Heimbewohner*innen, die über Tage tot im Bett liegen.
Lehrer*innen, die sich im Dienst infizieren und sterben.
Pflegekräfte, die ihren Job aus Überlastung und Frustration quittieren.
Wollen wir das als Gesellschaft akzeptieren?
Ich will das nicht. Deshalb glaube ich, dass es Maßnahmen braucht, die so etwas wirklich verhindern. Nein, das Recht auf Leben ist nicht absolut. Aber in der gegenwärtig akzeptierten Abwägung kommt es einfach massiv zu kurz. Wir müssen umsteuern. Jetzt. Schnell.
Die Vorschläge liegen dazu auf dem Tisch. Aber vor allem braucht es einen neuen gesellschaftlichen und politischen Konsens. Aus meiner Sicht beruht der auf ein paar Prinzipien:
1. Wir schützen uns als Gesellschaft insgesamt, reduzieren Kontakte und Mobilität aufs Nötigste. UND wir schützen besonders vulnerable Gruppen besonders stark.
2. Wir kommunizieren KLAR und PLAUSIBEL, warum welche Maßnahmen nötig sind, um das Infektionsgeschehen einzudämmen, und wir hören auf, Versprechungen zu machen, die wir nicht einhalten können.
3. Wir unterstützen alle, die unter den aktuellen Maßnahmen leiden, und dabei schauen wir sowohl auf ALLE als auch auf die besonders Schutzbedürftigen (Kinder, von Armut Betroffene, Wohnungslose, ...) besonders. Wir überlegen deshalb kreativ, was zu ihrer Unterstützung nötig ist.
4. Wir hören auf die Wissenschaft, und zwar in ihrer Breite und nicht nur auf die Vertreter*innen, die unsere Position bestätigen. Und wir erklären das Wesen der Wissenschaft - nämlich dass sie zu immer neuen Erkenntnissen kommt - offensiv.
Das alles wird nicht reichen. Aber, wenn ich mir angucke, wo wir gerade stehen: Vielleicht wäre es ein Anfang.
Ich hoffe, es geht euch und euren Lieben gut.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh