„Möchte teine Matshose!“
„Okay, aber es ist kalt und nass draußen.“
„Möchte aba nich!“
„Okay!“
Draußen:
„Möchte buddeln.“
„Okay, aber du hast keine Matschhose. Setz dich bitte auf den Rand, damit dein Po nicht nass wird.“
Kind buddelt vom Rand.
Ca. 5 Minuten lang.
Dann:
Dann steht das Kind auf, druckst rum, schaut mich an.
„Möchte Matshose!“
„Dann frag mal @Curly_Echinops ob sie so lieb ist, deine Matschhose zu holen.“
Kind geht zu @Curly_Echinops: „Ich möchte bitte meine Matshose.“
Die Matchhose wird geholt und angezogen.
Das hat unseren Kita-Alltag heute nicht aufgehalten.
Dieses Kind hat von selbst die Konsequenz von „Keine Matschhose“ erkannt.
Das Kind wurde nicht überzeugt oder überredet. Es hat über sich selbst bestimmen können, seine Grenze wurde respektiert.
Auch das ist Prävention.
Das fiel mir ein, weil ich immer wieder höre: „Wann sollen wir denn auch noch Prävention machen?“
Ich verstehe den Zeitmangel, die Überlastung, die Personalknappheit.
Das Problem ist überall das Gleiche.
Das schöne ist, dass Prävention in ganz kleinen Gesten zu finden ist.
Ich bestehe nicht auf Händeschütteln.
Ich fotografiere kein Kind, obwohl es das will.
Das Kind entscheidet (sofern keine medizinische Indikation vorliegt) ob, was und wieviel es isst.
Ich lasse das Kind entscheiden, wieviel es anzieht - und ja: Kinder merken da schnell.
Ich respektiere Privatsphäre beim Toilettengang oder, dass das Kind jetzt nicht oder nicht von mir gewickelt werden möchte (bei Personalmangel tatsächlich manchmal unmöglich)
Ich respektiere Schamgrenzen und dass manche Kinder sich (zum Schlafen/Baden z.B.)nicht ausziehen möchten
Das sind einige wenige Beispiele.
Die meisten kosten im Alltag wenig bis gar keine Zeit und brauchen keine Vorbereitung.
Und ja: mir ist bewusst, dass auch das nicht „einfach“ gemacht ist.
Aber es ist ein umsetzbarer Anfang, der Kinder unheimlich stärken kann.
Da fehlt ein Nicht.
„Ich fotografiere kein Kind, obwohl es das NICHT will.“
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Wundervoll, wie die Elternvertreter gestern ein Riesenfass aufmachen betreffs der Gruppentrennung in der Kita und dass wir das penibel einhalten sollen.
Und dann ruft Mama Gruppe A an und sagt, dass ihr Kind mit Mama Gruppe B mitgeht
Ihr würdet euch auch verarscht fühlen, oder?
Nach der Kita treffen sie sich dann alle gemeinsam auf dem nahegelegenen Spielplatz, weil da die Infektionsgefahr nicht so groß ist.
Die Kinder müssen ja auch irgendwann mal mit ihren Freunden spielen.
Aber wir sollen bitte auf exakte Einhaltung achten.
Kollegen aus zwei Bereichen sollen sich nicht nur nicht begegnen, sondern nicht einmal miteinander sprechen, wenn es nach ihnen geht, jede Gruppe soll einen eigenen Eingang benutzen, in der Cafeteria doch bitte nur eine Gruppe essen.