Der #1Mai war mal ein Arbeitskampftag. Menschen sind auf die Straße gegangen, um bessere Arbeitsbedingungen zu erstreiten. Die heutige so genannte revolutionäre #1MaiDemo ist zum folkloristisch-hedonistischen Spaziergang verkommen, auf dem semi-motiviert ausgeleierte.. 1/5 #B0105
Parolen zu prolligen Raptexten und Technobeats gerufen werden, während der Duft von abgebrannten Bengalos und Joints sein übriges zur 0815-Festivatmosphäre beiträgt. Ich habe Respekt vor der Leistung der Organisator*innen, aber deren Einsatz kann nicht über die Symbolik hinweg...
helfen, die diese Demo für die Linke repräsentiert: Eine ausufernde Identitätskrise, die ziellos zwischen "Hurra, die Welt geht unter" und "Ich spare für mein Eigenheim" mäandert und dabei mit den meisten der Menschen, für die sie sprechen will, den Arbeitenden, viel zu wenig
Kontakt hat. Mein letzter Eindruck von der heutigen Demo war eine übersättigte und nach Unterhaltung geifende Menge, die sich um eine brennende Mülltonne scharrt, um der herbeigeeilten Polizei automatisiert "Ganz Berlin hasst die Polizei" entgegenzurufen. Rituale sind toll.
Aber angesichts sich zuspitzender Verhältnisse frage ich mich, ob es wert wäre, Energie in neue große Projekte zu packen (#mygruni oder etwas ganz Neues) als immer die gleichen sinnentleerten Mai-Feier-Spaziergänge zu unternehmen.
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