Der Nordkurier hat nun noch einmal nachgelegt mit der kruden These, dass linke Gegendemonstrant*innen das Gefährlichste an den Querdenken-Demos seien. Sie schließen sich damit unkritisch der Position des #Polizeiproblem an. Es folgt ein Thread. 1/11
Für Berlin sprechend: Mal ganz davon abgesehen, dass es hier in Berlin kaum größere Gegenproteste gab, blieben die "Querdenker" auch bei An- und Abreisen stets unversehrt und konnten weiter ihre Propaganda seelenruhig verbreiten.2/11
Ausgehend von "Querdenkern" gab es die letzten Monate immer wieder Angriffe auf die Presse. Gleichzeitig reden sie von "Meinungsfreiheit"&"Grundgesetz". Jedoch merkt man allein an ihrem Umgang mit der Pressefreiheit,dass es ihnen nur um die Absicherung ihrer Privilegien geht.3/11
Dieses bizarre Verständnis von Meinungsfreiheit (ich will alles sagen dürfen, andere sollen die Schnauze halten und bei Widerspruch/Kritik falle ich direkt in die Opferposition) kennen wir auch aus rechten Szenen. Dem zugrunde liegt schlicht ein reaktionäres Weltbild.4/11
Dass gerade auf den Großdemonstrationen unzählige Neonazis und Reichsbürger mitgelaufen sind, deren Symboliken auch von "normalen Bürger*innen" akzeptiert wurden, konnte man hier live beobachten. Es handelte sich vor allem bei den Großdemos keineswegs um einen kleinen Anteil.5/11
Von Neonazis abgesehen:Es geht nicht nur um Kontaktschuld. Es ist die Ideologie der "Querdenker", die den Nährboden für rechte Positionen bereitet. Verschwörungen, die antisemitisch sind o geschichtsrevisionistische Vergleiche, finden sich bei fast jeder Veranstaltung wieder.6/11
Bei linker Kritik an Querdenken geht es deshalb nicht nur um Kumpelei mit Neoazis auf den Demos. Es geht darum, dass die Positionen der Querdenker zutiefst reaktionär und autoritär sind. Eine Studie zeigt, dass 30% von ihnen mittlerweile die neofaschistische AfD wählen würde.7/11
Verschwörungen sind übrigens immer eine gefährliche Sache. Wer sich einmal in eine umfassende Weltverschwörung hineingesteigert, versucht sie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Nicht umsonst horten Reichsbürger auch so viele Waffen. 8/11
Bei einer linken Kritik geht es nicht zuletzt auch darum, dass die "Querdenker" kapitalistische Positionen stützen. Sie wollen zurück in eine kapitalistische Normalität und ihre individuellen Privilegien zurück. Das Sterben an den EU-Außengrenzen, 9/11
die Missstände auf dem Wohnungsmarkt, die schlechten Arbeitsbedingungen in Betrieben oder das kaputtgesparte Gesundheitswesen interessieren sie nicht. Sie selbst und ihre privilegierte Situation kommen nun mal zuerst. 10/11
Zum Schluss finden viele Linke "Querdenker" auch einfach kacke, weil sie sich unsolidarisch und rücksichtslos in der derzeitigen Pandemie verhalten. 11/11
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh