Heute vor 29 Jahren, am 27. Juni 1992 richteten serbische Soldaten und Polizisten ein Massaker an Bosniaken in der ostbosnischen Stadt Višegrad an. 72 Menschen wurden an nur einem Tag bei lebendigem Leib verbrannt.
Das jüngste Opfer war gerade einmal 1 Jahr alt. Ein Junge namens Ensar Tufekčić. Insgesamt wurden bei dem Genozid in Višegrad 3.000 Bosniaken ermordet, unter ihnen 600 Frauen und 119 Kinder, schätzt der Internationale Gerichtshof.
Das Ereignis ging als „Scheiterhaufen von Višegrad“ in die Geschichte ein. An Višegrad ist auch besonders, dass dort ein systematischer Elitezid stattfand. So nennt man das gezielte Töten von Führungspersonen, Geistlichen, Beamten und Intellektuellen.
Also alle, die einen besonderen gesellschaftlichen Rang unter den Bosniaken hatten, wurden mit dem Ziel getötet, das die Existenz einer bosniakischen Gemeinschaft nachhaltig zu zerstören.
1991, vor dem Krieg waren noch 63% der Einwohner Višegrads Bosniaken, die friedlich neben ihren serbischen Nachbarn lebten. Heute gehören einige wenige Rückkehrer zu den letzten bosniakischen Einwohnern der Stadt.
Leider wird außerhalb von Bosnien und Herzegowina nur wenig daran erinnert, obwohl der Genozid im Herzen Europas stattfand. Es gilt, zu gedenken und zu warnen, wohin Hass führen kann.
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Was hier gerade geschieht? Die israelische Armee hat im Auftrag israelischer Behörden damit begonnen, Häuser von Palästinensern im Ort Silwan zu zerstören.
Zunächst wurde den Palästinensern ein Ultimatum von 21 Tagen gesetzt, ihre Häuser selbst zu zerstören, oder die Rechnung dafür zu zahlen, dass Israel es tut.
Silwan befindet sich im illegal besetzten Ost-Jerusalem und gehört völkerrechtlich somit nicht zu Israel, sondern zu Palästina. Das ist Israel egal. Die Besatzungskräfte zerstören palästinensische Häuser, damit dort ein Park für israelische Siedler entsteht.
Das Problem an solchen Aussagen ist: Sie stimmen nicht. Und das Problem bleibt: Sie sind rassistisch.
1. Medien gehen auf den Fall ein. Ein dreifacher Mord ist unabhängig von seinen Hintergründen immer eine relevante Nachricht. Und es wird auch stets erwähnt, wer der Täter ist.
2. Die Behauptung impliziert, bei „Asylbewerbern“ werde weggesehen. Das vermitteln rechte Kreise gern und einige fallen drauf rein. Tatsächlich beweisen Studien, dass bei Straftaten von Minderheiten größeres mediales Interesse besteht.
3. Natürlich müssen Verbrechen von Nazis besonders relevant sein. Zunächst aufgrund der historischen Verantwortung und auch, weil die politisch motivierten Straftaten mit riesigem Abstand von Rechtsextremismus angeführt werden.
Heute vor 20 Jahren, am 27. Juni 2001 wurde Süleyman Taşköprü in seinem Geschäft in Hamburg von der rechtsextremen Terrorgruppe NSU getötet. Anstatt gegen rechts ermittelten Behörden gegen die Familie. Obwohl der Vater Süleymans die Täter sah und sie als „Deutsche“ bezeugte.
Medien titelten von „Mafia“ und übernahmen unkritisch die falschen Behahauptungen der Polizei. Die Ermittler erfanden Verbindungen des Opfers ins „Hamburger Rotlichtviertel“ und ermittelten im Bereich „organisierter Kriminalität“.
Die Familie litt unter den falschen Beschuldigungen und wurde sozial ausgegrenzt. Er hinterließ eine Frau und eine 3-jährige Tochter. Er galt als fröhlicher, intelligenter Mensch und wurde nur 31 Jahre alt.
Liebe Kollegen, in der Berichterstattung rund um die Geschehnisse in Al-Quds (Jerusalem) unterlaufen zahlreiche Fehler. Und die gilt es zu korrigieren. Denn dadurch wird die Wahrnehmung der Situation nachhaltig verfälscht. Einige Beispiele:
Nein, es sind nicht normale „Proteste“. Es geht um Vertreibung von Palästinensern aus Sheikh Jarrah im besetzten Ost-Jerusalem durch illegale Siedler. #SheikhJarrah ist seit Tagen einer der meistverwendetsten Hashtags. Benennt es in Überschriften klar.
Nein, es sind keine Geschehnisse einfach "in Jerusalem“. Die meisten Übergriffe finden auf besetztem Boden des Palästinensischen Autonomiegebiets statt, vor allem im besetzten Ost-Jerusalem.
In aller Respektlosigkeit und Brutalität haben israelische Besatzungseinheiten den drittheiligsten Ort der Muslime, die Al-Aqsa-Moschee in Al-Quds (Jerusalem) gestürmt. Es vergeht kein Ramadan, an dem israelische Behörden nicht Konflikte provozieren.
Nachdem Palästinenser protestierten, weil in Sheikh Jarra im besetzten Ost-Jerusalem Palästinenser aus ihren Häusern vertrieben werden, damit illegale Siedler dort leben, kam es zu Auseinandersetzungen mit den „Sicherheitskräften“.
Längst sind diese Bilder gewohnt. Dabei sind sie ein Ausdruck der ständigen Missachtung des Völkerrechts, diverser Menschenrechte und UN-Resolutionen.