Wenn Kinder nicht machen, worum Du sie bittest, kann das ganz schön an unsere Elternsubstanz gehen. Das Gefühl, nicht gesehen und gehört zu werden, nagt an uns und schmerzt.
Erstens: Das Gefühl, nicht gesehen oder gehört zu werden, ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein altes Gefühl aus Deiner eigenen Kindheit. Dein Kind VERURSACHT dieses Gefühl nicht, es rührt daran und erinnert Dich an vergessen Geglaubtes.
Zweitens: Wenn Dein Kind (vermeintlich) nicht kooperiert, ist das NIEMALS Ausdruck dessen, dass es Dich ärgern will.
Es sagt damit vielmehr: Mama, es geht mir nicht gut, ich habe das Gefühl verloren, wichtig für Dich zu sein.
Drittens: Kann es sein, dass Dein Kind über die Maßen über den Tag kooperieren muss (Fremdbestimmung beim Aufstehen, Anziehen, Essen, Betreuung...) und die Selbstbeherrschung dadurch früh am Tag aufgebraucht ist. (Das kennen wir Erwachsenen auch am Ende des Tages)
Wo ist mehr Selbstbestimmung möglich?
Wir alle brauchen SELBSTWIRKSAMKEIT.
Was kannst Du tun?
Mach Dir klar: Du hast das Gefühl, aber Du BIST nicht das Gefühl.
Setze Dich mit Deinen alten Wunden auseinander (Coaching/ Beratung/ Therapie, oder auch die Kreativwerkstatt zum Familienkompass von @planet_eltern)
Alte Wunden können geheilt werden.
Das macht Dich frei und selbstbestimmt.
Wichtig ist, die Bindung zu Deinem Kind aktiv zu stärken, zum Beispiel durch regelmäßige "Wunschzeiten", wobei Du Dich vom Kind leiten lässt. Damit wirkst Du seinem Fremdbestimmungs-Stress entgegen und Ihr könnt Euch mieinander verbinden. Spielt gemeinsam, backt, tobt...
Lass Dich dabei ganz auf Dein Kind ein, interessiere Dich für sein Tun, ob Lego oder zocken - sei ganz da, offen und neugierig.
Die Zeit darf begrenzt sein (Wecker), das lässt es uns besser aushalten: Zu wissen, es ist nur ein begrenzter Zeitraum.
Wenn Geschwister da sind und alle das Konzept Wunschzeit verinnerlicht haben, kannst Du gemeinsam mit einem Kind dem anderen eine Wunschzeit schenken.
Es muss nicht lang und auch nicht täglich sein, aber regelmäßig. So, wie es in Deiner Familie passt.
Du kannst auch beobachten, auf welche "Liebessprache" Dein Kind besonders anspricht:
Lob und Anerkennung
Zweisamkeit
liebevolle Geschenke
Zärtlichkeit
Hilfsbereitschaft
Da sind wir sehr unterschiedlich und darauf zu achten, kann hilfreich sein
Eine wunderbare Möglichkeit, Bindung zu stärken, sind Bindungsspiele, dazu mache ich einen extra Thread.
Und falls Ihr jetzt denkt: Wunschzeit?! Noch mehr machen? Ich bin doch schon total am Ende!
Seid beruhigt: Ihr müsst gar nicht mehr Zeit investieren, nur ANDERS!
Bindungsspiele - wie Du die Bindung zu Deinem Kind stärkst und Kooperation fördern kannst.
Ein (langer) Thread
(mach Dir gern einen Kaffee/Tee zum Lesen 😉)
Erstens: Bei allem, was Ihr gemeinsam macht: FOLGE DEM LACHEN!
Wenn Dein Kind lacht, mach noch einmal, was Du gerade gemacht hast - so oft, bis das Lachen versiegt.
Denn: Lachen baut Anspannung ab und entlastet uns von Angst und Stress.