Kein Burnout und keine Depression, sondern einfach dieses neblige Durchwursteln: Ich habe es #Coronaerschöpfung genannt. Der Soziologe Corey Keys nennt es "languishing". Es ist noch wichtiger, als ich dachte, das Gefühl zu erkennen. Denn es könnte langfristige Folgen haben:
Es handelt sich nicht um eine psychische Erkrankung, sondern um "die Abwesenheit von Wohlbefinden", wie die @nytimes schreibt. Typisch dafür, zum Beispiel: Probleme, sich zu konzentrieren. Langeweile bei Dingen, die einen sonst interessieren. Schwache Begeisterungsfähigkeit.
Keyes glaubt, dass in den nächsten zehn Jahren nicht vor allem diejenigen an Depressionen und Angststörungen leiden werden, die sie heute schon haben. Sondern die Menschen, denen es jetzt gerade mittelschlecht geht.
Ein Teil des Problems ist, dass viele vielleicht nicht merken, dass ihre Freude oder ihr Antrieb schwächer wird. Sie bemerken nicht, wie sie langsam in die Einsamkeit abgleiten: "Sie sind gleichgültig gegenüber ihrer Gleichgültigkeit. Also suchen sie sich auch keine Hilfe."
Das schreibt die @nytimes. Eine der besten Strategien dagegen ist demnach, das Gefühl beim Namen zu nennen. Nicht "Alles okay" zu sagen, wenn jemand fragt, wie es geht, sondern "Ich habe Corona-Erschöpfung".
Ebenfalls hilfreich: Sich in interessante Projekte vertiefen. Das heißt: Zeiten schaffen, in denen man sich konzentrieren kann. Ohne Mails, Messenger, Telefon. Und auf kleine Ziele konzentrieren: Ein interessantes Projekt, ein lohnendes Ziel, ein sinnvolles Gespräch.
Und: Hinschauen, wie es anderen gerade geht, nachfragen, wenn jemand lange müde wirkt, statt hinzunehmen, dass es gerade Vielen so geht. Das Ding benennen hilft, mit Corona-Erschöpfung klarzukommen.
Zu #Coronaerschöpfung schreibe ich diese Woche noch einen Newsletter, in dem ich auch noch mehr darauf eingehe, was dagegen hilft. Hier kannst du dich eintragen: krautreporter.de/1-theresa-baue…
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