Heute vor 53 Jahren starb Emmanuel “Michl” Schwarz, der, heute fast vergessene, wohl größte Präsident des @FKAustriaWien.
Mit ihm gewann die Austria zunächst zweimal den Mitropacup, dann überlebte er die Shoah und baute die Austria nach dem Krieg wieder auf.
Ein kurzer Thread:
Michl Schwarz war ein jüdischer Arzt, ein ehemaliger Fußballspieler in Wien und @FKAustriaWien Mitglied. Als Sportarzt überzeugte er Österreichs besten Stürmer Matthias Sindelar sich sein Knie zu operieren und rettete ihm so wohl die Karriere.
1931 kam er an die Spitze des @FKAustriaWien. Er war für seinen besonderen Umgang mit Spielern bekannt und reformierte das Team.
Unter seiner Präsidentschaft holte die Austria 1933 und 1936 den Mitropacup, die damalige Champions League, und war eines der besten Teams Europas.
Nach dem Anschluss 1938 wurde er als Jude von seinem Amt enthoben, während die Austria, deren Vorstand fast nur aus Juden bestand, beinahe am Ende war.
Nach den Novemberpogromen lies Schwarz sich scheiden um seine Familie zu schützen und floh dann nach Italien.
Dank der Hilfe seiner Frau & Jules Rimet konnte er nach Frankreich fliehen, wo er sich als Sportmasseur durchschlug.
1944 wurde er gefasst, konnte aber aus dem Internierungslager fliehen und überlebte dann dank des Hakoahspielers & Résistancekämpfers Friedrich Donenfeld in Paris.
Nach dem Krieg kehrte Michl Schwarz nach Österreich zurück und wurde 1946 wieder Präsident des @FKAustriaWien und baute den Verein mit Spielern wie Ocwirk wieder auf.
Er blieb bis 1957 Präsident der Austria und starb am 8. Juni 1968 89-jährig in Wien.
Heute ist Michl Schwarz, der wohl größte Präsident des @FKAustriaWien, fast vergessen und unbekannt. Nur die Ultragruppe KAI 2000 verewigte ihn vor Kurzem mit einem Graffiti vor dem Horr-Stadion - eine tolle Initiative.
Lasst uns das ändern! Michl Schwarz unvergessen! #faklive
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Heute ist #JewishRefugeeDay.
Bis 1948 lebten über 850.000 Juden*Jüdinnen in der Arabischen Welt und dem Iran. Teilweise seit vielen Jahrhunderten. Heute sind weniger als 15.000 übrig. Manche emigrierten freiwillig als sie konnten, viele mussten vor Verfolgung & Pogromen fliehen.
In Marokko, der größten jüdischen Gemeinde in der Arabischen Welt, lebten einst 265.000 Juden*Jüdinnen. Nach Pogromen 1948 flohen die meisten. Heute gibt es noch 2.000.
Im Iran lebten früher 150.00 Juden*Jüdinnen. Die meisten mussten nach der Revolution 1979 emigrieren.
In Algerien gab es 140.000 Juden*Jüdinnen, eine Gemeinde die über 1500 Jahre alt war. Nach Verfolgung durch das Vichy Regime und danach gibt es heute keine Juden* mehr.
Noch älter war die 135.000 Mitglieder zählende Gemeinde im Irak. Nach Pogromen & Flucht gibt es noch 4 Juden*.