Und in der Tat beginnt rechts vom Wolf ein kulturhistorischer und, im Stock drüber, ökologischer Rundgang zur Geschichte und Bedeutung der Jagd, der viel mehr …
… Publikum verdient hätte.
Im Steinzeitraum darf man ein übriggebliebenes #Diorama von 1949 bestaunen - ich wünschte mir ja sehr, dass moderne Museen einen zeitgemäßen Einsatz für Dioramen fänden. Halt nicht mehr so klischeehaft wie einst…
Barocke höfische Jagden kann man aus heutiger Sicht nur empörend und teuflisch für Mensch und Tier finden (Fuchsprellen! Hallo, wie gemein ist das?). Dem Museum gelingt es aber, sie hervorragend zu kontextualisieren und die Jagdgemälde medienunterstützt zu erklären.
Letztes Jahr war ich noch verblüfft über die Prunkhalsbänder, die Hunde bei der Eberjagd schützen sollten, aber das war wohl gang und gäbe - hier sind sie wieder!
Der Oberhofmarschall, der dieses Bild in Auftrag gab, um seinen Geliebten furchtlosen Jagdhunden ein Denkmal zu setzen, wurde aus Versehen vom kurzsichtigen Kaiser Karl IV bei der Jagd erschossen. 😬
Die Jägeroutfits der Romantik sind überaus sehenswert - der bestickte Rock, das Jagdtascherl des allgegenwärtigen #ErzherzogJohann und die Gemsen-Tarnkappe hatten es mir besonders angetan
Das ist alles toll präsentiert, klug ausgewählt und mit leicht zugänglichen Zusatzinformationen, wie bisher jedes der @Joanneum Museen. Man kann sich Jagdmusik anhören und Jägernippes bestaunen.
Im 2. Stock dann fangen die Herzen aller Kinder, Naturfans und Jagdscheinanwärter*innen an zu schlagen - der ökologische Teil ist einfach brillant!
Hier findet man Info zur Debatte um den #Wolf - leider nicht aus Schäfer*innen-Sicht, die sind da eher nicht so euphorisch… -
… und darf die steirische Tierwelt nach Herzenslust und mit erheblichem Anspruch durch Spur, *streichelbarem* Fell, Ruf und Lebensraum bestimmen („ansprechen“, wenn ich den Jagdjargon recht verstanden habe).
Wunderbarer Einsatz der präparierten Tiere. Hier kann man für den …
… bekanntlich sehr anspruchsvollen Jagdschein systematisch lernen.
Aktuell gibt es eine interessante Sonderausstellung: „Die Jagd ist weiblich“, in der verschiedene Themen zu Frauen und Jagd mit Informationen zu Partnerwahl und Brutpflege bei heimischen Tieren verschränkt sind
Der Diana/Aktäon-Zyklus des steirischen Malers Gerald Brettschuh war mir zu sehr „male gaze“ - eine weibliche Sicht auf diese gruselige und grausame Göttin wäre mal was anderes als die ewige Rechtfertigung für noch mehr nackerte Frauen in seltsamen Posen.
Wie bei den Jägern spielt bei den Jägerinnen das richtige Outfit eine große Rolle! Wie man bei der Kleiderordnung für den Jägerball sieht, eine mit deutlich mehr Vorschriften.
Für das #Landwirtschaftsmuseum war dann unsere Spann-und Schaukraft nach all den tollen Tieren etwas verbraucht. Ich müsste wiederkommen, um ihm gerecht zu werden. Die Präsentation ist aber sehr schön…
… und insbesondere für die Schubladen mit den Berichten landwirtschaftlicher Arbeiter*innen aus dem frühen 20. Jahrhundert sollte man viel Zeit mitbringen.
Dem #Museumscafé ist leider wegen Corona der Pächter davon, dafür ist das …
… #Museumsklo mit Spiegelaussicht wirklich - wie alle bisher im @Joanneum - besonders schön!
Ein wirklich für Familien geeignetes Museum mit vielen Mitmachstationen! Ich ziehe meinen grünen Jägerhut.
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Der @museumstag ist für mich fünf Tage früher gekommen, denn ich durfte den Nachmittag auf Einladung des Sammlungsleiters Herrn Hirsch in der Staatlichen #Münzsammlung verbringen, um über Methoden zu sprechen, ahnungslosen Besucher:innen wie mir den Zugang zu diesem Museum … 🧵
… mit seiner hochkarätigen, aber sehr speziellen Sammlung zu erleichtern, nachdem ich vor ein paar Wochen etwas ratlos vor den Vitrinen stand.
Quasi eine „bayerische Münzbelustigung!“
Herr Hirsch war sehr liebenswürdig und großzügig mit seiner Zeit …
Ich geb’s gern zu, nach Lübeck (@hansekoenigin) wollte ich vor allem wegen dem @hansemuseum_eu, das den Weg locker gelohnt hat. Aber dass die prachtvolle alte Stadt noch viel mehr zu bieten hat, war eh klar, und bei den @LuebeckerMuseen fiel die Wahl recht schwer. Gut, dass ...
... der Begleiter fand, irgendetwas #Buddenbrooks-mäßiges müsse sein und mich deshalb ins #BehnhausDraegerhaus geschleppt hat. Zu Beginn fragte eine Dame - wie mir schien, etwas resigniert - ob wir für die #Buddenbrooks, die hier während des Umbaus ...
... ihres Hauses Unterschlupf finden, da wären oder für die Gemäldesammlung. Ich wusste nicht mal, was für Gemälde hier sind... 😬.
Den Umzug kriegt ein charmanter Christian B. in einem liebenswürdigen Video erklärt. 👋🏼 Hallo #ErikaMann!
Zur Feier der Tatsache, dass Museen wieder offen haben, habe ich mir heute eine Jahreskarte für die @Pinakotheken gekauft.
Da ich schon oft in der Alten Pinakothek war, habe ich mich heute mal nach dort abgebildeten Schwarzen Menschen umgesehen, weil: #BlackLivesMatter ⬇️
Nun ja. Sagen wir es mal so: ein Glück, dass bei den Heiligen Drei Königen traditionell einer, meist der jüngste, Afrikaner (neben einem Asiaten und einem Europäer, als Sinnbild für die drei Erdteile) ist. Und ein Gefolge dabei hat.
In Memlings „Sieben Freuden Mariens“ ist richtig was los. Beim Ritter auf dem braunen Ross bin ich mir nicht ganz sicher. In Brügge im späten 15. Jahrhundert gab es also genug Afrikaner, die Memling Modell stehen konnten. Wie das in Deutschland war? Ich weiß leider zu wenig.
Viele Malerei des 17. Jahrhunderts finde ich ziemlich sperrig - all die Genreszenen, dramatisch guckenden Heiligen, wilden Tiere - aber nachdem die #PinaCaravaggisti mich so begeistert haben, wollte ich mir gerne auch van Dyck von der #PinaVanDyck-Ausstellung erklären lassen.
Und wieder zeigt sich, dass man den KuratorInnen der @Pinakotheken (und überhaupt allgemein) vertrauen sollte.
#PinaVanDyck ist eigentlich eine Ausstellung über das, was Museumsleute überhaupt so machen - restaurieren, durchleuchten, vergleichen, verleihen.
Im sehr empfehlenswerten #Audioguide führt Mirjam Neumeister, die die Ausstellung verantwortet, entspannt und kenntnisreich selbst durch die Räume und erklärt, wie sie van Dycks Arbeitsweise und Auseinandersetzung mit anderen Künstlern auf die Schliche gekommen ist,