Die Große Koalition beschließt heute Mittag den Staatstrojaner-Einsatz für alle 19 Geheimdienste und die Bundespolizei (sogar ohne begründeten Tatverdacht).
Das Zustimmen der SPD war entgegen aller Beteuerungen leider zu erwarten.
Jede Große Koalition hat bisher vor allem die Endphase genutzt, um überwachungsmöglichkeiten massiv auszuweiten und Grundrechte einzuschränken.
In der Regel muss das Bundesverfassungsgericht Jahre später den verfassungsrechtlichen Scherbenhaufen wieder aufkehren
Das Problem ist vor allem:
Im Namen der Sicherheit wird ein System der IT-Unsicherheit unterstützt, indem Geheimdienste und Polizei Sicherheitslücken ausnutzen anstatt sie zu schließen.
Die Geheimdienstkontrolle bleibt dabei ein Witz, auch wenn die Beteuerungen anders klingen.
@netzpolitik_org Der Grund war unsere Berichterstattung über den geheimen Ausbau der Massenüberwachung im Netz durch den Verfassungsschutz.
Wir hatten Dokumente veröffentlicht, die verfassungsrechtliche Fragen zum System der Massenüberwachung aufwarfen.
@netzpolitik_org Der damalige Verfassungsschutzpräsident Maaßen hatte die Ermittlungen auf den Weg gebracht.
Dass wir vor einer Haus- und Redaktionsdurchsuchung durch den Generalbundesanwalt informiert wurden, war eher Zufall und Glück für uns, so aber nicht geplant.
Bundesregierung präsentiert Eckpunktepapier für Künstliche Intelligenz. Man möchte Standort Nr. 1 werden. Leider bleibt unklar, wie man das erreichen will.
Es fehlen Antworten auf wichtige Fragen: Wo kommen die Fachkräfte her? Wo kommt die Technologie her? Wo kommen die Daten her?
Angeblich sei mit DSGVO ein wichtiger Rahmen gesetzt, der mit ePrivacy-Verordnung abgerundet werden soll. Beides betrifft aber nur kleine Anwendungsbereiche von KI, nämlich personenbezogene Daten. Automatisierte Entscheidungen sind bei DSGVO ausgenommen.