Pal knurrt am Frühstückstisch. "Carsten, was ist? Haben unsere fünf Telefonate gestern Abend nicht ausgereicht?", fragt Herthas Rekordspieler den neuen CEO. "Du, Pal, Sorry. Aber die Lage ist ernst. Wir machen das jetzt Also: Willst du? Weil: Du darfst wieder!"
Pal stößt einen lauten Atemzug aus. Monika lässt die Zeitung ein wenig sinken und guckt über den Brillenrand hinweg ihren Mann an. "Carsten, ich rufe gleich zurück", sagt Pal und erstickt das "Aber, warte! Pal! Wir brauchen die Entscheid..." per Knopfdruck.
Pal legt den Kopf in die Hände, sein Frühstück hat er noch gar nicht angerührt. "Du musst das nicht machen, Pal", sagt Monika. "Du muss gar nichts!". Pal nickt, gleichzeitig aber ahnend, dass er eventuell einfach will. Der Ur-Herthaner in ihm, er musste in den zuletzt leiden.
Niederlagenserien, gut, die gab es auch unter ihm. Aber so wehr- und herzlos, wie die Alte Dame sich zuletzt mitunter präsentiert hat, das tat ihm weh. Das konnte Pal nicht mit ansehen. Und jetzt kann er es ändern. "Was...", setzt er an. "Was aber, wenn ich will.
Ich meine: Er ist weg. Er hat mich gehen lassen, er wollte mich nicht mehr. Aber er ist weg", sagt Pal. "Und dieser Windhorst?", fragt Monika. "Pal, der Klub ist nicht mehr der selbe. Der Druck ist riesig.
Da ist keine Zeit mehr für diese Hintenrum-Dings, wie hieß das noch gleich?". "Hintenrumscheiße." "Genau. Die wollen Ergebnisse sehen. Die wollen Geld machen. Die wollen wollen wollen und du musst liefern liefern liefern.
Was ist, wenn das schief geht? Willst du wirklich ein Teil dieser Windhorst-Geschichte werden? Du musst niemandem etwas beweisen", sagt Monika. Pal sitzt ihr mit Tunnelblick gegenüber. Ein kurzer Blick auf die Tabelle. Schmerz.
Aus dem Radio knistert eine Stimme: "Big City Club? Eher Big SHITTY Club. HAHAHAHA". Pal schlägt mit der Faust auf den Tisch. Er spürt, dass er diesen Drang nicht länger bremsen kann. Hertha braucht ihn. Vermutlich mehr denn je.
"Ich könnte mir das nicht verzeihen", sagt Pal zu Monika und legt seine Hand auf ihre. "Es tut mir leid. Ich kann nicht anders". Pal zückt sein Handy, es tutet. Carsten Schmidt geht ran, die exklusive Medienrunde mit ausgewählten Journalisten ist gerade zu Ende gegangen.
"Pal, verdammt", hustet er kurzatmig durch die Leitung. "Wir müssen den Leuten was präsentieren, spätestens morgen müssen wir irgendetwas kommun...". "Ich mach's", unterbricht Pal. "Erstes Training morgen um 9. Sag Arne, ich bringe eine Liste für die Winterpause mit.
Lass uns keine Zeit verlieren", sagt er und legt sofort auf. Monika schaut ihm tief in die Augen. "Ich hoffe, du bist dir sicher", sagt sie. Pal nickt stumm. Der Ur-Herthaner hat sich endgültig zurück an die Oberfläche gekämpft. "Du kennst mich", sagt Pal. "Ich krieg das hin."
Wenig später geht im Vorgarten der Rasenmäher an, Pal muss seine Gedanken ordnen. Die Nachbarn grüßen freundlich, er grüßt zurück. Während die ersten Grashalme geköpft werden, breitet sich ein entschlossenes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
Hahohe, Micha, denkt er still und heimlich, während er mental schon die Trainingshüttchen auf dem Schenkendorfplatz auslegt. #hahohe
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