Hauptverkehrsstraßen sind so gestaltet, dass dort viel #Verkehr fließen kann: Fußgänger*innen, Busse, Kfz-Verkehr, Trams, Fahrräder etc. Genau dafür sind sie da.
Das Hauptstraßennetz in Berlin ermöglicht es, mit einem Kfz – es kann auch ein #Taxi oder ein #Carsharing-Auto sein – von einem zum anderen Ende der Stadt zu gelangen. #Nebenstraßen dagegen sind nur für #Anliegerverkehr ausgelegt.
Trotzdem fährt jede*r gern eine #Abkürzung, wenn es irgendwie geht. Navigationssysteme leiten Kfz, auch um Staubildungen zu umgehen, durch Wohnkieze.
Fahrer*innen geht es oft auch darum, in Bewegung zu bleiben, Stillstand fühlt sich nach verschwendeter Zeit an – schneller ist man meist trotzdem nicht am Ziel.
Durch @kiezblocks wird das für den Kfz-Verkehr zukünftig nicht möglich sein. Folglich könnte man denken: Dann wird es noch mehr Verkehr auf den Hauptstraßen geben, noch mehr Staus, noch längere Wartezeiten für den Bus, noch schlechtere Luft, mehr Lärm etc…
Ganz vermeiden lässt sich das kurzfristig nicht, und deswegen ist es umso wichtiger, die Hauptverkehrsstraßen für die Anwohner*innen zu entlasten.
Deshalb müssen im Zuge der Einrichtung eines Kiezblocks immer auch geschützte Radwege, sichere Überquerungen für Fußgänger*innen und #Tempo30 an den umliegenden Hauptstraßen eingerichtet werden.
Langfristig „verpufft“ das Problem aber: Das Prinzip der „#Verkehrsverpuffung“ ist wissenschaftlich belegt und besagt, dass sich die Nachfrage immer dem Angebot anpasst.
Wenn mehr Straßen für Autos gebaut werden, steigt der Kfz-Verkehr. Wird mehr #Infrastruktur für die #nachhaltigeMobilität des #Umweltverbund|s errichtet, steigt diese Art des Verkehrs an und damit sinkt auch der Kfz-Verkehr auf den Hauptstraßen.
Zur #Verkehrsverpuffung: Cairns, Sally; Atkins, Stephen; Goodwin; Phil.: Disappearing traffic? The story so far. Proceedings of the Institution of Civil Engineers, Municipal Engineer 151, März 2002, Ausgabe 1, Seite 13–22