'Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht'.
(Afrikanisches Sprichwort).
Würde mir wohl jeder zustimmen.
Übertragen auf die Entwicklung von Kindern wäre wohl auch überall wohlwollendes Nicken zu sehen.
Und dann kommen die U - Untersuchungen.
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Unter einem Tweet der @plietscheDeern hat sich eine Unterhaltung ergeben, die mich immer noch beschäftigt. Als Pädagogin. Als Mutter. Lustig gemeint ging es darum, dass ein Baby so eine Untersuchung 'bestehen' oder 'durchfallen' kann. Schnell wurde Ernst daraus.
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Ich las von Ärzten, die streng nach Entwicklungskalender urteilen und abstempeln. Eltern zutiefst verunsichern und mit einem Gefühl des Versagens gehen lassen. Babys, die festgehalten werden, nur um gemessen zu werden. Eltern, die mit den Kindern vor einer U üben.
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Angst vor diesem Termin haben. Ich kenne diese Kategorisierung auch aus meinem Job. Kind x muss am Tag der Beobachtung dies und jenes können, um in einem Fragebogen entsprechendes ankreuzen zu können und per Auswertung in eine Schablone zu pressen.
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Zum Glück arbeiten nicht mehr alle Kitas so. Wir schon lange nicht mehr.
Natürlich sind die Us und solche Beobachtungen wichtig. Natürlich ist es wichtig, eine eventuelle Entwicklungsverzögerung rechtzeitig zu erkennen und die Kinder entsprechend zu begleiten und fördern.
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Natürlich muss man Eltern entsprechend begleiten.
Aber nicht, in dem man Kinder passgerecht in eine Schublade steckt.
Manche brauchen einfach ein bisschen länger, können dafür andere Sachen super.
Ich halte es mit Emmi Pickler
(Kinderärztin):
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"Jedes Kind macht genau dann seinen nächsten Entwicklungsschritt, wenn es sich dafür bereit fühlt, also sicher mit dem bisher Erlernten ist"
Unsere Aufgabe ist es, den Kindern eine sichere Umgebung zu schaffen, damit sie genau das tun können. Ohne Druck.
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Bin ich frei davon? Natürlich nicht. Natürlich beobachte ich mein Kind. Freue mich, wenn es den nächsten Schritt macht und frage mich, ob es ok ist, dass es dies oder jenes statt mit 2 Monaten und 6 Tagen erst nach 2 Monaten und 7 Tagen das erste Mal gemacht hat.
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Warum? Weil auch ich nicht frei von diesen Schubladen bin.
Als Padagogin bin ich das. Aus tiefster Überzeugung.
Als Mutter ist es meine ganz persönliche neue Herausforderung. Die ich annehme, mich regelmäßig erde und mich auf meine pädagogische Haltung besinne.
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Entwicklungskalender sind wichtig, um einen Rahmen zu haben. Nicht mehr, nicht weniger.
Lasst uns alle entspannt bleiben (oder werden).
Unsere Kinder sind da eh viel klüger als wir. Die machen einfach ihr Ding.
Wenn es an der Zeit ist.
Wir können viel von ihnen lernen.
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Es ist passiert.
Wir haben den Fisher Price Rainforest aus der Hölle geschenkt bekommen.
Ich entschuldige mich beim Pädagogikgott und knicke nach nur 3 Monaten Fisher Price- freier-Zone nach tagelanger Überlegung ein.
Der Mann auch.
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Corona konform dürfen aber noch nicht alle Tiere mitspielen und mussten den Dschungel erstmal wieder verlassen.
Sorry, Freunde.
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Leider gibt es während des Lockdowns auch keine Batterien zu kaufen. Das ist natürlich sehr sehr schade, kann doch so erstmal weder Musik dudeln noch Lichter blinken. Sehr bedauerlich.
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