Gestern Abend ging es darum, dass er sich häufig überlegt, wie er Dinge bei mir formuliert, um mich nicht zu verschrecken. Weil ich am Anfang so oft betont habe, dass mir sowas schnell zu eng wird und ich dann das Bedürfnis bekomme, in die andere Richtung zu laufen.
~
Ich hab ihm gesagt, dass ich das revidiere. Dass ich nicht weglaufen werde, wenn er bestimmte Dinge sagt. Dass ich ihm verspreche, ich würde ihn vorwarnen, wenn ich das Bedürfnis bekomme. Und dass ich nicht mehr will, dass er sich in meiner Gegenwart ständig überlegt, wie er ~
..Dinge formuliert.
Heute standen wir im Baumarkt und in einem Nebensatz sagt er:
"Wir brauchen noch doppelseitiges Klebeband für Zuhause."
Ich schaue ihn an, weil er das so noch nie gesagt hat. Er, verunsichert:
"Oh Gott, siehst du. Das passiert, wenn ich nicht mehr drüber ~
nachdenke, was ich sage. Ich wollte damit nicht..."
Und dann unterbreche ich ihn mit einem Kuss, weil ich zwar keine Ahnung habe, was hier passiert, aber dieses beiläufige "wir" und "Zuhause" erschreckend wenig schlimm finde.
Und bevor dazu die ersten Kommentare kommen: Das, was mir die Möglichkeit gibt, das so entspannt zu empfinden, ist weiterhin unsere Situation: Dass es eine WG ist, dass er einige Tage hier und dann wieder weg ist. Dass wir nicht "zusammen wohnen", sondern eben "nur zusammen ~
wohnen". Dass es sich weiterhin anfühlt, als hätte ich mich auf was auch immer mit meinem Mitbewohner eingelassen und nicht als hätte ich mich auf etwas eingelassen und DANN entschieden, zusammen zu wohnen. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist, aber das ist für mich ~
etwas völlig anderes. Und in all dieser extremen Unverbindlichkeit, dieser absoluten Erwartungsfreiheit, mit der Jorah mir von Anfang an begegnet ist, merke ich zum ersten Mal, dass ich mich so weit entspannt habe, dass ich nicht mehr jedes "wir" als Warnsignal aufnehme.
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ALTER. Übergriffige Kackscheiße von beschissenen pseudo Alpha Arschlöchern - ARGH.
Ebay Dude kommt 40 Minuten zu spät, möchte was kaufen, das ich bei Kleinanzeigen reingestellt hatte. Steht im Keller, weil schwer. Klingelt, zu spät aber ok, ich mach auf, komm runter und geh ~
vor in den Keller, er solle mir folgen. Denke mir natürlich nichts dabei HAHA. Stehen im Keller, er schaut sich das Ding an, alles fein, dann schaut er MICH an, schweigt, sein Blick geht von oben nach unten und wieder hoch, dann:
"Und du? Wohnst du schon lang hier?"
"Ja."
~
"Allein?"
"Ja."
(Ich weiß nicht, warum ich das immer sage. Es ist mehr Reflex. Meistens bin ich allein, aber es wäre ja streng genommen nicht gelogen, wenn ich Nein sagen würde. Es würde mir Ärger ersparen, aber genau das ist der Punkt: Es ist wie eine Trotzreaktion, ich WILL ~
Als ich kürzlich tanzen war, war ein 2. Tanzpaar anwesend. In der Pause unterhielt man sich über die Frage, warum es so schwer ist, einen festen Partner zu finden (alle Anwesenden Singles).
Sie: "Menschen haben zu hohe Ansprüche, man legt sich nicht mehr fest. Immer ~
..wird auf etwas noch besseres gewartet, weil man keine Abstriche machen möchte."
Ich: "Ist das was Schlechtes?"
Sie: "🤨"
Ich: "Naja, ich finde niemanden, der zu 100% all meine Bedürfnisse befriedigt. Wenn ich jemanden treffe, bei dem es zu 70% matcht, ist das toll, aber ~
..dann hab ich eben die Wahl, dauerhaft auf die anderen 30 zu verzichten oder ich suche mir für die 30 noch jemand anders. Nennt sich poly, zum Beispiel."
