Die wichtigste und leider bisher kaum gestellte Frage. Denn die Antworten sind unschön: 1. Weil Deutschland auf allen wichtigen Ebenen (Politik, Kommunikation, Bevölkerung) seit Jahrzehnten konsequent Naturgefahren verharmlost. Motto: Wer Risiken anspricht verbreitet Panik. 1/4
2. Weil durch mediale Dramatisierung relativ harmloser Situationen offizielle Warnungen nicht mehr ernst genommen werden. Motto: Wer warnt verbreitet Panik (was Medien betreffend in den meisten Fällen tatsächlich stimmt, aber eben nicht offizielle Stellen wie den DWD!) 2/4
Deutschland muss lernen, dass wir nicht in einer Kissenburg leben, in der uns nichts zustoßen kann. Ja, Naturkatastrophen hier sind (noch) relativ selten, aber sie passieren manchmal. Das gilt für Tornados, Überschwemmungen oder auch Erdbeben und Vulkanausbrüche. 3/4
Auch wenn von Seiten der Behörden / Katastrophenschutz meist Präventionsmaßnahmen existieren: Es bringen die besten Pläne nichts, wenn es an der Umsetzung durch Politik, Medien und Tante Bärbel von nebenan scheitert. Hier muss man ansetzen, gerade in Zeiten des Klimawandels! 4/4
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In den letzten Jahren habe ich mit @Erdbebennews und Co viel mit Naturkatastrophen zu tun gehabt. Vor allem Erdbeben, aber auch Hurrikans und eben Überschwemmungen. Nie vor Ort, nie als Betroffener. Immer nur als Beobachter. Schicksale waren für mich quasi nur Zahlen 1/8
Das hat bei mir im Laufe der Jahre zu einer ausgeprägten Abstumpfung geführt. Katastrophen sind Alltag. Opfer sind Alltag. Jedes Schicksal ist ein +1 in einer Excel-Tabelle. Emotional ist das sicher alles andere als gut. Um die Sache durchzuziehen, war dies aber essentiell. 2/8
Auch bei der aktuellen Hochwasserkatastrophe bin ich nicht betroffen, nur entfernter Beobachter. Doch die übliche neutrale Betrachtung wurde erschwert. Auch wenn die Vermutung schon lange im Raum stand: Das kollektive Versagen im Vorfeld war und ist extrem bedrückend. 3/8