schulterblatt) und Teres minor. Diese verbinden Schulterblatt und Oberarmkopf, liegen eng
Um den Kopf. Die steuern den Oberarmkopf im Gelenk, bilden zusammen die Rotatorenmanschette. Umso jünger wir sind, desto eher sind das vier getrennte Muskeln, umso älter desto mehr wachsen die zusammen, darum wird dann meisten nur von die Rotatoren gesprochen.
Nun kursiert das Gerücht, dass der oberste davon bzw sein Schleimbeutel zwischen Schulterdach und Oberarmkopf einklemmen könne und diesen Schmerz verursachen. Darum sei es eine gute Idee das Schulterdach von unten dünner zu fräsen (Spoiler alert: Hell no. Gibt kaum eine
Sinnlosere OP). Außerdem hat man vor circa 30 Jahren fest gestellt, als die Bildschirmauflösung besser wurden, dass bei 3/4 dieser Schulterschmerzpatienten die oberste Rotatorensehne angegriffen ist oder sogar durch sei. Tja, schade mit Ursache Einklemmen und Aufreiben -
Die OP am Schulterdach hat bewiesener Massen keinen Nutzen und vor 7 Jahren wurde bei gesunden fest gestellt, dass ab dem 40. Lebensjahr die obersten beiden sehnen bei 3/4 der Bevölkerung eh durch sind. Mist. Und das ohne Beschwerden. Doppelmist.
Wir haben nun eine Reihe von Provokationstests, die für sich sehr schlecht sind, aber in der Summe ein gutes Bild abgeben (sorry liebe Orthopäden, Hawkins Kennedy und Neer sind das nicht. Die fallen bei Spezifität und Sensitivität komplett durch.). OP pflichtig sind diese
Störungen nur bei großen Rissen und entsprechender Insuffizienz. Ansonsten haben wir hier das selbe Bild wie bei allen typischen Sehnenreizungen, ob Hand, Ellenbogen, Fuß oder eben Schulter. Kontrolldefizit und Dekonditionierung bedeutet, dass die Sehnen mit ihren Alltags
Belastungen überfordert sind. Und das kriegt man mit Training hin. Patienten nach subacrominaler Dekompression werden nicht Dank der OP besser, sondern weil sie danach Krankengymnastik bekommen und üben. Durch die OP werden sie sogar zunächst schlechter. Ohne kg nur OP definitiv.
Mit 8 Wochen Üben und Training, lehne ich mich wir aus dem Fenster, verspreche ich jedem "Impingement" Patienten eine deutliche Besserung. 100% Besserung verspreche ich nicht, das schaffen in den Studien 3/4 in einem halben bis zu ganzem Jahr. Aber eine deutliche Besserung
Verspreche ich jedem (außer großer Riss) in 8 Wochen. Und bei dem Viertel, das 100% nicht schafft, möchte ich wetten, das viele nicht üben und oder größere sekundär Probleme dabei sind (Risikofaktoren für "Impingement" kann man Überkopf Arbeiten und Sport übrigens vergessen.
Häufigste Faktoren sind metabolisch wie Diabetes. Wenn wir doch nur ein training hätten, um diabetes positiv zu beeinflussen... Oh, wait).
Die Übungen selbst sind nun bei RCRP auch überraschend simpel. Komplizierte Übungen sind fast immer Quatsch. Die Kunst ist nur die
Richtige Übung zum richtigen Zeitpunkt. Viele Therapeuten fangen hier zu schwierig an oder verpassen die notwendige Steigerung nach Besserung.
Wie lang die regeneration insgesamt dauert, ist abhängig von der Zielsetzung. Denn einen reicht das, das man in 4 bis 12 Wochen für
Den Alltag erreicht, andere haben so Sport oder Arbeits spezifische Belastungen vor, dass man locker ein 3/4 Jahr planen kann. Brauch das ein 3/4 Therapie? Big nope. Gründlicher Befund, ein paar Wöchlein üben für erste Erfolge und positive Einstellung schaffen. Dann Therapiepause
Und der Patient kann erstmal 2-3 Monate alleine weiter üben, ehe man mit vielleicht drei weiteren Terminen die Übungen an das neue erreichte Niveau anpasst. Über Monate 2x wöchentlich KG ist genau so Übertherapie #TooMuchMedicine wie eine unnötige OP.
(Ausnahme vielleicht Kinder, Geriatrische und neurologisch kognitiv eingeschränkte, die das Üben alleine nicht hin bekommen). Wenn die Leute üben, ob mit oder ohne Therapeut und die richtige Übung für ihr Niveau haben, werden sie besser.
Wer übt, kann nicht verhindern, dass er besser wird.
3. Meistens meint KiDD/KiSS bei Osteopathen einen Säuglings Halswirbel, der "raus" sei und damit weitreichende weitere und fallbeliebige Störungen verursacht. (in der seriösen Medizin wird
@Zeizi1@Eure_Evidenz@dielilly@NatalieGrams@ApothekerDer@drluebbers diskutiert, ob man verschiedene zentrale Entwicklungsstörungen unter KiSS zusammen fassen kann und kommt dann erst als mögliches neben Symptom auf Haltungs/Bewegungsprobleme, aber keinesfalls ursächlich). Wenn wir uns nun schon einig sind, dass Wirbel nie raus, verschoben,