21.) Unsere Gesellschaft befindet sich schon lange in einem rasanten Wandel. Der Digitalisierung kommt dabei eine besondere Rolle zu. „Social Media“ gehört zum Leben heute dazu: Die 7 größten Kanäle hatten Anfang 2021 in Deutschland 130 Millionen monatliche und davon 30 Millionen
täglich (mehrfach)nutzende Personen. Die Zahlen insgesamt wachsen und verteilen sich auf mehr Kanäle, die schneller „auf- und verblühen“. Dort ist die „#Gesellschaft der #Singularitäten“ (Andreas #Reckwitz) besonders spürbar.
Gleichzeitig entstehen dort auch neue Formen der Gemeinschaft, der Bindung, der Beteiligung und der Einflussnahme. Sie werden schnell weiter an Bedeutung gewinnen.
22.) Neben dem Ortsbezug werden also immer mehr Menschen noch viel stärker durch ein von der Geographie
unabhängiges digitales Raumempfinden von sozialer Gemeinschaft (von Gleichgesinnten?) geprägt.
23.) Erzählte #Glaubenserfahrungen der Menschen, ja, eine #Religionsproduktivität sind im Internet vielfältig wahrnehmbar.
Menschen erzählen existentielle Erlebnisse, stellen kritische #Sinnfragen und eröffnen die Möglichkeit zu letztlich unverfügbaren #Resonanzbeziehungen (Hartmut #Rosa) sogar über Zeiten und Orte hinweg. Dabei ist die #Kommunikation des #Evangeliums in „Social Media“
überhaupt nicht mehr wegen der Autorität eines Amtes, sondern durch authentisches Reden, Hören und Handeln interessant.
24.) Für die #Organisation „#Kirche“ stellt diese Entwicklung alle Zugehörigkeits-, Bindungs- und #Gemeinschaftsmodelle und damit verbunden
endgültig das Parochial-, aber auch das Differenzierungsmodell in Frage. Klassische Rollenzuschreibungen und „Autoritäten“ verlieren ebenso an Bedeutung wie „#Institution“ und „#Organisation“ im bisherigen Sinne. Die Grenze zwischen (beauftragter) öffentlicher #Wortverkündigung
und der #Kommunikation des #Evangeliums durch das #Priestertum aller Getauften und auch der nicht Getauften verschwindet. siehe Teil 5 …. Steffen Bauer im Mai 2021
#Pfingsten 2021
Stellt Euch vor:
16.) Das #Priestertum aller Getauften als Subjekt von #Kirche, also alle #Kirchenmitglieder, bestimmt, was die Kirche zu tun hat. Dann steht laut letzter Befragung das hier im Vordergrund: Arme, Kranke und Bedürftige betreuen (83% sagen dies
und zudem 60% der #Konfessionslosen) und sich um Probleme von Menschen in sozialen Notlagen kümmern (82% und 56% der Konfessionslosen).
17.) Auch #Gottesdienste feiern (79%), für Werte eintreten (77%), Raum für #Gebet, Stille und persönliche Begegnung sein (75%),
die #christliche Botschaft verkünden (74%) und Gelegenheiten für gesellige Begegnung bieten (72%) werden oft genannt und all dies soll also sein. Aber trotzdem: an erster Stelle stehen Arme, Kranke, Bedürftige und Menschen in sozialen Notlagen. #Kirche#EKD#ekhn#evangelisch
10.) Wir alle nehmen ernst, dass die meisten #Kirchenmitglieder sich ihrer #Landeskirche nur „etwas“, „kaum“ bis „überhaupt nicht“ verbunden fühlen (72,5%).
Pfingsten 2021
Stellt Euch vor:
1.)Die „vielleicht kühnste theologische Idee“ Martin Luthers lebt als eine „kopernikanische Wende in der Geschichte religiöser Organisationsvorstellungen“ (Thomas Kaufmann): das Priestertum aller Getauften. #Kirche#ekhn#Theologie#evangelisch
2.)Die Getauften sind Kirche (und keine Objekte kirchlichen Handelns so wie in § 3.1 des Kirchenmitgliedschaftsrechts der EKD aus dem Jahr 1976 beschrieben). #Priestertum#Taufe#Getaufte#Luther
3.)Alle Getauften leben, handeln, feiern und erzählen als Teil von Kirche und damit als Subjekte kirchlichen Handelns an allen Orten, zu allen Zeiten, mit jedem Kommunikationsmedium ihren Glauben so, wie Gott und Glauben in ihren Erfahrungswelten aufleuchten. #Gott#Glauben