Ganz Twitter tobt über das #Lastenrad. Uns ist das zu wenig und zu oberschichtig. Denn der Klimaschutz ist eine Mammutaufgabe und eine soziale Herausforderung zugleich.
Hier ein Tread ⬇️ 1/11
Die Aufgabe, das Klima zu schützen ist enorm. Um die 1,5 Grad-Grenze annähernd zu erreichen, müssen wir die Emissionen in Deutschland in den kommenden fünf bis sechs Jahren etwa halbieren. Aber was hat Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit zu tun? 2/11
Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz bedingen sich gegenseitig. Denn einkommensärmere Menschen, Ältere sowie Kinder und Jugendliche leiden stärker unter den Folgen der bereits spürbaren Klimakrise, in Deutschland und auf der ganzen Welt. 3/11
Deshalb dürfen Klimaschutzmaßnahmen nicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme auf einkommensschwächere Haushalte unterbleiben. 4/11
Aber: Die bisherige Klimapolitik setzt vor allem auf finanzielle Anreize, um CO2 einzusparen. Das begünstigt Besserverdienende. Zum Beispiel Leute, die ein E-Auto oder ein Lastenrad kaufen. Klimaschutz muss aber sozial und gerecht sein! 5/11
CO2-Bepreisung samt Klimageld einführen: Der Ausstoß von Treibhausgasen muss deutlich teurer werden. Damit eine Bepreisung nicht am meisten Einkommensärmere betrifft, sind die Einnahmen in Form einer Klimaprämie anteilmäßig an alle zurückzugeben. 6/11
Durch den geringeren Energieverbrauch erhalten Einkommensärmere mehr zurück, als sie in Form von höheren CO2-Abgaben zahlen. Um Härtefälle zu vermeiden (hoher Stromverbrauch wegen Nachtspeicheröfen etc.), bedarf es eines Ausgleichfonds. 7/11
Klimaschädliche Subventionen abbauen: Nach wie vor ist die Liste der klimaschädlichen Subventionen und deren Höhe vor allem im Verkehrsbereich erschreckend (z.B. Dienstwagenprivileg, Steuervergünstigung für Dieselkraftstoff, Förderung des Flugverkehrs). 8/11
Diese gilt es rasch zurückzufahren und die freiwerdenden Mittel in den Ausbau einer öffentlichen, klimafreundlichen Infrastruktur zu investieren. 9/11
Öffentliche Infrastruktur/Daseinsvorsorge (Verkehr/Wohnen/Wärme/Energie) ausbauen: Damit einkommensärmere Haushalte bei einer steigenden CO2-Bepreisung alternative Handlungsmöglichkeiten besitzen, ist die öffentliche Infrastruktur auszubauen. 10/11
Beispielsweise in den Bereichen Verkehr, Wohnen (kommunale Wohnungsunternehmen sind günstiger und i.d.R. klimaeffizienter als private Wohnungsunternehmen) und Wärmeversorgung.
Darum geht’s und nicht um Lastenräder. 11/11
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