Schweigen in der Runde, bis mir wieder einfiel wie ungewöhnlich mein Lebensstil für die meisten Menschen ist.
Vorab: Nein, ich verteidige in keiner Form die AfD in irgendeine Richtung oder würde einen von der AfD geforderten Antrag ungesehen unterstützen, weil ich hier die falschen Mechanismen, Intentionen und Hintergründe vermute, ABER: ~
Es gibt Bereiche in unserer Gesellschaft, in denen Männer de facto benachteiligt sind, in denen Männern das Leben schwerer gemacht wird, weil sie Männer sind.
Wir haben Artikel im Strafgesetzbuch, die sich ausschließlich auf Männer beziehen.
Wir haben regelmäßig das Thema des ~
Sorgerechts, bei dem Männer selten die gleichen Chancen haben, obwohl nicht immer die Mutter kategorisch der bessere Elternteil ist.
Wir haben in der Sexualität Bereiche, in denen es für Frauen leichter ist, offen Neigungen zuzugeben als für Männer.
Wir haben in einzelnen ~
"Ja, aber wenn du mit Paris essen gehst... ist das für Jorah ok?"
Ich: "Paris und ich sind engste Freunde. Da hat nichts OK zu sein. Wenn er ein Mann wäre, der glaubt, er könne mir ein OK geben, ob ich meine Freunde sehe, dann würden wir uns ~
...nicht so gut..."
Omi: "Jajaaaa spar mir den Vortrag, du weißt, was ich mein."
Ich: "Ja... es ist okay. Mehr als okay. Er freut sich, dass ich tolle Freunde habe, er wünscht mir viel Spaß. Klar ist das okay."
Omi, irgendwie nachdenklich: "Weißt du, für euch junge Frauen ~
..ist das so klar und normal. Aber das wäre in meiner ersten Ehe damals nicht mal ein Gespräch wert gewesen. Allein die Vorstellung, ich wäre in deinem Alter als gebundene Frau mit einem anderen Mann beim Essen gesehen worden... Das ist schon toll heute und toll von ihm."
Ich habe heute diese Form von Glück empfunden, die für Außenstehende vermutlich nicht nachvollziehbar ist, aber die mir gerade gefühlt ein Jahr Leben zurückgibt. Die mich vollkommen erfüllt und die ich nicht in Worte fassen kann.
Mal vom Tanzen in die Wohnung, seit ich allein wohne. Und ich hatte so lang schon eine solche Angst, weil ich dachte... was, wenn ich wieder anfange, mein Vor-Corona-Leben zu leben und was, wenn sich dann rausstellt, dass Jorah nur ein Loch in meinem Leben gefüllt hat. Wenn mir ~
..während Corona so viel gefehlt hat, dass Jorah eine Lücke gefüllt hat und ich dann, wenn diese Lücken nicht mehr leer sind, keinen Platz mehr für ihn habe - zumindest nicht so wie es jetzt zwischen uns ist.
Und heute kam ich nach Hause und war glücklich und alles war gut und ~
Eben nach Jahren lange mit einem Mann telefoniert, mit dem ich vor 6 Jahren ein halbes Jahr eine ziemlich enge Sache hatte. Ich war damals sehr bedacht auf meine Freiheit, auf Unverbindlichkeit, während er eine feste, monogame Beziehung wollte. Daran ist es schließlich ~
...gescheitert.
In der Salsaszene hat man sich ab und an gesehen, aber immer seltener. Nach Jahren haben wir gerade am Telefon lange geredet und er hat gefragt, ob er nachher einfach kurz vorbeikommen könnte. Ich hab gesagt, ich versuch mal duschen zu gehen und wenn mir ~
...schmerztechnisch danach ist, schreib ich ihm nochmal.
In Wahrheit habe ich Schwierigkeiten damit, dass er eine Freundin hat, und mich nur sehen "darf", weil sie gerade für eine Woche weg ist. Danach wäre es schwieriger. Sein Wortlaut "du weißt, was ich tun würde, wenn ich ~