Bei all dem sei gesagt, dass Mündig differenzierter und tatsächlich lesenswert ist. Auch daher rührt die Kritik, da ich das Gefühl habe, einige Leitgedanken werden in der „Liberalismusdebatte“ auf Twitter nicht verfolgt bzw. stehen im Widerspruch, z.B.:
„Mündigkeit wäre die Fähigkeit, sich andere Unterscheidungen vorzustellen als die, die ohnehin erwartet werden. Es wäre die Fähigkeit, Erwartungen zu enttäuschen“ (Zitat Nassehi)
„Der Mündige ist ständig ironiefähig“ - nicht ausschließlich ein Problem des „rechten“ Diskurses, da auch nicht zwangsläufig eine Haupteigenschaft einiger linker postmoderner Diskurse...
Aus beruflicher Perspektive auch spannend (und sehe ich genauso): „doch die Denker des Bürgerlichen haben sich von den Hinweisen des Club of Rome eher erschrecken als inspirieren lassen“
Auch wenn ich natürlich einiges auch nicht teile, ist das ein spannendes Angebot zu einer Debatte, die der Diskurs auf Twitter häufig eher verunmöglicht (was nicht nur an notwendiger Verkürzung liegt).
Ich glaube, dass Menschen wie @ulfposh viel dazu beitragen, „#Liberalismus“ mit abwertender Konnotation zu belegen.
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Dieser #Vulgärliberalismus, der seine Energie auf Freiheit zu Böllern oder Tempolimit fokussiert und dauerhafte, notwendige Aushandlungsprozesse von Einschränkungen um die Freiheit anderer zu bewahren ignoriert, ist weder im Kontext einer generellen Debatte um Liberalismus,
noch in der Diskussion um konkrete politische Entscheidungen hilfreich.