Nachdem wir uns ja gestern die Bach-Blüten genauer angesehen haben, schauen wir heute mal auf die Schüßler-Salze. Und es ist keine Überraschung: auch hier ist nicht viel dran, an den "Salzen".
Ausgedacht hat sich diese "Salze" Wilhelm Heinrich Schüßler. Schüßler war ein /2
homöopathischer Arzt, der sowohl Abitur, wie auch sein Medizinstudium auf recht dubiosem Wege absolviert hat. Sagen wir es rund heraus: er hat es sich ergaunert. Die gesamten Details habe ich hier dargelegt: /3 onkelmichael.blog/2017/09/18/wil…
Schüßler kürzte zuerst die Liste der unzähligen homöopathischen Mittel auf 12 Funktions- und 15 Ergänzungsmittel ein. Seine Idee war, dass alle Krankheiten auf einem Nährstoffmangel in den Zellen beruht. Seine 27 Mittel sollten diese Mängel ausgleichen.
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Seiner Theorie gibt er den hochtrabenden Namen "Biochemie nach Schüßler", aber sie hat mehr Löcher als der sprichwörtliche Schweizer Käse. Die gesamten Unzulänglichkeiten habe ich hier aufgedröselt: /5 onkelmichael.blog/2018/03/03/wil…
Schüßlers "Biochemie" sollte auch und besonders von Laien angewendet werden. Damit auch die Laien die "richtige" Diagnose stellen konnten, hat er sich ein besonderes Instrument ausgedacht: Die Antlitzdiagnostik /6 onkelmichael.blog/2019/04/12/sch…
Ein großer Anhänger der Schüßler-Biochemie war Heinrich Himmler, der Reichsführer SS im nationalsozialistischen Deutschland. Er möchte Schüßlers Mittel in den Lazaretten der Wehrmacht einsetzen. Um deren Wirksamkeit nachzuweisen, ordnete er menschenverachtende "Studien" /7
in den Konzentrationslagern Auschwitz und Dachau an. Diese Untersuchungen kosteten zahlreiche Menschenleben und zum Schluss musste sogar der oberste SS-Arzt Grawitz melden, dass es keinerlei Wirkung gegeben hat.
Auch dies habe ich recherchiert: /8 onkelmichael.blog/2018/01/23/die…
Schüßlers "Biochemie" war auch Bestandteil der von den Nazis forcierten "Neuen Deutschen Heilkunde": /9 onkelmichael.blog/2018/10/25/von…
Obschon die "Schüßler-Salze" auch heute noch in den Apotheken groß beworben werden, konnten sie keinen definitiven Wirkbeweis erbringen, auch wenn das manch eine Heilpraktikerin nicht einsehen will: /10 onkelmichael.blog/2018/02/27/wen…
Ihr seht also, auch die Schüßler-Salze sind eine auf esoterischen Konzepten beruhende, pseudomedizinische Scheintherapie.
Aus die Maus.
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Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen:
Bach-Blüten haben nichts, aber auch garnichts, mit lieblichen Pflanzen an rauschenden Bergflüsschen zu tun. Der Name geht zurück auf Dr. Edward Bach, der sich das ganze Gedöns ausgedacht hat.
Bach war Homöopath und beschäftigte /2
sich vor allem mit sog. Nosoden.
Mitte der 1930er Jahre dachte er sich ein Konzept aus, das an das anthroposophische Weltbild erinnert. Er behauptet, dass der Mensch über einen sterblichen Körper und eine unsterbliche Seele verfüge, die in Beziehung zueinander stünden. /3
Weiter ging Bach davon aus, dass jeder Mensch ein Teil eines großen kosmischen Energiefeldes sei und er als Teil dieses Feldes gewisse spirituelle Aufgaben lösen müsse. Falls es die Seele nicht schaffe, diese Aufgaben am Körper zu erfüllen, erzeuge dies „disharmonische /4
Nachdem ich die Tage eine Diskussion um Heilpraktiker geführt habe, hier einige Fakten dazu. 1. Es gibt keine geregelte Ausbildungsordnung für Heilpraktiker. 2. Es gibt keine Standesvertretung o.ä., die irgendwie reglementieren könnte.
3. Die Prüfung vor dem Gesundheitsamt ist keine Wissensprüfung, sondern lediglich eine Gefahrenabwehrprüfung. 4. Die Zugangsvoraussetzungen, um Heilpraktiker zu werden sind lachhaft. Dies sind: 4.1 Mindestalter 25 Jahre 4.2 Ein einwandfreies Führungszeugnis
4.3 Ein ärztliches Zeugnis über die GESUNDHEITLICHE Eignung. (Also keine ansteckenden Krankheiten o.ä.) 4.4 Mindestens ein erfolgreicher Hauptschulabschluß 4.5 Vorlegen einer Geburtsurkunde und eines Lebenslaufes.
Wir sitzen alle im gleichen Zug
und reisen quer durch die Zeit.
Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.
Wir fahren alle im gleichen Zug.
Und keiner weiß, wie weit.
Ein Nachbar schläft, ein anderer klagt,
ein dritter redet viel.
Stationen werden angesagt.
Der Zug, der durch die Jahre jagt,
kommt niemals an sein Ziel.
Wir packen aus. Wir packen ein.
Wir finden keinen Sinn.
Wo werden wir wohl morgen sein?
Der Schaffner schaut zur Tür herein
und lächelt vor sich hin.