Wir betonen: wir sind keine Afghanistanexperten! Wir sind von verzweifelten Menschen kontaktiert worden, die uns als Flüchtlingshilfsorganisation während unserer Missionen in Moria und auf See wahrgenommen haben.
Alles was wir tun, ist, den verzweifelten Bitten einiger Menschen zu entsprechen, alles zu tun, um das Auswärtige Amt, das Innenministerium oder andere zu kontaktieren, um Hilfe zu organisieren bzw. Kontakt zu den Menschen herzustellen,
damit diese so schnell wie möglich evakuiert werden können. Wir versuchen zu vermitteln, wenn wir direkt angesprochen werden.
Das ist alles, was wir im Moment tun können und auch weiter tun werden, in dem unerträglichen Wissen, dass es viel zu wenig für verzweifelte Menschen in Todesangst ist.
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Hallo @AuswaertigesAmt, wohin können sich ehem. Ortskräfte mit Familien wenden, die es nicht mehr bis Kabul geschafft haben? Bitte um schnelle Rückmeldung! DMs sind offen.
07:38 Uhr – Auskunft AA: Es gebe noch keine Maßgaben hinsichtlich der Evakuierung von Ortskräften. Ob am Montag mit der Evakuierung deutscher Staatsbürger begonnen werden könne, stünde noch nicht fest.
11:07 Uhr - Auskunft AA: derzeit kümmert man sich um deutsche Staatsbürger. In 20h könnten wir erneut wegen Evakuierung von Ortskräften nachfragen. Man verweist auf Aussagen des Innenministeriums in der Öffentlichkeit.
Zurück in der Schule Tolou, ganz am Rand des Dschungels, waren wir bei einem Erste Hilfe Kurs dabei. Es war der erste, der in dieser Schule stattfand.
Soweit wir wissen, ist das ein bisher einzigartiges Projekt, denn die Teilnehmer:innen sollen befähigt werden, ihr Wissen nach dem Kurs weiterzugeben. Dafür hat Khaled, der eigentlich Englischlehrer ist, Namen und Herkunftsländer der Kursteilnehmer:innen notiert.
So weiß die Schule, welche Communities erreicht werden können - ganz nach dem Prinzip des Each-One-Teach-One. Der Kurs wird von einem Arzt geleitet und durch freiwillige Helfer:innen übersetzt.
„My name is Elahe, I'm fourteen years old and I'm an English teacher in the school for about three months. Before I started, I had no experience in teaching at all.“
„So I watched other teachers very carefully to learn how to behave, react, and what to say when you're a teacher. There are about fifty children in the class. Because the ages are very different, I have to behave differently with every child.“
„English I have learned a couple of months before in another school that was set up by a resident of the camp. Sadly it had to close down because the area where the school stood, was being rebuilt. That's why we've started this new school.“
Stell dir vor, du bist eine moderne Frau. Du hast geheiratet, 3 Kinder bekommen und trotzdem an der Universität studiert. Dann der Krieg, die Bombenangriffe. Dein kleiner Junge ist krank.
In der Hoffnung auf medizinische Hilfe, ein normales Leben und Ausbildung für die Kinder fliehst du.
Du willst nach Europa...und kommst ins Lager #Moria. Mit deinen drei kleinen Kindern lebst du in einem Zelt ohne Strom, ohne Wasser.
Es gibt keine Hygiene und keine medizinische Hilfe für dein krankes Kind. Nachts liegst du wach neben deinen Kindern, während betrunkene Männer randalieren. Manchmal kommen sie ins Zelt...deine Kinder haben Angst und du auch. Du kannst ihnen nicht helfen.
Viele Bedenken finden wir eher bedenklich als bedenkenswert.
Wir werden oft gefragt, ob unsere Vorhaben und Missionen nicht vollkommen unrealistisch sind.
Man solle doch dies und jenes genauer prüfen, die richtigen Verantwortlichen finden, Machbarkeiten genauer ausloten und detaillierte Analysen anfertigen lassen. Unterdessen läuft den Menschen, die die Hilfe dieser Verantwortlichen brauchen, die Zeit weg. Menschen sterben.
Kinder werden gequält, sind krank und verwahrlosen. Es stimmt, wir sind nicht sehr geduldig, wenn es darum geht zu helfen, wo sofort geholfen werden muss.