Unpopular opinion - ich komme zu einer anderen Einschätzung als die STIKO.
In der Abwägung unkalkulierbarer Langzeitschäden (Endothelitis etc.) durch eine Infektion mit einem Coronavirus halte ich auch für jüngere Kinder (<12 Jahre) eine mRNA-Impfung für besser.
Wir wissen nichts darüber welche Folgen eine Infektion mit dem Coronavirus in 10 oder 20 Jahren hat. Möglicherweise erholen sich die Gefäße komplett von dem Einschlag, vielleicht aber auch nicht. Wen es interessiert - Fachliteratur für Fachpublikum: springermedizin.de/covid-19/sars-…
Herdenimmunität wäre ideal, werden wir aber nicht mehr rechtzeitig schaffen.
Bleibt also die Infektion mit einer Mutante vs. die kontrollierte Schutzfunktion durch eine mRNA-Impfung.
Die STIKO nutzt für ihre Abwägung einerseits hauptsächlich die sehr spärlichen Zahlen die im Rahmen der Zulassungsstudie von BioNTech erfasst wurden - mit alten Varianten.
Als Argument gegen eine uneingeschränkte Impf-Empfehlung für Kinder wird vor allem der vermutete sehr milde Verlauf angegeben - alles bezogen auf bekannte Infektionen bei vorherigen Varianten (Wildtyp, B117 etc.)
Es ist nicht leicht rationale Entscheidungen zu treffen. Gerade bei den neuen Varianten wurde viel Angst verbreitet bevor konkrete Daten zur Impfeffektivität vorlagen. Es wurden düstere Szenarien entworfen bevor man genau wusste ob diese Mutanten wirklich gefährlicher sind.
Im englischen ist die Sprache von "scariants" (scary + variant). Die Pathogenität also das Potenzial dem Menschen zu schaden scheint bei Delta tatsächlich besonders ausgeprägt zu sein. Gleichzeitig stellen aber auch hier die Impfungen einen sehr sicheren Schutz dar.
Wenn also die Infektionsgefahr zunimmt, der Schaden für den Menschen größer ist und die Impfung einen gleichbleibend guten Schutz bei gleichbleibend geringem impfeigenem Risiko bietet - dann muss sich folglich die Empfehlung für die Impfung deutlich weiter pro Impfung ändern.
Das wird meiner Meinung nach viel zu wenig von der STIKO berücksichtigt. Es sind einfach nicht die richtigen Daten aufgrund derer hier die Entscheidung zu impfkritisch gestellt wird.
Das sehe nicht nur ich so. spiegel.de/politik/deutsc…
Für mich zählt auch etwas anderes. Das Virus hat Spuren hinterlassen. Bei mir, bei meiner Familie. Es war zu viel von allem. Zu viel Arbeit, zu viel Überstunden, zu wenig Kompensation, zu wenig Urlaub (der insgesamt 3x storniert wurde wegen ansteigender Zahlen).
Ich möchte endlich einen Haken an das Thema machen. Ich möchte entspannt zusehen wenn Laschet diesmal nicht mehr nur auf Landesebene sondern dann auf Bundesebene versagt und in die ewig gleichen Parolen verfällt. Ich möchte meine Familie sicher wissen.
Den politischen EntscheiderInnen traue ich das nicht mehr zu. Wir rennen immer nur hinterher, es wird nicht voraus geplant sondern immer nur im jetzt entschieden. Brot und EM-Spiele für das Volk.
Und Kinder sind sowieso nur teuer und lästig und die Wirtschaft bla.
Sobald es die Möglichkeit gibt unter 12-jährige impfen zu lassen - ich würde dafür auch ein paar Kilometer fahren. Off-label, auf eigene Gefahr, gegen Unterschrift, whatever.
Alles besser als eine wilde Durchseuchung in der Schule und dieses plan - und konzeptlose Aussitzen.
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Flug CA-25 ist abgestürzt, etwa 177 Personen an Bord.
Ist aber nicht so schlimm.
Herrje, wir müssen halt alle irgendwann sterben. 🙄
Viele waren auch alt.
Morgen hebt der nächste Flieger ab… Ticket schon gebucht? 🛫
Was ist mit uns passiert, dass uns diese 177 Toten jeden Tag egal sind?
Wir nehmen das billigend in Kauf, weil es muss ja irgendwie weiter gehen.
Im Unterschied zu Euch, sehen wir die Toten. Es sind überwiegend Leute aus der gesellschaftlichen Mitte, Väter, Mütter.
CA-25 steht für COVID Airlines und die ca. 25%, die warum auch immer noch nicht geimpft sind und auf einen ruhigen Flug - also milden Verlauf - hoffen.
Flug CA-25 fliegt täglich, Tickets können durch Inhalation eines Aerosols gebucht werden.
Wer nicht mit will, trägt besser FFP2.
Als ich im 2. Weiterbildungsjahr war, hatte ich die grandiose Idee ein paar der Kolleginnen und Kollegen zu fragen, was sie so von mir und meiner Arbeit halten.
Vielleicht dachte ich da kommt sowas wie "90% gut, hier und da musst Du noch ein bißchen feilen".
Es kam anders.
Ich bekam von einer älteren Oberärztin ein sehr ehrliches, aber auch sehr hartes Feedback. Sie hat genau meine Schwächen als Arzt erkannt und diese deutlich benannt. Das tat mir sehr weh. Ich hätte so viel dafür gegeben, gerade von ihr gelobt zu werden.
Ich war damals total heiß auf den Job, hatte schon im Studium viel nebenbei gemacht. Ich habe mich so sehr auf differenzierte Volumen- und Katecholamintherapie, komplexes Airwaymanagement und aktuellste Leitlinien fokussiert, dass ich darüber manches andere vergaß.
In Norddeutschland stirbt ein kleines Kind bei einer notfallmedizinischen Behandlung.
Das ist furchtbar, die schlimmste, anzunehmende Katastrophe.
Den Eltern gilt mein ausdrückliches und tief empfundenes Beileid.
Allen besorgten Eltern sei gesagt - ein echter Kindernotfall ist extrem selten. Ein fataler Ausgang wie hier ist noch viel seltener.
Hier kam alles zusammen was schief gehen kann. Trotzdem weist dieser Vorfall erneut auf ein Problem im deutschen Rettungsdienst hin.
Wir brauchen regelmäßige Wissens- und Leistungsüberprüfungen von Notärztinnen und Notärzten.
Ich gehe weiter und fordere, dass diese Zertifzierungen nicht nur einen Alibi-Charakter erfüllen dürfen, sondern ein Nicht-Bestehen Konsequenzen hat, wie z.B. den Verlust der Fachkunde.