Heute vor 76 Jahren wurde das Kriegsgefangenenlager #Sandbostel befreit. Die größte Opfergruppe waren Sowjetische Kriegsgefangene. Auch heute noch ist diese zweitgrößte Opfergruppe des NS in der deutschen Erinnerungskultur kaum sichtbar. #otd (Thread)
Im Zuge des #Vernichtungskrieges wurden von 1941 bis 1945 zwischen 4,5 und 5,7 Millionen Rotarmist*innen interniert. Von ihnen kam die schwer vorstellbare Zahl von bis zu 3,5 Millionen Menschen in deutschem Gewahrsam ums Leben.
„Dort im Lager starben die Soldaten hungrig & unter freiem Himmel. Sie wurden bei noch lebendigem Leibe auf Schubkarren angekarrt & in die Gräben geworfen. Da haben die Leute verstanden, wer die Deutschen sind (...) Da zeigten sie wirklich ihre Wesensart.“
Schrieb ein Überlebender über ein Durchgangslager hinter der Front.
Auf Reichsgebiet wurden die Kriegsgefangenen erst spät verschleppt. In #Sandbostel wurden über 70.000 von ihnen interniert und in unzähligen Außenlagern & Kommandos zur #Zwangsarbeit herangezogen.
Tausende starben, verhungerten, wurden ermordet.
Begraben wurden die meisten in anonymen Massengräbern auf dem Lagerfriedhof. Nur an wenige von ihnen konnten Hinterbliebene persönlich erinnern, wie im Bild oben zu sehen.
Dies beginnt sich zum Glück zu ändern.
Ein gutes Beispiel ist das #Namensziegel Projekt f. Schüler*innen 👇
Nach langen Kämpfen würde 2015 für die wenigen hundert noch lebenden ehemaligen KG eine "Anerkennungszahlung" für erlittenes Leid beschlossen.
Die 2500 Euro erhielten nur 0,00048 % (!) der Überlebenden. Ein angemessener Ort in der deutschen Erinnerungskultur fehlt bis heute.