Warum es eigentlich nur konsequent und passend ist, dass Thomas Schaaf jetzt #Werder trainiert. #Thread
(Ja, es ist alles verkürzt, ja es ist unvollständig, ja auch etwas ungerecht und sicher auch überzeichnet)
Unter Schaaf und Allofs begann etwa ab 2010 der "Niedergang" von #Werder. Im Erfolg nach dem Double-Sieg und den Dauer-Champions-League-Jahren wurden Fehler gemacht: Teure und zunehmend schlechte Transfers (Wesley, Marin, Arnautovic, Elia), kaum noch eigene Talente hochgezogen.
Der #Werder-Fußball von Schaaf war entschlüsselt, andere Trends angesagt, aber Werder passte sich nicht an. Die Außenstürmer funktionierten nicht. Und nach Micoud-Diego-Özil gab es eine Flaute im Zentrum: Ein Verein wie Werder hat nicht jedes Jahr einen Extraklasse-Spielmacher.
Die Nachfolger von Schaaf/Allofs waren allesamt zwangsläufig auf Sparkurs unterwegs und machten ihre Sache mal mehr und mal weniger schlecht und recht. Der schleichende Niedergang setzte sich aber konstant fort, nur in unterschiedlichem Tempo.
Auf Dutts freiwillige Verzwergung des Vereins folgte Skripniks sympathisch-naiver "Breite-Brust"-Fußball mit völlig übersteuerter Offensive. Nachfolger Nouri haute die Notbremse dann so fest rein, dass Werder quasi gar nicht mehr aufs Tor schoss.
Die spielerische Qualität in Form von individueller Klasse wurde über die Jahre immer geringer, aber noch hatte Werder "Typen" und "Entscheider" im Kader, die den Abstieg zu verhindern wussten. Kruse war der wichtigste davon. Als er ging, war es fußballerisch vorbei.
Unter Florian Kohfeldt sollte es wieder einen Werder-Weg geben, ein offensiver Stil sollte geprägt werden. Top-Idee, starker Ansatz. Das sah phasenweise auch gut aus, war dann aber zu offensiv, zu riskant, zu unausgewogen.
Nach dem Fast-Abstieg 2020, als Werder physisch nicht mithalten konnte, hielt der Klub am Trainertalent fest, doch warf der verständlicherweise alle Spielstil-Ambitionen über Bord und ließ pragmatisch mauern und kämpfen. Das reichte für eine passable Hinrunde, dann lief nix mehr.
Kohfeldt überstand erstaunlich viele Krisen-Situation im Amt, musste dann aber ebenso erstaunlich nach dem 33. Spieltag den Stuhl räumen - für jeden Trainer, der vor gut 10 Jahren den unaufhaltsamen Abwärtstrend eingeleitet hatte (nachdem er zuvor große Erfolge gefeiert hatte).
Und so kann "ausgerechnet" Thomas Schaaf am Samstag den letzten Sargnagel reinhauen. Es würde zum Gesamtkunstwerk Werder Bremen der letzten zehn, elf Jahre irgendwie passen. #Ende
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