Diese Klauß-PK geht mir nicht so ganz aus dem Kopf, weil es natürlich mit #FCN und „Taktikgewichse“ genau meine beiden Kernkompetenzen trifft. Daher tatsächlich noch abschließende Gedanken. Leider in Threadform und leider in zehn Tweets.
1. Ich fang Martin Funks Frage nicht respektlos. Ich habe den Matchplan auch nicht gesehen und viele andere im Fußballgeschäft Tätige, mit denen ich gesprochen habe, auch nicht.
2. Wenn man sich die Daten anschaut, dann sieht man bspw. auch eigentlich keine Seitenwechsel auf die „ballfernen“ Zehner und die Formationslinie war teilweise erst 37 Meter vorm eigenen Tor, also auch wenig mit Pressinglinie 1.
3. Ich fand die kommunikative Strategie dahinter auch schlecht, weil klar ist, dass er damit 95% der Zuhörenden nicht abholt und wie Tobi Escher schon gesagt hat, er sich natürlich genau den Reaktionen aussetzt, die jetzt kommen.
4. Ich fand es im ersten Moment auch nicht einfach zu verstehen, weil Klauß in 20 Sekunden kompakt einen Matchplan runtergerattert hat, den er den Spielern über die ganze Woche beigebracht hat. Saras und Fadis Übersetzungen dessen sind da wirklich gelungen.
5. Gleichzeitig ist die Reaktion von Leitmedien im Fußballjournalismus und deren Vertretern in höchster Ebene aber beschämend. Es ist der Job von Berichterstattenden auch mit Fachsprache umgehen zu können und sich nicht drüber lustig zu machen.
6. In keiner anderen Sportart wäre eine derartige Verachtung oder Herabwürdigung von aktuell gängigen Grundbegriffen ein Ehrenzeichen, sondern die Rezipierenden würden zurecht den sich derartig Äußernden kritisieren.
7. Dass die Häme gerade aus der Altersebene und der Art der Medien kommt, wo sie herkommt, zeigt eben dann auch, wie Fußballjournalismus in Deutschland anscheinend sein soll: Unterkomplex und narrativ.
8. Daher bin ich auch dankbar, dass Verantwortliche bei NN/NZ/NB wie @PistolPitter und vor ihm auch Hans Böller (dank Initiative von @Gopankhurst ) Leuten wie Sara und mir den Platz geben, es anders zu machen. Das ist nicht selbstverständlich, wie ich merke.
9. Robert Klauß‘ Reaktion im Interview mit der BILD find ich größtenteils sympathisch, souverän und abgeklärt. Solche Interviews sollte er öfter geben. Amen.
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Auf ersten Blick überrascht das mit #Antwerpen bei Braunschweig. Allerdings ist es ganz spannend, mal die Zahlen hinter dem Erfolg Aufstieg anzuschauen. Braunschweig hat den expected Points Wert um fast 16 Punkte übertroffen (nachdem sie letztes Jahr um 10 drunter lagen). (1/6)
Das ist sicher nur eine ungefähre Hausnummer, genau wie 10 geschossene Tore zu viel und 7 kassierte zu wenig. Aber das zeigt schon allein, dass der Erfolg von #EBS eventuell nicht sonderlich nachhaltig gewesen wäre. (2/6)
Braunschweig hatte in der abgelaufenen Saison die viertwenigsten eigenen Schüsse (10,54/90) und die drittmeisten Schüsse aufs eigene Tor (13,23/90). Mit solchen Bilanzen aufzusteigen ist ungewöhnlich und unterstreicht den Faktor Glück. (3/6)