2/ Wetter ist variabel, Niederschläge sind sogar extrem variabel. Mit der menschgemachten Erwärmung verändert sich über die Energiebilanz jedoch auch der Wasserkreislauf deutlich.
3/ Niederschlag nimmt in hohen Breiten zu, in den Subtropen ab, Verdunstung nimmt zu, Bodenfeuchte ab, etc. Regionale Unterscheide sind jedoch je nach Region und Saison unterschiedlich.
4/ Eines der klarsten Signale ist die Zunahme der stärksten Niederschläge. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, falls genügend vorhanden ist (~7% pro °C). Das Prinzip des Tumblers. Theoretisch verstanden von Clausius 1850 und Clapeyron 1834!
6/ Selbst wenn die Sommer trockener werden nehmen die extremsten Niederschläge zu. Die ersten Klimamodelle haben das vor 30 Jahren vorausgesagt, bevor es genügend Beobachtungen gab. nature.com/articles/nclim…
7/ Heute ist das praktisch überall in den Daten sichtbar. In der Schweiz nehmen die Starkniederschläge in Häufigkeit und Intensität an fast allen Stationen zu. nccs.admin.ch/nccs/en/home/c…
8/ Die Variabilität (täglich, monatlich, Jahr zu Jahr) nimmt auch zu.
Selbst an Orten wo Niederschlag über alles abnimmt, nehmen die Extreme und die Schwankungen also zu. nature.com/articles/s4159…
9/ Global zeigen die Modelle, dass die Häufigkeit des heute "nässesten Tages in ~3 Jahren" mit einer Erwärmung von 3°C sich etwa verdoppelt.
10/ Man kann also nicht ein spezifisches Regenereignis dem Klimawandel in einem deterministisch kausalen Sinn zuordnen, aber eine klare Aussage über den Einfluss des Klimawandels auf die Häufigkeit machen. nature.com/articles/nclim…
11/ Niederschlag ist zeitlich höchst ungleich verteilt. Global fallen ~20% des N. in den nässesten 2 Tagen, ~70% in den nässesten 2 Wochen.
Die Änderung noch extremer: die Hälfte der Zunahme erfolgt in den nässesten 6 Tagen pro Jahr. agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/20…
12/ Achtung: eine Zunahme der Häufigkeit führt nicht zwingend zu mehr Schäden/Opfern. Risiko=Häufigkeit*Exposition*Verwundbarkeit. Häufigkeit nimmt zu, Exposition meist auch (mehr Infrastruktur).
13/ Aber Verwundbarkeit kann abnehmen (Hochwasserschutz, Pegelsteuerungen, bessere Wetterprognose, Warnsysteme).
So kann z.B. heute der Thunersee über einen Entlastungsstollen vor dem Starkregen abgesenkt werden, um die Matte in Bern zu schützen. bve.be.ch/bve/de/index/w…
14/ Soweit die gute bekannte Thermodynamik. Klimawandel kann auch die atmosphärische Zirkulation beeinflussen.
15/ Weil sich die Arktis stärker erwärmt als die Tropen, gibt es plausible Mechanismen, dass Veränderungen im Jet Stream (Position, Stärke und Variabilität) Extremereignisse beeinflussen.
16/ Studien haben argumentiert, dass diese Mechanismen (Persistenz) bei einzelnen Hitzewellen und Flutereignissen in der Vergangenheit eine Rolle spielten. Allerdings ist die Zirkulationsänderung unsicher, die Mechanismen sind komplex, und die Variabilität gross.
1/ Die @sonntagszeitung gibt A. Züttel 2 volle Seiten und nennt ihn den "wohl grössten Experten für erneuerbare Energien in der Schweiz [] der die bisher umfassendste Studie zur Machbarkeit und den Kosten der Energiewende verfasste".
@sonntagszeitung 2/ Die diskutierten Herausforderungen sind klar relevant, und niemand sagt es ist einfach. Trotzdem sind solche Interviews extrem problematisch. Die Grenze zwischen unterschiedlichen plausiblen Interpretationen und Schwachsinn ist fliessend.
@sonntagszeitung 3/ Kein Wort dass das Solarpotential Faktor 2-3 unterschätzt ist, dass Effizienz in den Gebäuden vergessen geht, und dass unrealistische Annahmen über Autarkie gemacht werden. eenews.ch/de/wind/articl…
1/ Fact Check:
Die SVP argumentiert mit zus. Energiekosten von 6600.-/Kopf und Jahr durch das Klimaschutzgesetz. Das ist absurd.
Der stv. Direktor der @Empa_CH Peter Richner sagt deutlich, dass die verfügb. Studien diese Zahl nicht stützen.
Thread...
@Empa_CH 2/ P. Richner: Szenarien zeigen "Ergebnisse oder Konsequenzen bestimmter Entscheidungen und Handlungen [], im Sinne eines "WENN-DANN"".
Will heissen: Unsinnige Annahmen führen zu unsinnigen Resultaten.
Und nicht alle Studien sind gleich gut.
@Empa_CH 3/ Die SVP Argumentation basiert auf der Arbeit von Züttel (@Empa_CH, @EPFL).
P. Richner: Diese Studie "zeigt auf, dass vollständige energetische Autarkie nur zu exorbitant hohen Kosten in Kombination mit massivsten Eingriffen in unsere Umwelt erreichbar wäre."
2/ >"dass in der mittelalterlichen Warmzeit die Ozeane erstaunlich wenig reagierten" und der Meeresspiegel nicht stieg.
Tja, vielleicht weil es die immer wieder heraufbeschworene Warmphase zwar in Europa gab, aber global nicht? cp.copernicus.org/articles/18/25…
3/ Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunige sich angeblich nicht, schreibt der Autor.
Das kann man messen. Natürlich steigt der Meersspiegel immer schneller, die Rate der Zunahme (Panel b) steigt seit Jahrzehnten. nature.com/articles/s4155…
1/ Krampfhaft sucht die @Weltwoche wieder mal nach fachlicher Kritik an meinen Aussagen. Und findet nichts. "Stimmungsfeldzug", "politische Mission", ist alles was sie zustande bringt.
2/ Natürlich hat der Klimawandel den Sturm Ian beeinflusst. Durch wärmes Wasser und Luft verdunstet mehr Wasser, es regnet mehr, "rapid intensification" wird einfacher. Die Sturmflut wird höher durch den Anstieg des Meeresspiegels. theguardian.com/environment/20…
3/ Dass mehr Menschen und verwundbare Infrastruktur getroffen werden, ist natürlich keine Folge des Klimawandels. Aber es erhöht die Risiken und ist gerade mein Punkt: wir wissen viel aber sind schlecht vorbereitet.
2/ It's questionable whether "endgame" stories "improve resilience", or "inform policy". We could go extinct, but we don't plan for the that worst case. We mostly respond to things that happen now. Knowledge is not the limiting factor for action.
3/ Climate change is a huge challenge. But IMO there is little evidence that climate change is worse than we thought, nor that assessments are downplaying the risks, nor that we are doomed.
These viewpoints do not reflect mainstream thinking in climate.
1/ The new CMIP6 ensemble of climate models has too many models with high climate sensitivities. End-users need to take that into account in impact studies, argues a new commentary. Thread... science.org/content/articl…